Klimaschutz

Über den Tellerrand schauen

Bürgergruppen aus Eppelheim und Brühl tauschen ihre Erfahrungen aus

Von 
Marcus Oehler
Lesedauer: 
Mitglieder der Zukunftswerkstatt Klimaschutz aus Eppelheim und der Brühler Klima-schutzgruppe Erneuerbare Energien wollen ihre Arbeit stärker verzahnen. © reffert

Brühl. „Der Klimawandel schreitet immer weiter voran und die Folgen davon sind bereits jetzt in unsere Region spürbar“, sind sich die Mitglieder der kommunalen Arbeitsgemeinschaft Klimaschutz einig. Und ihnen wird auch von anderen bestätigt, dass es wichtig sei, dass es engagierte Menschen vor Ort gebe, die sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich in Form von Klimaschutzgruppen engagierten.

In Brühl gibt es dazu drei Gruppen, die sich in regelmäßigen Abständen treffen, um neue Ideen und Lösungen für die Gemeinde zu erarbeiten. Die Gruppen umfassen die Themenbereiche Erneuerbare Energien, Mobilität und Nachhaltigkeit. Da der Klimawandel jedoch nicht an der Grenze des Gemeindeeinzugsgebietes endet, sei es besonders wichtig, sich untereinander auszutauschen, um so gemeinsam, nachhaltige Lösungen im Umgang mit dem Klimawandel zu schaffen.

Daher fand auf Initiative des Brühler Gemeinderats Nico Reffert (CDU), ein Treffen der Zukunftswerkstatt Klimaschutz aus Eppelheim und der Brühler Klimaschutzgruppe Erneuerbare Energien statt.

Balkonanlagen als Einstieg

Mehr zum Thema

Rose-Saal

Bürgerforum präsentiert in Oftersheim Ideen für Klimaschutz

Veröffentlicht
Von
Volker Widdrat
Mehr erfahren

Besonders beeindruckt zeigten sich dabei die Eppelheimer von der durchaus hohen Förderung für Balkon-Photovoltaik (PV), die durch die regelmäßigen Beratungstermine der Gruppe an jedem ersten Freitag im Monat in der Bücherei zu einer echten Erfolgsgeschichte geworden seien. Die Balkonanlage diene häufig als Einstiegsprodukt für die eigene Energiewende, ehe sich dann einige Bewohner eine große PV-Anlage auf dem Dach oder der Fassade installieren ließen, waren sich die Gruppen einig. Erfreulich zu erwähnen ist dabei, dass die Anzahl der PV-Anlagen zwar steige, es aber dennoch reichlich Potenzial gebe, um weitere Flächen zu belegen. Insbesondere im Zuge der immer wärmer werden Sommer sei dies eine sinnvolle Ergänzung zum ohnehin steigenden Energie- beziehungsweise Kühlbedarf. Geht es nach der Brühler Klimaschutzgruppe, so soll sich die Gemeinde als Vorreiter etablieren und möglichst alle Gebäudedächer, die sich für PV eignen, belegen.

Ein weitererer Themenschwerpunkt war der Wärmesektor, welcher lange Zeit als schlafender Riese galt, jedoch für einen erheblich Anteil der CO2-Emissionen verantwortlich sei. Darauf wollen beide Gruppen in der nächsten Zeit einen noch stärkeren Fokus legen. So soll unter anderem ein Austausch mit einem Vertreter dem Versorgungsunternehmen MVV organisiert werden, bei dem über den Ausbau der Fernwärme gesprochen werden soll. Die Grundlage für einen solchen bedarfsorientierten Ausbau biete dabei die Kommunale Wärmeplanung, die in den kommenden Jahren auch in kleineren Gemeinden zur Pflicht werde.

Energetische Sanierung

Auch die Thematik der energetischen Sanierung von Gebäuden wurde während des Austausch hervorgehoben. Durch die thermografische Erfassung der einzelnen Gebäude durch Climap in der zurückliegenden Heizperiode, könnten nun alle Immobilieneigentümer einen Energieberichte erhalten, um so Gebäudeschwachstellen zu beheben.

Auch in Zukunft wollen die beiden Gruppen den gemeinsamen Kontakt pflegen und zusammen Aktivitäten planen. Für die Brühler Arbeitsgruppe steht als Nächstes ein Ausflug in die Klimaarena nach Sinsheim an, um bei der einer Technikführung weitere Einblicke zu erhalten, anhand derer dann weitere Themenschwerpunkte abgeleitet werden sollen – neue Mitstreiter sind willkommen. zg

Autor

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung