Christkönigkirche - Gotteshaus wird innen und außen umfassend renoviert / Mit dem Aufbau der neuen Orgel soll im Juli begonnen werden

Bänke stehen nun auf einem kleinen Podest

Von 
Sabine Geschwill
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Eppelheim. Die Christkönigkirche ist in die Jahre gekommen. Das 1961 eingeweihte Gotteshaus gleicht seit einigen Wochen einer Großbaustelle. Denn an verschiedenen Stellen muss renoviert, saniert und erneuert werden. Die Kirche benötigt ein neues Dach, die Außenfassade eine Betonsanierung, der Innenraum einen neuen Bodenbelag und die Kirche bekommt auch noch eine neue Orgel.

Koordiniert werden die Arbeiten von den beiden Architektinnen Susanne Schreiber und Sarah Blossfeldt vom Erzbischöflichen Bauamt der Erzdiözese Freiburg mit Sitz in Heidelberg. Damit auf der Großbaustelle „Christkönigkirche“ alles klappt, ist aber auch Klaus Gerling vom Gemeindeteam der katholischen Pfarrei St. Joseph als Ansprechpartner für Architekten und Handwerksfirmen zur Stelle und fast täglich vor Ort. Gerling ist Gebäudebeauftragter und kennt sich mit den Planungen und Renovierungsmaßnahmen bestens aus. Damit mit den umfassenden Renovierungsarbeiten gestartet werden konnte, fand Anfang des Jahres der letzte Gottesdienst in der Christkönigkirche statt. Die Katholiken mussten in die kleine Josephskirche ausweichen.

Betonsanierung für Fenster

An Dach und Außenfassade der Kirche gibt es einiges zu tun. Hauptaugenmerk gilt der Nordseite mit den denkmalgeschützten Emil-Wachter-Fenstern. Deren Einfassung aus Waschbeton benötigt dringend eine Betonsanierung. Die in der Einfassung eingearbeiteten Eisenstreben haben Rost angesetzt und erhalten eine Rostbehandlung. Danach werden die Stellen mit Spritzbeton befüllt und neu verputzt.

Das Dach erhält eine neue Eindeckung und wird ein gutes Stück über die Außenwand hinausgezogen, um künftig Fenster und Einfassung besser vor Witterungseinflüssen zu schützen. Derzeit wird die gesamte Außenfassade der Kirche samt Kirchturm eingerüstet, um eventuelle Schäden ausbessern zu können.

Für die Außensanierung der Kirche liegen die Kosten bei etwa 384 000 Euro. Die Finanzierung erfolgt in gleichen Teilen in Form von Eigenmitteln, einem Zuschuss über den Ausgleichsstock der Erzdiözese Freiburg und einem Zuschuss der Pfälzer Katholischen Kirchenschaffnei Heidelberg. Die Fertigstellung der Außenfassade wird voraussichtlich im Juli erfolgen.

Im Innenraum der Kirche standen Bodenbelagsarbeiten an. „Der alte Belag entsprach nicht mehr den gesetzlichen Vorschriften. Daher haben wir uns entschlossen, ihn auszutauschen“, informierte Klaus Gerling. Das bedeutete, dass alle Kirchenbänke ausgebaut werden mussten. Sie wurden im Altarraum zwischengelagert. Danach konnte der alte Kunststoffbelag entfernt und der Untergrund abgeschliffen werden.

Es wurde auf beiden Seiten ein Podest konstruiert und darauf Eiche-Lamellenparkett verlegt, damit die Kirchenbänke nicht mehr direkt auf dem kühlen Boden stehen. Kalte Füße beim Gottesdienst dürften somit der Vergangenheit angehören. Im Zuge der Bodenerneuerung wurde der Innenraum neu konzipiert. Von den bisher 23 Bankreihen auf beiden Seiten wurden beidseitig jeweils nur noch 16 eingebaut. „Die Sitzplätze reduzieren sich von 644 auf 448“, erklärte Gerling. Die dadurch im Eingangsbereich neu entstandene Fläche erhielt Basalt-Steinplatten als Bodenbelag und soll als „Mehrzweckfläche“ für neue liturgische Angebote dienen.

Erste Messe gefeiert

Die Altarstufen wurden mit filigranen, eleganten Metallstreifen unfallsicherer gemacht. Die Innenrenovierung ist mittlerweile fertiggestellt, die erste Heilige Messe konnte gefeiert werden. Die Innenrenovierung wird mit 228 000 Euro zu Buche schlagen. 95 000 Euro werden durch Eigenmittel finanziert, 57 000 Euro gibt es von der Erzdiözese Freiburg und 76 000 Euro von der Pfälzer Katholischen Kirchenschaffnei Heidelberg.

Die Christkönigkirche erhält auch eine neue Orgel. Das 1967 eingeweihte Instrument ist in die Jahre gekommen und sein Zustand mittlerweile bedenklich. Sowohl Klang, Statik, Mechanik und Elektrik sind marode, weil damals bei der Anschaffung der Orgel mangels finanzieller Mittel gespart werden musste. Von einer Sanierung wurde abgeraten. Daher hatte man sich entschieden, eine qualitativ hochwertige gebrauchte Orgel aus dem Bistum Essen zu kaufen und diese entsprechend zu erweitern, damit der große Kirchenraum der Christkönigkirche optimal mit Klang gefüllt werden kann.

Die Arbeiten werden von der Orgelbaufirma Göckel aus Epfenbach übernommen. Mitte April ging es mit dem Abbau der alten Orgel und der Sanierung der Empore los. Der neue Holzparkett-Boden ist schon verlegt. Im Juli soll mit dem Aufbau der neuen Orgel begonnen werden. Die Orgeleinweihung ist im November geplant. Am 21. November ist die Orgelweihe im Rahmen eines Vespergottesdienstes vorgesehen. Die erste Eucharistiefeier mit wohlklingender neuer Orgel soll tags drauf am Christkönigssonntag erfolgen. Die Gesamtkosten des Orgelprojektes belaufen sich auf 430 000 Euro. 215 000 Euro wird die Pfälzer Katholische Kirchenschaffnei Heidelberg übernehmen, jeweils 107 500 Euro kommen aus dem Ausgleichstock der Erzdiözese Freiburg und aus Eigenmitteln der Kirchengemeinde.

Die Eigenmittel setzen sich aus bereits vorhandenen Spenden in Höhe von 27 500 Euro und dem Kostenanteil von 10 000 Euro der Stadt Eppelheim zusammen. Um den Restbetrag für den Eigenanteil stemmen zu können, hofft man in der katholischen Kirchengemeinde auf Spenden in Höhe von 70 000 Euro, die man unter dem Motto „Gemeinsam für den guten Ton“ mit Spendenprojekten und Pfeifenpatenschaften zusammenbekommen möchte.

Info: Mehr Bilder gibt es unter www.schwetzinger-zeitung.de

Eppelheim

Eppelheim: Christkönigkirche wird renoviert

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Freie Autorin Ich bin seit 1995 als freie Journalistin und Fotografin für die Schwetzinger Zeitung im Einsatz und betreue dabei hauptsächlich den Lokalbereich Eppelheim.

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