Konzert

20 Jahre „Joyful Voices“: Chor feiert Jubiläum in Eppelheim

Von ABBA bis Gospel: Das Jubiläumskonzert der „Joyful Voices“ bot viele Überraschungen und begeisterte das Publikum in der Pauluskirche.

Von 
Sabine Geschwill
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Vor vollem Haus sangen die „Joyful Voices“ des Sängerbundes Germania. © Sabine Geschwill

Eppelheim. Es war ein Konzert, das sowohl dem Jubelchor als auch den Konzertbesuchern sicher noch lange in Erinnerung und vor allem im Ohr bleiben wird: Der Popchor „Joyful Voices“ des Sängerbundes Germania feierte am Samstag sein 20-jähriges Bestehen mit einem „Best of“- Programm und viel Publikum in der evangelischen Pauluskirche.

Die dargebotenen Liedstücke waren von Chorleiterin Kim Boyne glänzend gewählt. Denn sie luden nicht nur zu einer emotionalen Zeitreise durch 20 Jahre Chorgeschichte ein, sondern spiegelten auch die große Begeisterung des modernen Chores für Rock-, Pop- und Gospelmusik und für deutsch- und englischsprachige Literatur wider. Der mehr als 30 Sängerinnen und Sänger zählende Chor zeigte sich für das 90-minütige Konzert exzellent vorbereitet, gesanglich gut aufgestellt und durch Tatjana Kontorovich am Klavier wunderbar begleitet.

Wie es zur Gründung der „Joyful Voices“ gekommen ist, welche Auftritte dem Chor in den vergangenen zwei Jahrzehnten besonders im Gedächtnis geblieben sind und welche Lieder einen festen Platz in den Herzen der Sängerinnen und Sänger haben, verdeutlichten die Choraktiven Andrea Wiegand, Elisabeth Klett, Nicole Gundt, Gudrun Hagemeister, Gabriele Treiber, Michael Seydel und Wolfgang Blaich in ihren Anmoderationen.

Chor erinnert an bewegende Stationen seiner Geschichte

„Alles begann Anfang 2005 mit der Planung für ein Musical zum 105-jährigen Germaniajubiläum im Jahr 2006“, schickte Chormitbegründerin Andrea Wiegand vorweg. Damals habe der Sängerbund Germania, wie viele Gesangsvereine, mit der Tatsache zu kämpfen gehabt, dass die aktiven Sängerinnen und Sänger immer älter wurden. „Die Sängerzahlen gingen kontinuierlich zurück, neue Ideen mussten her.“ Die zündende Idee: Man versuchte, mit einem zeitlich befristeten Projektchor, ohne Verpflichtung zur Vereinsmitgliedschaft, neue Sängerinnen und Sänger zu gewinnen.

Und das funktionierte: „46 Frauen und Männer kamen im März 2005 zur ersten Chorprobe, darunter einige wenige Germaniasänger, der Rest hatte weitestgehend zuletzt in der Schule oder noch nie in einem Chor gesungen.“ Die Ängste einiger, dass sie nicht singen oder keine Noten lesen könnten, seien schnell vergessen gewesen. Denn Chorleiter Reiner Wagner habe mit seiner Begeisterung und Freude alle angesteckt. Es sei für den Projektchor recht schnell klar gewesen, dass es nach dem Konzertprojekt weitergehen soll.

Einblick in die Historie mit einer musikalischen Reise durch 20 Jahre

„14 Stimmen von damals sind heute – 20 Jahre später – immer noch mit Spaß und Freude dabei“, wusste Wiegand. Viele weitere Begeisterte seien in der Vergangenheit hinzugekommen. Nach Wagner habe Christian Jungblut den Chor geleitet. Seit 2016 bringe Kim Boyne den „Voices“ die „richtigen Töne“ bei. „Heute Abend wollen wir Sie mitnehmen in die Chorgeschichte der ,Joyful Voices‘. Sie sollen Einblicke erhalten, was uns musikalisch, aber auch als Gemeinschaft ausmacht.“

Die musikalische Zeitreise begann mit dem Spiritual „This little light of mine“, gefolgt von „Dancing Queen“ von ABBA. Beide Songs wurden einst vom Projektchor im Oktober 2006 mit anderen Musicalwerken zum Besten gegeben. Mit „Halleluja“ von Leonard Cohen erinnerte man an eine Soiree mit Spirituals im Jahr 2008. Es folgten weitere Lieblingslieder des Chors wie beispielsweise „Angels“ von Robbie Williams, „Can you feel the love tonight“ von Elton John und „Weiße Fahnen“ von Silbermond.

Zurücklehnen und genießen war für das Publikum angesagt, aber auch Mitmachen war gefordert: Beispielsweise bei dem Song „Afrika“ von Toto, wo durch Fingerschnipsen, Klatschen und Fußgetrappel akustisch ein Gewitter nachgestellt wurde. Aus Kim Boynes Feder stammte die Liedkomposition „Earth“ aus dem 2015 aufgeführten Konzert „Elements“. Außerdem ins Jubiläumsprogramm geschafft haben es die Rockballade „Stairway to heaven“ von Led Zeppelin, die beiden Gute-Laune-Lieder „The Scat Calypso“ und „Lollipop“ in A-capella-Version sowie „Don’t worry, be happy“ von Bobby McFerrin und „Kings and Queens“ von Ava Max. Nach minutenlangem Schlussapplaus durfte sich das Publikum über mitreißenden Gospel, nämlich „Good News“ als Zugabe freuen.

Freie Autorin Ich bin seit 1995 als freie Journalistin und Fotografin für die Schwetzinger Zeitung im Einsatz und betreue dabei hauptsächlich den Lokalbereich Eppelheim.

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