Eppelheim. Der Eppelheimer Gemeinderat vergab einstimmig die Straßen-, Trinkwasser- und Kanalarbeiten für die Sanierung der Seestraße. Der Zuschlag ging an die Firma Sax und Klee aus Mannheim. Amtsleiterin Kirsten Hübner-Andelfinger erläuterte das Angebotsverfahren. Der Abschnitt der Seestraße vom Gottlob-Hees-Platz und der Wieblinger Straße bis zur Hebelstraße soll zum verkehrsberuhigten Bereich umgestaltet werden. Dabei soll auch die Sanierung des Kanals und der vorhandenen Wasserhausanschlüsse erfolgen. Durch die Stadtwerke Heidelberg soll die Verlegung der freiliegenden Stromleitungen in die Erde und der Teilaustausch der Straßenbeleuchtung gemacht werden.
Die Maßnahme wurde als Komplettpaket, unterteilt in fünf Bereiche, ausgeschrieben, um eine Firma für die gesamte Leistung beauftragen zu können. Der Bereich fünf, der die gesamten Strommaßnahmen umfasst, wird im Auftrag der Stadtwerke abgewickelt.
Acht Firmen hatten die Leistungsverzeichnisse angefordert. Zum Eröffnungstermin im Juni hatten drei elektronische Angebote vorgelegen. Die Angebotsprüfung für die Bereiche eins bis vier erfolgte durch das Ingenieurbüro Albrecht, für den Bereich fünf separat durch die Stadtwerke Heidelberg Netze. Günstigster Bieter war die Firma Sax und Klee mit rund 611 500 Euro, gefolgt von einem Bieter mit 753 200 Euro und einem Dritten mit einer Angebotssumme von rund 817 500 Euro. Das Gremium diskutierte verschiedene Aspekte der Sanierung.
Christa Balling-Gündling (Grüne) wollte, dass die Verwaltung mit den Stadtwerken spricht, um eventuell Nachtragsangebote für Fernwärme einholen zu können. Renate Schmidt (SPD) sah dem Wunsch der Anwohner Rechnung getragen, einen Teil der Seestraße zum verkehrsberuhigten Bereich umzubauen. Dass die Maßnahme als Komplettpaket, unterteilt in fünf Bereiche, ausgeschrieben worden sei, sei durchaus nachvollziehbar.
Bernd Binsch (Eppelheimner Liste) freute sich, dass der Beschluss nunmehr schnell umgesetzt und ausgeführt werde: „Wir befürworten, dass nicht nur der Oberbelag erneuert wird, sondern auch die Ver- und Entsorgungsleitungen und die Hausanschlüsse beziehungsweise die Stromversorgung als Erdkabel neu verlegt werden“.
Hubertus Mauss (Grüne) monierte die fehlenden Bäume statt der geplanten großen Pflanzkübel: „Bäume können da schon hin, auch wenn die Stromleitungen in der Erde liegen.“
Benutzerfreundlich gestalten
Linus Wiegand (CDU/FDP), der in der „Seegasse“, eine der ältesten Straßen Eppelheims, aufgewachsen ist, nahm ausführlich Stellung. Ein Teil der Stromleitungen liege noch über den Dächern, die Wasserleitungen bestünden noch aus alten Gussleitungen. Der Abwasserkanal liege in diesem Bereich zwischen fünf und sechs Metern tief. „Gerade die Oberflächenstruktur der Straße muss benutzerfreundlich sein, denn Fußgänger, ältere Leute mit Rollator, aber auch Radfahrer sollten nicht über Naturstein- oder Kopfsteinpflaster gehen müssen. Auch Querungen mit Pflaster, die lärmberuhigend wirken sollen, sind da nicht geeignet“, meinte Wiegand. Außerdem sollte man in den breiteren Bereichen der Straße für Kurzparker zum Ein- und Ausladen einige Stellplätze planen. Er finde, tiefwurzelnde Bäume beschädigten die Kabel im Erdbereich, Bäume mit flachen Wurzeln sorgten für Stolperkanten auf den Gehwegen: „Das muss durchdacht sein, wir können nicht überall Bäume hinpflanzen, nur weil es gefällt.“
Das Gremium kam zum eigentlichen Thema zurück. Die Vergabe der Auftragsarbeiten an die Firma Sax und Klee für die Bereiche eins bis vier mit Kosten in Höhe von 611 500 Euro wurde einstimmig beschlossen. Die Finanzierung der Gesamtmaßnahme ist im Haushalt 2023 eingeplant.
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