Brühl. Roland Schnepf, Rechtsanwalt aus Brühl, ist seit 43 Jahren SPD-Gemeinderat in Brühl und seit vielen Jahren auch Fraktionschef seiner Partei im Gemeinderat gewesen. Ende vergangenen Jahres hatte er bereits den Fraktionsvorsitz der Genossen im Gremium an den Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Selcuk Gök übergeben. An diesem Montag, 30. Januar, wird Schnepf gesundheitsbedingt den nächsten Schritt gehen – er wird von seinem Amt als Ratsmitgliedglied zurücktreten.
Einfach ihr Ehrenamt aufgeben können Gemeinderäte nicht. Ein Ausscheiden kann man nur beantragen, darüber muss dann der Rat in einer Sitzung entscheiden. Für eine Zustimmung muss laut Gemeindeordnung ein wichtiger Grund vorliegen.
Der Brühler Ehrenbürger erfüllt mehrere dieser Gründe. Das kommunale Ratsmandat ist nach dem Amtsprinzip ausgestaltet. Ob und ab wann die gesetzlichen Voraussetzungen für die Mitgliedschaft im Gemeinderat nicht mehr erfüllt sind, ist aus Gründen der Rechtssicherheit jeweils im Gemeinderat selbst festzustellen. Schnepf jedenfalls erfüllt in jedem Sinn die Vorgaben, so die Gemeindeverwaltung. Allein der Faktor, mindestens zehn Jahre im kommunalpolischen Amt aktiv gewesen zu sein, trifft bei Schnepf mehr als zu – Roland Schnepf wurde immerhin 1975 erstmals in das kommunale Gremium gewählt. Allein das übertrifft die gesetzliche Vorgabe um zahlreiche Jahrzehnte.
Wechsel im Brühler Gemeinderat: Wirtschaftsingenieur rückt nach
Aus gesundheitlichen Gründen kann er an seiner Verabschiedung an diesem Montag, 30. Januar, nicht teilnehmen. Deshalb – so heißt es seitens der Gemeindeverwaltung – werde das offizielle Verabschiedungszerimoniell auf einen späteren Termin verschoben.
Als SPD-Vertreter auf seinem Sessel wird ihm Hans Zelt nachfolgen. Zelt wurde 1965 in Mannheim geboren – doch nur, weil es dort das Krankenhaus gab. Gelebt hat er schon immer in Rohrhof. Der Wirtschaftsingenieur ist verheiratet und hat zwei Töchter. Er ist in der Kommunalpolitik kein Unbekannter: Er ist seit 1997 im Vorstand der Ortspartei und war von 2005 bis 2017 dort Vorsitzender. Im Gemeinderat saß er bereits von 2005 bis 2019. Bei der jüngsten Wahl holte der Wirtschaftsingenieur, der inzwischen unter anderem Vorsitzender des Förderkreises Dourtenga ist und auch schon das Amt des Owwerkerweborschts innehatte, von der Stimmenzahl her den Platz des ersten Ersatzkandidaten der SPD.
Durch Schnepfs Ausscheiden beginnt auch in den Ratsausschüssen das Stühlerücken. So geht es laut Tagesordnung auch um die Bestellung der Mitglieder des Verwaltungsausschusses, des Kultur-, Sport- und Partnerschaftsausschusses, des Ausschusses für Technik und Umwelt und der Wohnungsvergabekommission – in ihnen saß Schnepf bislang.
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