Eppelheim. Vergangene Woche hat eine Meldung für Aufruhr in Eppelheim gesorgt: Unbekannte haben sich als Mitarbeiter der Stadtwerke Heidelberg ausgegeben, um in Wohnräume zu gelangen. Davor hatten die Stadtwerke Heidelberg, die als Netzbetreiber für Eppelheim zuständig sind, in einer Pressemitteilung gewarnt: „Sie bezeichnen sich als Mitarbeiter eines Unternehmens namens Energie Deutschland, das wiederum von den Stadtwerken Heidelberg beauftragt worden seien.“ Auch die Stadt Eppelheim hat vor der Betrugsmasche auf ihrer Homepage eine Warnung für die Bürgerinnen und Bürger ausgesprochen.
Gemeldet wurde der Vorfall von einem aufmerksamen Bürger in Eppelheim, so die Stadtwerke. „Die Personen kündigten einen Zählerwechsel an und fragten unter anderem nach Abrechnungen und Kontodaten. Mitarbeitende der Stadtwerke Heidelberg und ihre Dienstleister fragen niemals nach Kontodaten oder Abrechnungen an der Haustüre und können sich zudem immer ausweisen“, so der Dienstleister aus Heidelberg.
Das sagt die Polizei zu der Betrugsmasche in Eppelheim
Solche Betrugsmaschen seien keine Seltenheit und ein Phänomen, das der Polizei bekannt sei, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums auf Nachfrage dieser Zeitung. Auch bei den Stadtwerken Heidelberg sind solche Betrugsversuche nicht unbekannt. „Zweimal gab es die in diesem Jahr schon, unter anderem auch in Heidelberg-Schlierbach“, so eine Sprecherin der Stadtwerke. Dort wurde im August eine ähnliche Vorgehensweise von einem Bürger gemeldet.
Die gute Nachricht: In jüngster Zeit wurden in Eppelheim keine Vorfälle mit der Betrugsmasche zur Anzeige gebracht. Das treffe auch auf die Nachbarkommunen Plankstadt und Schwetzingen zu, so die Polizei. Oftmals verbleiben Betrüger nicht an einem Ort, sondern ziehen in andere Städte weiter.
Was aber tun, wenn man selbst Opfer einer solchen Betrugsmasche wird? Hierfür geben die Stadtwerke Heidelberg und die Polizei Tipps. „Wer sich unsicher ist, ob es sich bei einer Person an der Haustür um einen Mitarbeiter oder Dienstleister der Stadtwerke Heidelberg handelt, kann sich im Kundenzentrum unter 0800/5 13 51 32 oder bei der Telefonzentrale des Unternehmens unter 06221/51 30 informieren“, heißt es in der Mitteilung der Stadtwerke.
Dort erfahren Kundinnen und Kunden, ob es sich tatsächlich um jemanden handelt, der oder die im Auftrag der Stadtwerke unterwegs ist. Die Stadtwerke Heidelberg bitten darum, verdächtige Vorkommnisse, an das Unternehmen sowie auch an die Polizei unter 110 zu melden.
Polizei gibt Tipps gegen Betrüger
Das Polizeipräsidium gibt eine konkrete Anleitung, wie sich Bürgerinnen und Bürger in der eigenen Wohung oder im eigenen Haus schützen können:
- Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung!
- Sehen Sie sich Besucher vor dem Öffnen durch den Türspion oder mit einem Blick aus dem Fenster an und machen Sie von Ihrer Türsprechanlage Gebrauch.
- Öffnen Sie die Wohnungstür niemals sofort - legen Sie immer Sperrbügel oder Sicherheitskette an.
- Ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu, wenn unbekannte Besucher vor der Tür stehen, oder bestellen Sie die Besucher zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
- Lassen Sie Handwerker nur dann herein, wenn Sie sie selbst bestellt haben oder wenn sie von der Hausverwaltung angekündigt worden sind.
- Wehren Sie sich gegen zudringliche Besucher, notfalls auch energisch. Sprechen Sie sie laut an und rufen Sie um Hilfe.
- Pflegen Sie Kontakt zu älteren Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern. Machen Sie ihnen das Angebot, bei fremden Besuchern an der Wohnungstür zur Sicherheit hinzuzukommen, und übergeben Sie für solche Fälle die eigene Telefonnummer.
- Nehmen Sie nichts für Nachbarn ohne deren Ankündigung oder Auftrag entgegen.
- Überlegen Sie bei angeblicher hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür (Beispiel: Bitte um Schreibzeug oder um ein Glas Wasser): Woher sollte der Nachbar die Besucher wirklich kennen?
- Warum wenden sich die Besucher im Notfall nicht an eine Apotheke, eine Gaststätte oder ein Geschäft, sondern an eine (abgelegene) Privatwohnung?
- Machen Sie bei hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür das Angebot, selbst nach Hilfe zu telefonieren oder das Gewünschte (Schreibzeug, Glas Wasser etc.) hinauszureichen, und halten Sie dabei die Tür geschlossen.
- Fordern Sie von Amtspersonen immer den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig (nach Druck, Foto und Stempel). Sorgen Sie dazu für gute Beleuchtung und benutzen Sie, wenn nötig, eine Sehhilfe.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an. Suchen Sie dazu die Telefonnummer selbst heraus und ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu.
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