Vorsorge

Wanderfalke bringt Geflügelpest nach Brühl

Die Geflügelpest wurde bei einem Wanderfalken in Brühl nachgewiesen. Nun ruft das Landratsamt zum Schutz von Hausvögeln auf. Tote Vögel sollen gemeldet werden.

Von 
Ralf Strauch
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Ein Wanderfalke (Falco peregrinus) fliegt am Himmel. © Patrick Pleul

Brühl. Die Geflügelpest (HPAI) ist bei einem Wanderfalken in Brühl nachgewiesen worden – das hat für die Gemeinde Konsequenzen, denn zum Schutz vor einer weiteren Ausbreitung und insbesondere zum Schutz von Haus- und Nutzgeflügel werden alle Geflügelhalter darauf hingewiesen, sich strikt an die bereits im Januar angeordnete Allgemeinverfügung des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg zur Anwendung von Biosicherheitsmaßnahmen bei Geflügel beziehungsweise gehaltenen Vögeln sowie die gesetzlichen Vorschriften nach der Geflügelpest-Verordnung zu halten, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes. Dazu gehört vor allem, einen möglichen Eintrag des Virus durch Kontakt zu Wildvögeln zu vermeiden.

Das Veterinäramt und Verbraucherschutz im Landratsamt bittet vorsorglich alle Geflügelhalter, sich auf eine tierschutzgerechte Unterbringung ihrer Tiere in Ställen vorzubereiten. Grundsätzlich gilt diese Erkrankung der Vögel auch als potenziell gefährlich für Menschen, „jedoch sind Ansteckungen extrem selten.“, heißt es aus dem Landratsamt.

Verendet aufgefundene Vögel sollen ab sofort dem Landratsamt, der jeweiligen Gemeindeverwaltung oder der Polizei unter Angabe des Fundorts gemeldet werden. Tote Vögel sollen allerdings von den Findern auf keinen Fall berührt oder bewegt werden. Das Landratsamt bittet zudem alle Geflügelhalter, ihre Tierhaltungen – auch Kleinstbestände von Hobbyzüchtern – beim Veterinäramt und Verbraucherschutz im Landratsamt, Telefon 06221/5224265 anzumelden.

Ist die Geflügelperst für den Menschen gefährlich?

In seltenen Fällen wurde weltweit zwar schon von der Übertragung auf den Menschen berichtet, allerdings nicht von Mensch zu Mensch. Dazu müsste sich das Virus zunächst entsprechend anpassen und dann ungehindert verbreiten können. Dazu scheinen die genetischen Hürden aber derzeit zu hoch zu sein, heißt es seitens des Robert-Koch-Instituts. Das Virus hat in den vergangenen drei Jahrzehnten den Sprung auf den Menschen nur ganz vereinzelt geschafft, aber nicht so, dass es sich dann ausbreiten konnte.

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