Eppelheim. Doris und Gerhard Schneckenburger haben heute in der Theodor-Heuss-Straße 5 allen Grund zur Freude. Sie dürfen ihre diamantene Hochzeit feiern. Denn vor 60 Jahren, am 13. Juli 1962, besiegelten sie auf dem Standesamt ihr Eheglück. Tags drauf folgte in Eppelheim die kirchliche Trauung.
Kennengelernt haben sie sich ein Jahr zuvor. Beim Sängerfest des örtlichen Sängerbundes Germania kreuzten sich ihre Lebenswege. Doris Schneckenburger, die 1945 in Eppelheim zur Welt kam und damals noch ihren Mädchennamen Kramer trug, war bei diesem Fest eine der Ehrendamen. „Sie fiel mir gleich ins Auge“, erinnert sich ihr Mann Gerhard an die erste Begegnung.
Gleich am Festabend forderte der damals 21-Jährige die hübsche Eppelheimerin, die damals in der Strumpffabrik Gläser im Heidelberger Pfaffengrund beschäftigt war, zum Tanz auf. Die Liebe ließ nicht lange auf sich warten.
Nach der Heirat wurde eine Familie gegründet. Fünf Kinder erblickten das Licht der Welt. Heute freut sich das Jubelpaar über acht Enkel und ein Urenkelkind.
Eine Schicksalsfügung
Dass sich die Lebenswege des Jubelpaares vor mehr als 60 Jahre kreuzten, war eine glückliche Fügung. Denn Gerhard Schneckenburger wurde 1940 in Kuppenheim bei Raststatt geboren und zog im Alter von vier Jahren mit seinen Eltern nach Wien. Dort ließ er sich nach der Schulzeit zum Kellner und Koch ausbilden. Zuerst arbeitete er in renommierten Betrieben in Wien. Dann folgten berufliche Stationen in Velden am Wörthersee und Zürs am Arlberg.
Mit 21 Jahren zog er nach Heidelberg. Den Beruf des Kellners übte er bis 1970 aus, dann ließ er sich zum Industriekaufmann umschulen und arbeitete bei der Firma Wirth im Büro bis zu seinem Ruhestand. Neben seiner beruflichen Tätigkeit war Gerhard Schneckenburger ehrenamtlich sehr engagiert und ist es in verschiedenen Bereichen auch heute noch. Als politisch interessierter junger Mann trat er bereits 1957 der österreichischen SPÖ bei und ist seit mehr als 60 Jahren Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Bei den Eppelheimer Sozialdemokraten war Schneckenburger von 1975 bis 2002 als erster Kassier in der Vorstandschaft aktiv und versäumt bis heute keine Mitgliederversammlung.
Seit 1963 gehört er der Freiwilligen Feuerwehr Eppelheim an. Der heute 81-Jährige war in seinen aktiven Zeiten Löschmeister und Gruppenführer. 1974 hob er als Gründungsmitglied den Eppelheimer Carneval Club aus der Taufe. Etliche Jahre war er Organisationsleiter, seit 1981 gehört er dem Elferrat an. Schneckenburger war zudem lange Jahre bei der Awo Eppelheim und beim Angelsportverein „Früh Auf“ aktiv. Bei Letzterem hatte er das Amt des Pressewarts inne. Die „grauen Zellen“ hält er am liebsten mit dem Lösen von Kreuzworträtseln fit.
Zwei wichtige Regeln
Die Basis für 60 glückliche Ehejahre ist für beide ein gutes Miteinander. Doris und Gerhard Schneckenburger beherzigen deshalb zwei wichtige Regeln. Die erste: „Man sollte den anderen akzeptieren, wie er ist.“ Und die zweite lautet: „Wenn man mal streitet, muss man sich auch wieder vertragen.“
Gefeiert wird das diamantene Ehejubiläum im Kreise der Familie.
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