Eppelheim. Dr. Hans-Peter Wild, Lothar Wesch und Trudbert Orth haben eines gemeinsam: Allesamt haben sie Großartiges für ihre Heimatstadt geleistet und sind Ehrenbürger Eppelheims. Wild wurde die Auszeichnung bereits 2006 zuteil, Wesch erhielt sie 2017. Jüngster im Bund ist jetzt nach einstimmigem Gemeinderatsbeschluss Trudbert Orth. Die Verleihung erfolgte bei einem Festakt im Kultursaal der Rudolf-Wild-Halle. Viel Zeit hatte Wild als vielbeschäftigter Unternehmer nicht. Aber für einen Abstecher zum Sektempfang reichte es noch vor seiner Weiterfahrt zum Flughafen, um Orth persönlich zur Ehrung zu gratulieren.
„Heute ist ein Tag zum Feiern“, freute sich Bürgermeisterin Patricia Rebmann, die zahlreiche Gäste begrüßte. „Die Ehrenbürgerwürde ist der lebenslange Dank unserer Stadt an Menschen, die sich in ganz besonderer Weise engagiert haben“, hob sie an. Ihr war es ein tiefempfundenes Bedürfnis, Trudbert Orth mit der höchsten Auszeichnung, die Eppelheim zu vergeben hat, für sein erfolgreiches Wirken Danke zu sagen. Dieser sei als langjähriger Kreis- und Kommunalpolitiker schon häufig geehrt und gewürdigt worden. „Aber die Ehrenbürgerschaft ist ein geschichtsträchtiges Ereignis, das auch weit über die Lebensspanne eines Menschen in Erinnerung bleibt“, meinte Rebmann.
39 Jahre lang Gemeinderat
Von 1984 an bis zu seinem freiwilligen Ausscheiden zu Beginn des Jahres habe sich der heute 75-Jährige in hohem Maße für die CDU im Gemeinderat eingebracht. Die meiste Zeit dieser 39 Jahre sei er in verantwortlicher Position als Fraktionssprecher tätig gewesen und zeitweise auch Stimmenkönig bei den Kommunalwahlen. Über die Zeit von zwei Legislaturperioden habe er auch das Amt des ersten Bürgermeister-Stellvertreters ausgeübt. Die Meinung Orths sei im Gremium und darüber hinaus geschätzt und geachtet gewesen. „Die Diskussionen mit Ihnen im Gemeinderat waren bereichernd, von Sachlichkeit, Kompetenz und Verlässlichkeit geprägt“, attestierte Rebmann dem neuen Würdenträger. „Sie waren stets offen und gesprächsbereit bei allen Themen und ein echter Teamplayer.“
An der positiven Entwicklung der Stadt habe der „Ur-Eppelheimer“, der Mitglied in zahlreichen Vereinen ist, vielfältig mitgewirkt. Im Kreistag bringe Orth seit 1994 sein Wissen und seine Erfahrung ein und habe für seine 25-jährige Zugehörigkeit den Ehrenring als höchste Auszeichnung des Kreises erhalten. Die Übernahme von Verantwortung an vorderer Front sei ein immer wiederkehrendes Moment im Leben von Orth, nicht nur in der Politik, sondern auch als Unternehmer.
Eigentlich sei Lehrer sein Berufswunsch gewesen. Das Pädagogik-Studium habe er nach dem frühen Tod seines Vater 1973 abgebrochen, um mit 25 Jahren im Familienbetrieb zu arbeiten. Orth habe den Betrieb als „Macher“ und „Entwickler“ vorangebracht. Zu Beginn sei er Chef von acht Mitarbeitern gewesen. Heute sei die Firma Orth Recycling zu einem Arbeitgeber für 80 Menschen geworden.
„Auch wenn ich Ihnen nun von Herzen Ihre Freizeit gönne, die Ihnen in all den Jahren als engagierter Kommunalpolitiker und Unternehmer oft gefehlt hat, so schmerzt es mich doch sehr, Sie als ausgleichendes Mitglied im Gemeinderat, das immer das Wohl Eppelheims bei allem Handeln im Blick hatte, zu verlieren.“ Für Orths Gattin Katharina gab es Blumen. „Ohne Ihre Unterstützung hätte Ihr Mann das alles nicht leisten können“, meinte Rebmann.
„Großes Glück“
CDU-Bundestagsabgeordneter Alexander Föhr brachte es mit Blick auf das vielfältige und langjährige Engagement Orths in Kreis- und Gemeinderat, in Vereinen und der CDU, die seit 50 Jahren dessen politische Heimat ist, auf den Punkt: „Es ist ein großes Glück für Eppelheim, einen solch engagierten Mitbürger zu haben.“ Menschen, die sich einbringen, seien ein Gewinn für die Demokratie und die Gesellschaft. Für die Kreistagsfraktion würdigte zudem Jutta Schuster die Verdienste ihres langjährigen Kollegen und dankte auch im Namen von Plankstadts Bürgermeister Nils Drescher für die gute interkommunale Zusammenarbeit.
Herzliche Glückwünsche überbrachte Thomas Hübler für die Eppelheimer Vereine und Organisationen. Als Stadtrat sei Orth stets ein konstruktiver und kritischer Diskussionspartner gewesen, der immer ein „offenes Ohr“ für die Belange der Vereine gehabt habe. Lobende Worte und Gottes Segen für den neuen Ehrenbürger und dessen Familie hatte Pfarrer Johannes Brandt von der katholischen Stadtkirche Heidelberg dabei.
Mit großer Dankbarkeit blickte der Geehrte auf sein Leben und ehrenamtliches Engagement zurück. „Ich habe immer in bestem Wissen und Gewissen für die Stadt gehandelt“, betonte Orth. Er dankte von Herzen seiner „tollen Familie“, die ihm in den zurückliegenden Jahren stets die Möglichkeit und Zeit gegeben habe, sich zu engagieren.
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