Ortspartnerschaft

Weixdorfer Delegation besucht die Freunde in Brühl

Mitglieder des Fotoclubs „Reflex“ aus der Brühler Partnergemeinde Weixdorf in Sachsen bauen nicht nur die Fotoausstellung im Rathaus auf, sondern erfahren vier Tage gelebte deutsch-deutsche Freundschaft.

Von 
Ralf Strauch
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Nach der Ausstellungseröffnung dankten die Weixdorfer Fotografen um Christian Scholz (r.) und Birgit Petrasek (3. v. l.) für die Brühler Gastfreundschaft und bekamen von Bürgermeister Dr. Ralf Göck (4. v. l.) ebenfalls kleine Erinnerungen an Brühl. © Gemeinde Brühl

Brühl. Vor 35 Jahren trat die Deutsche Einheit in Kraft. Nach einer aktuellen Umfrage gibt es dennoch viele Menschen, die Ost und West nicht als Einheit sehen. Deren Zahl nimmt inzwischen sogar wieder zu. Dabei gibt es im Osten bei deutlich weniger Menschen ein „Wir-Gefühl“ als im Westen. Im Osten sind aktuell 23 Prozent der Meinung, dass die Deutschen seit 1990 ein Volk geworden seien. 2017 lag die Zustimmung noch bei 43 Prozent. Im Westen ist die Zustimmung ebenfalls gesunken und liegt aktuell bei 37 Prozent. Diese Zahl dürften in Brühl und Weixdorf anders aussehen, denn zwischen den beiden Orten in der Kurpfalz und in Sachsen hat sich in den vergangenen mehr als 30 Jahren eine funktionierende Freundschaft etabliert.

Das zeigte sich einmal mehr in den vergangenen Tagen. Anlässlich der 39. Brühler Straßenkerwe vom 3. bis 5. Oktober bereitete eine Delegation des Fotoclubs „Reflex“ aus der Brühler Partnergemeinde Weixdorf eine Sonderausstellung mit dem Thema „40 Jahre Kerwe und Reflex Best of“ in der Rathausgalerie vor, die jüngst nach einer Ansprache von Bürgermeister Ralf Göck und gesanglich unterstützt von den Brühl-Rohrhofer Kerweborscht feierlich eröffnet wurde (wir berichteten).

Freundschaft zwischen Brühl und Weixdorf gepflegt

„Der Besuch der Fotofreunde aus Weixdorf war aber mehr als nur der Aufbau einer Ausstellung – es waren vier Tage gelebte deutsch-deutsche Freundschaft“, unterstreicht Bürgermeister Dr. Ralf Göck gegenüber unserer Zeitung.

Der Regen war für die Delegation aus Weixdorf um die Vorsitzende des Fotoclubs Birgit Petrasek, dem früheren Vorsitzenden und heutigem Landesvorsitzenden des Deutschen Verbandes für Fotografie Sachsen Christian Scholz und den „Reflex“-Mitgliedern Kurt Hartmann, Jürgen Dittmar und Sylvia Haubitz kein Problem. Gleich nach dem Eintreffen ging es zusammen mit dem ehemaligen Haupt- und Ordnungsamtsleiter Lothar Ertl los mit der Rahmung der etwa 100 Bilder.

Sie ließen es sich auch nicht nehmen, vor der Gemeinderatssitzung im Rathaus-Sitzungssaal vorbeizuschauen und kleine Geschenke in Form einer „Dresdner Eierschecke“ und einer Flasche „Grubenbrand“ an Bürgermeister und Gemeinderat zu überreichen. Und die Brühler konnten es kaum erwarten, diese frische Eierschecke zwischen der öffentlichen und nichtöffentlichen Sitzung zu verspeisen. Im Anschluss an die mehr als dreistündige Sitzung zog es einige Räte in die „Ratsstube“ und es wurde zusammen mit den Weixdorfer Freunden auf die über 32-jährige Partnerschaft angestoßen.

„Reflex“-Fotografen finden in der Pfalz tolle Motive

„Ein schönes Programm haben sie uns gestern geboten“, berichteten die Weixdorfer dem Bürgermeister beim gemeinsamen Frühstück am letzten Tag des Besuchs, den tags zuvor hatte es „Auf ihr Brüder in die Palz“ geheißen. Zusammen mit Lothar Ertl und seiner Frau Claudia ging es zum Doktorenhof nach Venningen um beim Essigdoktor edle Essige zu verkosten. Weitere Ziele waren Sankt Martin und Freinsheim. Dort fanden die Mitglieder des Fotoclubs viele attraktive Motive.

In den Brühler Rathausgänge positionieren die Weixdorfer Gäste ihre Bilder eigenhändig und sehr akribisch. © Gemeinde Brühl

Am Abend traf man sich noch zu einer kurzen Stippvisite in Schwetzingen. Dort gab es lustige Fotomotive mit den Schwetzinger Claqueuren und dem Glücksschwein von Peter Lenk. Nach der Vereinsvertretersitzung stießen die Brühler Sachgebietsleiterin für Kultur Katja Rheude sowie der Haupt- und Ordnungsamtsleiter Jochen Ungerer mit Praktikantin Amelie Benkart dazu. Brühler und Weixdorfer schwelgte in Erinnerungen an „alte Zeiten“ – so war der damalige Ortsvorsteher Gottfried Ecke auch schon Owwerkerweborscht in Brühl – und schaute aber auch schon in die Zukunft, denn 2026 wird eine Brühler Delegation im Juni nach Weixdorf und Dresden reisen.

Vorfreude auf die Brühler Straßenkerwe geweckt

Der letzte Tag stand dann wieder ganz im Zeichen der Ausstellungsvorbereitung. Den ganzen Vor- und Nachmittag sah man die Mitglieder des Fotoclubs zusammen mit Hausmeister Thomas Hocker auf der Leiter in den Stockwerken des Rathauses Bilder positionieren, aufhängen und ausrichten. Am Ende präsentiert sich eine gelungene Ausstellung aus 30 Jahren Kerwe und den Bildern „Best of Reflex“ in den Gängen des Brühler Rathauses, die bis Mitte 2026 dort zu sehen sein wird.

Bei der „Nachsitzung“ in der „Ratsstube“ war man sich einig: Die stimmungsvolle Vernissage hat die Freude auf die Kerwe geweckt und die gute Stimmung an diesen drei Tagen hat Lust auf ein Wiedersehen 2026 in Weixdorf gemacht.

Redaktion

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