Eppelheim. Beim alljährlichen Neujahrsempfang der FDP in Eppelheim stand eine besondere Ehrung auf dem Programm. Daher waren viele Gäste gekommen; auch der ehemalige Staatssekretär und Bundestagsabgeordnete Dr. Jens Brandenburg aus Walldorf sowie Stadtrat Tim Nusser, Kandidat zur Bundestagswahl im Wahlkreis Heidelberg, überbrachten persönliche Grüße. Die neu gewählte Kreisvorsitzende aus Schriesheim, Ulrike von Eicke, hatte die Theodor–Heuss-Medaille für Professor Dr. Franz Nader mitgebracht. Der Geehrte musste sich aber krankheitsbedingt leider kurzfristig entschuldigen und ließ ausrichten, dass er sich über die Auszeichnung sehr freue.
Franz Nader wurde am 7. März 1940 geboren. Er hat Chemie studiert und war Dozent am organisch-chemischen Institut der Universität Heidelberg. Später war er Referent für Technologie und Umwelt beim Verband der chemischen Industrie. Zahlreiche Publikationen stammen aus seiner Feder. „Heute wollen wir ein Mitglied ehren, das schon sehr lang und engagiert bei der FDP ist“, hob Dr. Peter Schib, Eppelheimer Ortsvorsitzender in der Laudatio hervor.
Im Namen des FDP-Kreisvorstands, des Bundesvorsitzenden Christian Lindner und des Landesvorsitzenden Michael Theurer konnte die Vorsitzende Ulrike von Eicke Glückwünsche, Urkunde und „in Anerkennung der bewiesenen Treue und der langjährigen persönlichen Mitarbeit“ die begehrte Theodor-Heuss-Medaille überbringen und treuhänderisch an den Ortsvorsitzenden Schib übergeben.
„Es ist nicht selbstverständlich, dass sich ein Wissenschaftler politisch engagiert“, betonte der Ortsvorsitzende. Schib hatte als junger Chemiestudent Nader als strengen Dozenten kennengelernt. Er musste die Prüfung beim Professor wiederholen und hoffte ihn wegen seiner Strenge nie mehr wiederzusehen. Umso überraschender war für beide, sich Jahrzehnte später in der Eppelheimer FDP wiederzutreffen.
Nader sehe die Freiheit als das höchste Gut an und habe sich daher bei der FDP engagiert – getreu dem Gedanken, dass Forschung und Wissenschaft frei sein müssen. Im April 1984 sei er der FDP beigetreten. „Damals war das eine politisch schwierige Zeit genauso wie heute, es war nicht immer einfach, liberale Politik zu vertreten“ erklärte Schib. Bei Gemeinderatswahlen habe sich Professor Nader stets als Kandidat aufstellen lassen. „Er war und ist ein engagierter Wahlkämpfer und Unterstützer“, lobte Schib. Der Geehrte hat sich nicht nur in der Politik, sondern auch in der evangelischen Kirche engagiert und Diskussionen geleitet.
Anschließend gab Schib einen Rückblick auf das turbulente Jahr 2024, in dem die Kommunalwahlen vom 9. Juni das wichtigste Ereignis war. Trotz Gegenwind und leichter Verluste wurde Schib als neuer Stadtrat gewählt und Ehrenvorsitzender und Altstadtrat Peter Bopp zog sich nach 28 Jahren aus dem Gemeinderat zurück.
Bis Anfang November seien viele wichtige Entscheidungen im neuen Gemeinderat getroffen worden. Umso erstaunlicher sei dann für alle die Nachricht gewesen, dass Bürgermeisterin Patrizia Rebmann nicht ihre volle Amtszeit ausschöpfe, sondern bereits Anfang Februar in Rosenheim Wirtschaftsdezernentin werde. Auch etwas überraschend sei das „Ampelaus“ gewesen. Bundestagswahl wie Bürgermeisterwahl werden den Ortsverband auf Trab halten, so Peter Schib. zg
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