Gemeinderat

Vier alte Bäume gehen schon bald auf Wanderschaft

Platane, Amberbaum, Esskastanie und Eiche ziehen für einen Neubau bei der Schillerschule um

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ske
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Brühl. Es war ein Erfolg für die Grüne Liste (GLB), die aber den ganzen Gemeinderat zu freuen schien. Im Rahmen des von allen Fraktionen gewünschten Ersatzbaus für den Sonnenscheinhort an der Schillerschule sind sieben große Bäume in Fällgefahr geraten. Stehen sie doch da, wo der Ersatzbau bald entstehen soll. Ein Antrag der GLB, eine Verpflanzung zu prüfen, ergab, dass das für vier der älteren Bäume möglich sei. Kosten würde die Umpflanzung insgesamt knapp 31 000 Euro.

Drei der vier Bäume sind laut Vorlage in einem Zustand, der eine baldige Fällung erwarten ließe. Eine Platane, der Amberbaum, die Esskastanie und die Eiche seien laut Experten aber erhaltenswert.

Berücksichtigt werden müsse, dass eine Neupflanzung sicher 20 Jahre und mehr brauche, um eine vergleichbare Größe zu erreichen. Unter dem Gesichtspunkt Nachhaltigkeit sei der Erhalt vorzuziehen. Das Verfahren ist dabei durchaus aufwendig und gliedert sich in drei Abschnitte. Erst würden die Wurzelballen freigegraben und starke Wurzeläste durchtrennt, dann würden die wichtigen Feinwurzeln gestärkt und die Baumkrone gelichtet. Ein halbes Jahr später würde die Vitalität der Feinwurzeln geprüft. Wenn sich diese als gut erwiesen, erfolge die eigentliche Umpflanzung.

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Von Wolfgang Reffert (CDU) und Elke Schwenzer (FW) über Gabriele Rösch (SPD) bis zu Peter Frank (GLB) signalisierten die Fraktionen einhellig Zustimmung. Ja, so Reffert (CDU), 31 000 Euro sei viel Geld. Doch vor dem Hintergrund von 20 Jahren, die ein neuer Baum bräuchte, um ähnlich groß zu werden, relativiere sich der Preis. Auch Schwenzer (FW) und Rösch (SPD) sahen in dem Vorhaben eine positive Perspektive, seien die bestehenden Bäume doch ohne Frage wertvoll und damit auch erhaltenswert.

Und Frank (GLB) lenkte den Blick auf die ökologischen Systemleistungen der großen Bäume, die nicht nur viel Schatten spendeten, sondern sich auch positiv auf das Mikroklima auswirkten, mehr CO2 bänden und viel Sauerstoff schafften. Das Plus dieser Investition sei für die Kommune damit deutlich größer als die aus der Investition resultierenden Belastungen. ske

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