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Warum die Amerikanische Eiche in Brühl gefällt werden musste

Der Pilzbefall einer Amerikanische Eiche beim Bücherregal nahe des Krötenbrunnens in Brühl machte sofortiges Handeln nötig - plötzlich war der beeindruckende Baum weg. Langfristig soll neues Leben entstehen.

Von 
Ralf Strauch
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Dringender Handlungsbedarf sei bei der amerikanischen Eiche beim Bücherregal gegeben gewesen, wegen Instabilität hat der Bauhof dem Baum gefällt. © strauch

Brühl. Plötzlich war er weg – der Baum beim Bücherregal an der Ecke Schwetzinger und Mannheimer Straße. Warum man ihn gefällt habe und ob schon eine Ersatzpflanzung geplant sei, wollte der Vorsitzende des Umweltvereins Klaus Triebskorn im Anfrageteil der jüngsten Gemeinderatssitzung von der Verwaltung wissen und bekam umgehend entsprechende Antworten.

„Der Baum dort hatte einen starken Pilzbefall und war im Innern schon hohl“, erklärte Bauhofleiter Marcus Schütterle, daher habe ein Astbruch oder ein Abbrechen des Baumes gedroht. Zum Schutz von Passanten und der vorbeifahrenden Autos habe man daher wegen Gefahr im Verzug den Baum umgehend gefällt. Eine Neupflanzung sei auch schon angedacht worden, aber damit wolle man noch warten. Der Grund ist, dass die eigentliche Fällsaison erst im Oktober beginnt. „Und dann wird nicht nur dieser Baum, sondern sicherlich noch mehrere andere Bäume gefällt werden müssen“, prognostizierte Schütterle.

Aktuell würde eine Baumkontrolle durchgeführt, um eventuell erkrankte oder befallene Bäume zu sondieren. Das sei nicht immer einfach zu erkennen, denn von Pilzen befallene Bäumen sehe man das Problem nicht direkt an, weil sich das Geflecht im Innern der Stämme und Äste beziehungsweise im Wurzelbereich ausbreite.

Neupflanzung des Brühler Orts erst im März

Für eine Neupflanzung müsste der Stamm und das Wurzelwerk mit einem speziellen Gerät ausgefräst werden – das müsse man mieten. Um dabei die Kosten gering zu halten, würde man abwarten, bis alle Fällungen abgeschlossen sind, um dann in einem Rutsch die frei gewordenen Pflanzbereiche vorzubereiten.

„Ich schätze deshalb, dass wir die Neupflanzungen erst im März nächsten Jahres vornehmen werden“, meinte Schütterle. Welcher Art die Ersatzbäume sein werden, könne man jetzt noch nicht sagen.

Im Frühjahr würden aber nicht nur Ersatzpflanzungen vorgenommen werden, sondern auch mehrere neue Bäume gesetzt – „geplant sind schon jetzt rund 20 Stück“. In dem Zusammenhang informierte Schütterle noch, dass die Bäume, die in der vergangenen Saison gepflanzt worden seien, zu einem großen Teil angewachsen sind. Nur zwei von 46 neuen Bäumen hätten es nicht geschafft.

„Schockiert“ zeigte sich Haupt- und Ordnungsamtsleiter Jochen Ungerer, dass die Mitarbeiter des Bauhofs, die diese Fällung an der Ecke Mannheimer und Schwetzinger Straße vorgenommen haben, von einzelnen Passanten massiv verbal angegangen und sogar entgegen der juristischen Regelungen des Rechts am eignen Bild bei der Arbeit gefilmt worden seien.

„Diejenigen, die sich da echauffiert haben, sollten nicht die Mitarbeiter angehen, sondern ihre vermeintlichen Beschwerden bei uns im Rathaus vorbringen“, unterstrich Ungerer. Dort würde es dann auch von den Verantwortlichen eine entsprechende Antwort auf die Fragen geben, „aber auf Mitarbeiter einzuschreien, finde ich absolut nicht in Ordnung“.

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