Brühl. „Sie lieben Lebensmittel und sind Profi in Sachen Fleisch, Wurst, Käse, Fisch oder Backwaren? Sie haben Erfahrung im Lebensmitteleinzelhandel oder in der Gastronomie – zum Beispiel als Koch? Dann überlegen Sie nicht lange, bewerben Sie sich jetzt sofort auf einen unserer Traumjobs an den Bedientheken oder in der Markt-Gastronomie in unserem neuen Scheck-in-Center in Brühl. Das Beste daran: Wenn alles passt, stellen wir sofort ein!“ Diese Mitarbeiterwerbung für das künftige Einkaufszentrum im Brühler Norden läuft also aktuell auf Hochtouren.
200 Mitarbeitende sollen für den Standort im Brühler Gewerbegebiet Rennerswald eingestellt werden
Bis zur Eröffnung des neuen Einkaufszentrums sollen von der Edeka-Südwest-Stiftung insgesamt 200 Mitarbeitende für den Standort im Brühler Gewerbegebiet Rennerswald eingestellt werden, heißt es schließlich auf wiederholte Nachfrage unserer Zeitung seitens der Unternehmenskommunikation der Muttergesellschaft von Scheck-in.
Und das nehmen die künftigen Kunden in der Region sicherlich gern zur Kenntnis, denn damit wird es sehr wahrscheinlich, dass dieses wichtige Zentrum zur Nahversorgung tatsächlich, wie nach mehreren Verzögerungen immer wieder erklärt und dann im vergangnen Sommer angekündigt, im Lauf des Jahres seine Pforten für den Verkauf öffnen könnte – wenngleich auch nicht, wie ursprünglich erklärt im Sommer, sondern nach aktueller Einschätzung erst im vierten Quartal dieses Jahres. Aber selbst für unsere Redaktion war es ein schier unmögliches Unterfangen, irgendwelche wirklich aktuellen Informationen zur Zukunft des Unternehmens in Brühl seitens der Edeka-Presseabteilung zu bekommen. Es wird verzögert, nicht ans Telefon gegangen, auf später vertröstet. Fast könnte man den Eindruck bekommen, dass es etwas zu verheimlichen gibt.
Zeitstrahl: Einkaufszentrum Rennerswald
- In den späten 1970er Jahren eröffnet im Brühler Norden an attraktive Stelle das bis heute bestehende, aber aktuell geschlossene Einkaufszentrum mit dem Zugpferd „Massa“ im Gewerbegebiet Rennerswald.
- Mitte der 1980er Jahre wird daraus Plaza als Tochterunternehmen der Wertkauf-Gruppe.
- Nachdem deren Nachfolger Kolossa die Immobiliennutzung in den späten 1990er Jahren als Pfannkuch-Gesellschaft übernommen hat, ist kein Jahrzehnt später auch dieser Name über dem Gebäude abmontiert.
- Die amerikanische Gesellschaft Wal-Mart übernimmt zunächst und beendet im Sommer 2006 ihre Aktivitäten in Deutschland. So entsteht im Juli auch am Rennerswald ein Real-Markt.
- Im Mai 2022 schließt der Real-Markt als Metro-Tochterunternehmen in Brühl– wie bundesweit – endgültig seine Pforten.
- Wenig später wird bekannt, dass die Edeka-Kette übernehmen wird, deren Tochter Scheck-in einziehen soll.
- Im Sommer soll das neue Einkaufszentrum nach Umbaumaßnahmen seine Pforten öffnen. ras
Der Lebensmittelhändler Edeka, zu dem Scheck-in gehört, wollte den Markt vor rund drei Jahren noch in rund 18 Monaten Bauzeit umfassend modernisieren und wiedereröffnen. Das ist erkennbar nicht gelungen. Es kam zu Verzögerungen aus verschiedenen Gründen. Doch inzwischen zeigt man sich in der Konzernzentrale zuversichtlich, dass aus der Baustelle noch irgendwann in diesem Jahr wirklich ein Einkaufszentrum für die Region werden könnte – mit entsprechend vielen Mitarbeitenden.
Gebäude wird vollständig entkernt
Es ist fast drei Jahre her, Real war da schon seit über einem halben Jahr Geschichte in Brühl, da wurde klar, dass Scheck-in künftig der Pächter der Immobile sein würde. Das Gebäude gehört also nicht der Einzelhandelskette, sondern einem internationalen Immobilienunternehmen. Und genau diese Eigentumsverhältnisse sorgten angesichts mancher Baumängel gleich für eine erste Verzögerung der Wiedereröffnung, wie es damals seitens der Edeka-Gruppe hieß. So war dann plötzlich von einer rund zweijährigen Umbauphase für das Gebäude im Gewerbegebiet Rennerswald ausgegangen worden. Daraus wurden in den aktuellen Prognosen nun doch weit über drei Jahre.
Derzeit werden – nach längerem Baustopp – die Umbau- und Sanierungsarbeiten im Innern des großen Gebäudes durchgeführt, heißt es. Die Gebäudehülle bleibe mit Ausnahme der Errichtung eines weiteren Zugangs in weiten Teilen unverändert. Im Innern wird das gesamte Gebäude seit einigen Monaten vollständig entkernt – man konnte zeitweise komplett hindurchschauen – um einen neuen Aufbau auf der Flächenverteilung für das künftige Einkaufszentrum vorzunehmen. „Die erforderlichen Sanierungsarbeiten am Gebäude waren teils umfangreicher als ursprünglich gedacht“, erklärt Florian Heitzmann, stellvertretender Pressesprecher der Unternehmenskommunikation der Edeka-Südwest-Stiftung auf mehrfache Anfrage unserer Zeitung, inzwischen.
Edeka in Brühl: Das ist im Scheck-in geplant
Es soll, so heißt es seitens der Unternehmensgruppe Edeka, ein individuelles Konzept mit einem großen Angebot an Lebensmitteln und auch mit Nonfood, ausgerichtet an den Bedürfnissen der Kunden vor Ort, erarbeitet werden. Im Innern soll den eingereichten Planungen zufolge die Fläche zu zwei Dritteln im Westen des Gebäudes dem Scheck-in-Einkaufsmarkt zur Verfügung stehen. Als Verkaufsfläche für das SB-Warenhaus sind laut Bauplan maximal 12 500 Quadratmeter zulässig. Durch den geplanten Umbau wird die Verkaufsfläche des bisherigen Hauptmarktes im dortigen Einkaufszentrum nun verkleinert und damit sogar unterschritten.
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Im Markt wird es neben einem Obst- und Gemüsebereich eine weitere Frischetheke – vom Standort her aufgewertet – an einer zentraleren Position geben. Vor der Fleisch- und Wursttheke befindet sich als Insel in der Verkaufsfläche der Bereich für Fisch und Käse. Auch ein Getränkemarkt soll – ungefähr dort, wo er bei Real bislang bestanden hatte – in gewohntem Umfang eingerichtet werden.
„Die Arbeiten für den Innenausbau haben bereits begonnen. Sobald es die Witterung zulässt, werden auch die Arbeiten an den Außenanlagen aufgenommen“, blickt Heitzmann voraus. Die Eröffnung des neuen Scheck-in-Markts sei entsprechend für das vierte Quartal dieses noch jungen Jahres geplant.
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