Rathaus

Bürgermeisterwahl in Eppelheim: Das müssen Sie wissen

Am Sonntag, 23. März, wird in Eppelheim ein neues Stadtoberhaupt gewählt. Wer sind die Bewerber und wer leitet das Rathaus aktuell? Wir beantworten alle Fragen rund um die Wahl.

Von 
Nicolai Lehnort
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Das Rathaus in Eppelheim bekommt voraussichtlich ab Mai einen neuen Chef. Bürgermeisterin Patricia Rebmann ist seit Februar nicht mehr im Amt. © Linda Saxena

Eppelheim. Nicht nur auf bundesweiter Ebene bringen sich dieser Tage die Kandidaten für die Bundestagswahl in Stellung, auch im kommunalen Rahmen ist der Wahlkampf eröffnet. Vier Bewerber auf den Bürgermeisterposten in Eppelheim haben ihre Hüte bislang in den Ring geworfen. Eppelheims Bürgermeisterin Patricia Rebmann (parteilos) strebt keine zweite Amtszeit an, stattdessen schlägt sie im bayerischen Rosenheim ein neues berufliches Kapitel auf.

Die Eppelheimer Bürger haben 2025 die Chance, mit der Wahl ihres Nachfolgers die Segel zu setzen, in welche Richtung es für ihre Stadt in den nächsten acht Jahren geht. Wie lange Rebmann noch im Amt ist, wer das Rathaus vorübergehend leitet und alle Informationen zur Bürgermeisterwahl haben wir übersichtlich zusammengefasst.

Warum kandidiert Bürgermeisterin Rebmann nicht?

Als ihre Entscheidung Ende Oktober bekannt wurde, hatte Rebmann gesagt, es sei bereits klar gewesen, dass sie keine zweite Amtszeit ins Auge fassen würde. Rebmann wechselt aus dem Eppelheimer Rathaus zum 1. Februar nach Rosenheim. In der oberbayerischen über 60 000 Einwohner großen Stadt wird sie Wirtschafts- und Kulturdezernentin. „Das hat verschiedene Gründe“, gab die Diplom-Verwaltungswirtin sich über ihre Beweggründe bedeckt. Als sie die Stellenausschreibung sah, habe sie „die Gelegenheit genutzt“. Sich mit ihrer Familie weiter im Süden niederzulassen, sei schon länger geplant gewesen, verriet Rebmann, die familiäre Wurzeln in Bayern hat.

Wie viele Bewerber gibt es aktuell?

Ihre Bewerbungsunterlagen im Eppelheimer Rathaus haben seit Beginn der Bewerbungsfrist am Samstag, 11. Januar, bislang eingereicht der FDP-Stadtrat Alexander Hahn aus Leimen, Matthias Kutsch, der für die Heidelberger CDU im Rat sitzt, der ehemalige Bürgermeister und jetzige Gemeinderat von Bad Liebenzell und Ex-CDUler Dietmar Fischer sowie der Tonstudiobesitzer Awais Buttar. Letzterer warf seine Unterlagen erst am vergangenen Mittwoch ein. Sie alle kandidieren als Parteilose. Laut Informationen der „Rhein-Neckar-Zeitung“ plant außerdem Dennis Wiedemann seine Kandidatur. Der 44-jährige Beamte im gehobenen Verwaltungsdienst möchte seine Bewerbung der „RNZ“ zufolge zeitnah einreichen.

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Wer sind die Bewerber?

Das werden sie den Eppelheimer Bürgern am Dienstag, 11. März, ab 19 Uhr in der Rudolf-Wild-Halle selbst erzählen. Für diesen Termin ist eine öffentliche Kandidatenvorstellung geplant. Noch bis Montag, 24. Februar, 18 Uhr haben weitere Bewerber die Möglichkeit, ihr Schreiben einzureichen.

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Wann findet die Bürgermeisterwahl statt?

Die Bürgermeisterwahl in Eppelheim findet am Sonntag, 23. März, statt. Das hat der Gemeinderat im November beschlossen. Der Termin für eine mögliche Stichwahl wurde für Sonntag, 6. April, festgesetzt. Der zweite Urnengang hat laut Gemeindeordnung frühestens am zweiten und spätestens am vierten Sonntag nach der Wahl zu erfolgen. Erforderlich wird eine Stichwahl, wenn in der Hauptwahl keiner der Kandidaten mehr als 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Zur Stichwahl treten lediglich die beiden Erstplatzierten der Hauptwahl an, die dann nur mehr eine einfache Mehrheit benötigen und nicht, wie in der Hauptwahl, eine absolute.

Die ersten Vorbereitungen für die Wahl haben bereits begonnen. So wird es sechs Urnen- und fünf Briefwahlbezirke geben und rund 120 Wahlhelfer werden im Einsatz sein, wie Anette Zietsch, Pressesprecherin der Stadt Eppelheim, auf Anfrage mitteilt. Wahlberechtigt sind in Eppelheim 11 610 der 15 439 Einwohner (Stand Juni).

Warum werden Bürgermeister und Bundestag nicht am selben Tag gewählt?

Damit könnten sich die Bürger den doppelten Gang zur Urne doch sparen, könnte man meinen. Der Gemeinderat in Eppelheim hat sich jedoch dagegen entschieden. Beide Wahlen zeitgleich zu organisieren, sei für die Stadt zwar machbar, informierte Amtsleiter David Stoiber im Rat, allerdings besteht die Befürchtung, dass der Bundestrend auch auf die Bürgermeisterwahl abfärben könnte. Zudem würde die Stimmenauszählung erst nach der Bundestagsvorwahl vorgenommen werden. Weiterhin gab Stoiber zu bedenken, dass eine Wahl im Februar nicht möglich wäre, sollte Rebmann ihre Stelle in Rosenheim wider Erwarten doch nicht antreten. Zwei separate Wahltermine verursachen Mehrkosten von rund 10 000 Euro für die Stadtverwaltung.

Ab wann können Briefwahlunterlagen beantragt werden?

Eine Beantragung wird etwa um den 24. Februar möglich sein, heißt es aus dem Rathaus. Da die Stimmzettel erst ab dem 25. Februar gedruckt werden können, erfolgt der Versand der Briefwahlunterlagen frühestens am 3. März.

Wann ist Rebmanns letzter Arbeitstag?

Rebmann leitet die Geschicke im Eppelheimer Rathaus zum letzten Mal am Freitag, 31. Januar. Eine Einarbeitungszeit für ihren Nachfolger kann sie somit nicht begleiten. Sie stehe remote aber jederzeit für Fragen zur Verfügung, versichert Zietsch. Im Rathaus geht man aktuell davon aus, dass der Dienstantritt der neuen Stadtspitze am 1. Mai 2025 erfolgt. Aufgrund eines bestehenden Arbeitsverhältnisses könnte es aber auch ein späterer Termin werden, gibt Pressesprecherin Zietsch zu bedenken.

Wer leitet das Rathaus im Februar?

Da die Wahl erst Ende März stattfindet, Rebmann den Posten aber bereits ab Februar räumt, zunächst einmal nicht der neue Bürgermeister. Die Gemeindeordnung regelt diesen Fall. Der Stellvertreter übernimmt die Aufgaben für diesen Zeitraum. In Eppelheim sind die drei Vertreter in dieser Reihenfolge: Linus Wiegand (CDU), Christa Balling-Gündling (Grüne) und Renate Schmidt (SPD).

Wie lief die Wahl 2016?

Im Oktober 2016 hatten die Eppelheimer Patricia Rebmann, damals noch Popp, mit 52,16 Prozent vor Thomas Wieland (CDU/38,9 Prozent) zur neuen Bürgermeisterin gewählt. Zur Wahl angetreten waren sechs Kandidaten. 44,64 Prozent der Wahlberechtigten hatten ihre Stimme abgegeben. Der Amtsantritt Rebmanns erfolgte allerdings erst mit Verspätung im August 2017. Grund dafür war die Klage eines Bürgers gegen die Wahl. Er hatte Rebmann eine Wahlbeeinflussung durch Wahlplakate, die zu nah an den Wahllokalen gehangen haben sollen, vorgeworfen. Mit der Entscheidung des Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg wurde die Wahlanfechtung ad acta gelegt.

Volontariat Nicolai Lehnort ist seit Juli 2023 Volontär.

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