Brühl. Bam! Dieses lautgebende Wort, das man aus der Comic-Sprache kennt, ist die passende Umschreibung für den Laune-Krater, den die fulminante Show der Rohrhöfer Göggel bei der Prunksitzung am vergangenen Samstag hinterließ. Den Wow-Effekt des Abends setzten unter anderem die immens gewaltige Göggel-Familie, super Musik- und Gesangseinlagen, sowie krachende Bütten – einige Redner aus dem Fernsehen bekannt – dazu sportliche Akrobatik vom Feinsten.
Die Göggel begrüßen Lieblichkeiten und den Gastelferrat aus Hockenheim
Dicht besetzt waren die Tischreihen, um die herum sich eine große Anzahl Helfer mit Getränken und kleinen Mahlzeiten um das kulinarische „Seelenwohl“ der bestgelaunten Gäste kümmerte. Die Women- und Menpower der Familie aus Carnevalverein und Zunftgruppe zeigte sich bereits mit deren Einmarsch, angeführt von den beiden Lieblichkeiten Alexandra I vom Zwölfenderfeld und Enya I von Wasser und Feuer, Vorstand, Elferrat, dem Gastelferrat des HCV Hockenheim mit Rennstadt-Prinzessin Larissa I, Senat sowie den vielen, vielen Tanzenden in allen Altersgruppen.
Schon dabei erste Stimmungshochs zu produzieren, oblag einmal mehr dem Spielmannszug der örtlichen Feuerwehr in seinen farbenfrohen Kostümen. Stabile Eisbrecher sind seit jeher die Jüngsten im Verein – bei Göggeln selbstredend „Küken“, mit einem putzigen Gardetanz.
Die Solo-Tanzmariechen gaben einen hervorragenden Eindruck ihres Trainingsstandes, was für die Jugendarbeit der Göggel spricht. Claudio Glässer ist Ehrenpräsident des örtlichen karnevalistischen Schwestervereins Kollerkrotten und zumindest in der fünften Jahreszeit ein Launegarant mit Stimme. Mit einem Medley von eingängigen Fasnachtskrachern gab er der Sitzung schon früh am Abend den gewünschten Schwung, der sich bis kurz nach Mitternacht nur noch steigern sollte.
Fantasievoll wird es immer, wenn Showtänze angesagt werden. „Heute geht es ins Candyland“, beschrieb der Sitzungspräsident, was im temporeichen Tanz der Zuckerstangen schwenkenden Juniorengarde zu erleben war. Mit strahlendem Lächeln schickten die Junioren das Publikum und alle Akteure in die Pause, die für allerlei Menschliches, zum Essen aber auch für Kostümwechsel genutzt wurde.
Gestärkt hieß es Tanzen, was das Zeug hält. Die Guggemusik „Bärämadd’l Kronau“ zog lautstark und monstermäßig grün-schwarz kostümiert in die Halle ein. Benjamin Philipp, Dirigent der Guggemusiker, zog alle Nummern – die zeigte er auf, damit klar ist, welches Lied anzustimmen ist. Beim instrumentalen „Layla“ horchten etliche auf, spätestens beim „Badnerlied“, das Philipp selbst laut vorsang, standen alle Gäste und sangen mit.
Einen weiteren Beweis der Traditionspflege im Gardetanz lieferte die Aktivengarde im Stechschritt und völlig synchron getanzter Choreografie. Ohne „Boxer + Michel“ alias Eckart Güttler und Michael Luksch ist eine Prunksitzung bei den Göggeln nicht komplett. In altbewährter Manier kalauerten sich die beiden erneut in die Herzen ihres Publikums. Wie bei allen Auftritten erklang auch bei ihnen langanhaltender Applaus als Lob für die Leistung.
Die Juniorengarde entzückt mit einem Workout-Schautanz
Für eine bessere Welt tanzte die Juniorengarde ihren Schautanz mit Sprüngen gemischt mit Workout-Schritten zu teils dramatischen Rhythmen. Übrigens „slapstickte“ sich Sitzungspräsident Christian Nordheim munter durch seine Moderation, etwa mit dem Spruch: „Ich kann des, ich kann schwätze
unn schaffe.“ Meinte er damit er sei ein „schaffender Schwätzer“ oder ein „schwätzender Schaffer?“
Diese Frage blieb unbeantwortet, die lockeren Sprüche des Göggelchefs allerdings wurden mit „Uiuiui“-Rufen honoriert. Während Michelle Virag (Das Biest) und Alexandra Michel (Die Schöne) mit einem Plus in Person von Kerstin Virag (Kerzenleuchter Lumière) sich als Showtanzpaar „plus“ märchenhaft in die Disney-Welt tanzten, zeigte die „Jump Factory“ der TSG Mannheim-Seckenheim das sportliche Erwachsenwerden des Seilspringens in Perfektion. Mit akrobatischen Sprüngen und immer über ein Seil oder den Double-Dutch, wenn zwei Seilschwinger zwei Seile im festen Rhythmus ineinander schwingen, zu Partyliedern getaktet sorgten die Mädels für extrem mitreißende Eindrücke.
Nachdem zu später Stunde Oliver Betzer als sein alter Ego „Frau Härtschd“ nörgelnd und penibel über Wechseljahrsbeschwerden an sich und „die Zeit, in der Frau den Mann wechselt“, lamentiert hatte, krönte ein Dauer-Showtanz mit nahtlosen Übergangen zwischen traumhaften Träumen der Aktiven, putzigen Hausfrauen, die einen Cowboy zum Mann suchen, bis hin zu Hawaiihemden tragenden Männern auf dem Weg nach Malle den genial unterhaltsamen Abend mit Showperlen Stück an Stück mit dem bekannten „Sahnehäubchen.“
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