FV-Sportareal - Rüdiger Lorbeer kritisiert als Sprecher der Bürgerinitiative Verwaltung und Bürgervertreter / Knackpunkt bleibt aus seiner Sicht das Seniorenzentrum

Römerstraße bei der Planung nicht beachtet?

Von 
Ralf Strauch
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So sah das Seniorenzentrum (r.) an der Einmündung der Römerstraße (vorn) in den Schrankenbuckel in der ursprünglichen Planung aus. Der nun dem Gemeinderat vor-gelegte Entwurf zeigt eine teilweise Reduzierung der Geschosshöhen. © strauch

Brühl. . „Mehrfach haben wir Bürgermeister Dr. Ralf Göck gebeten das Protokoll des vierten runden Tisches zu konkretisieren und den gemeinsam erarbeiteten Kompromiss in Bezug auf das geplante Seniorenzentrum sowie das Gelenkgebäude eindeutig zu beschreiben und nachzutragen“, sagt Rüdiger F. Lorbeer von der Bürgerinitiative (BI) Sportareal am Schrankenbuckel, „weil dies zunächst auf Ablehnung stieß und zuletzt sogar in einer E-Mail des Bürgermeisters an die Bürgerinitiative geleugnet wurde, dass es diesen Kompromiss gegeben hätte, hatten wir den Schritt in die Öffentlichkeit gemacht und an die Gemeinderäte schriftlich appelliert“.

Bis heute sei von Bürgermeister Göck keine Reaktion auf das BI-Anliegen erfolgt. „Wir gehen daher davon aus, dass aufgrund fehlender Gegendarstellung unsere Auffassungen als bestätigt gelten“, bilanziert Lorbeer in einer Preeerklärung. Es fehle nach wie vor die Richtigstellung des Protokolls des vierten runden Tisches in Bezug auf Reduzierung der Geschosse beim Seniorenzentrum auf drei beziehungsweise fünf im Turm, eine Reduzierung um ein Geschoss beim Gelenkgebäude sowie die Einhaltung des geplanten Vorgehens, das zunächst eine öffentliche Vorstellung der Ergebnisse des runden Tisches stattfinden soll, bevor es in die weitere politische Beratung im Gemeinderat gehe. Auch vom Gemeinderat erfolgte keinerlei Reaktion in der Sache.

„Nicht in vereinbartem Maße“

„Wie wir erfahren haben, wurden zwischenzeitlich zwar die Architekten mit einer Umplanung bezüglich des Seniorenzentrums beauftragt, die jedoch nicht im vereinbarten Maße stattfinden soll. Die Rede war davon, dass nur partiell ein Geschoss entfallen soll.“ Der Gemeinderat solle dies dann in seiner Sitzungen am Montag, 20. Juli, so als Grundlage zur Erstellung des Bebauungsplanes beschließen, weiß Lorbeer zu berichten. Damit würden dann besonders die Bewohner des östlichen Schrankenbuckels und der Römerstraße vorgeführt.

„Diese wären damit dann nicht nur die einzigen direkt Betroffenen, deren Anliegen in keiner Art und Weise berücksichtigt wurde, sondern auch diejenigen, die aufgrund der Umplanung der Tiefgaragenausfahrten auch noch mehr Verkehr als vorher geplant abbekommen“, kritisiert der BI-Sprecher.

„Rat hüllt sich in Schweigen“

Dass man sich im Nachgang an die Sitzungen des runden Tischs auch an dort Besprochenes und Zugesagtes halte, sei zumindest das Demokratieverständnis der Bürgerinitiative, erklärt er. „Leider hüllt sich nahezu der gesamte Gemeinderat zu diesem Thema in Schweigen.“ Statt die Bürgerinteressen vom runden Tisch in den Rat zu tragen und mit der Öffentlichkeit ins Gespräch zu kommen, verschanze sich der gesamte Rat laut Bürgerinitiative mit dem Bürgermeister wieder hinter verschlossenen Türen, wo nach unserem Kenntnisstand nicht öffentlich nur noch Wirtschaftlichkeitsfragen diskutiert werden.

„Nur noch Wirtschaftlichkeit“

„Bürgermeister Göck hat es offensichtlich geschafft, dem Rat diese Diskussion um Wirtschaftlichkeit für einen Betreiber beim Seniorenzentrum aufzudrücken und glauben zu machen, dass man nun genau mit den zuletzt vereinbarten Forderungen nach baulicher Reduzierung des Seniorenzentrums und des Gelenkgebäudes unter die Grenzen der für eine maximale Kaufsumme notwendigen Bruttogeschossfläche komme, wenn auch nur knapp. Dass das keiner genau nachrechnen kann, wissen die Gemeinderäte. Anzweifeln tut das jedoch keiner“, kritisiert BI-Sprecher Lorbeer.

Die Argumente des Investors würden einfach geschluckt, sogar vorrangig vom Bürgermeister auch noch propagiert. Auch auf die Idee, dass möglicherweise ein anderer Investor ohne Weiteres bereit wäre die gleiche Summe zu zahlen – oder vielleicht sogar mehr, sei bislang keiner gekommen, so die BI. Bei vielen Bürgern, von denen die Bürgerinitiative Rückmeldungen erhält, stößt das bitter auf. Unter dem Strich bleibe nur noch das Argument, dass das Geld beim Sportpark-Süd gebraucht werde, wo man statt den ursprünglich geplanten fünf Millionen Euro nun bei mehr als zehn Millionen Ausgaben liege, meint der BI-Sprecher in der Pressemitteilung.

Thema der öffentlichen Sitzung

Das Investorenauswahlverfahren zum geänderten städtebaulichen Konzept nach der Beendigung des rundes Tisches und die Beauftragung der MVV-Regioplan zur Erstellung des Bebauungsplans stehen am Montag, 20. Juli, ab 18.30 Uhr auf der öffentlichen Tagesordnung des Gemeinderates.

In der öffentlichen Sitzung werden die Planer auch explizit den modifizierten Baukörper des Seniorenzentrum vorstellen. Damit habe man „die Empfehlung des runden Tischs“ aufgegriffen, die Dimensionierung des Bauwerks noch einmal kritisch zu überprüfen, heißt es in der Sitzungsvorlage.

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