Realschule

Eppelheimer Schüler schaffen "Wand der Hoffnung"

Die Kunst-AG unter Leitung von Stefanie Reiß gestaltet die Rückseite einer Trafostation im Schulzentrum mit Graffiti-Kunst. Die Schüler setzen sich kreativ mit Sprühfarben und Ideen auseinander.

Von 
Sabine Geschwill
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Die Kunst-AG der Humboldt-Realschule – Pia (v. l.), Mryam, Elisabed, Tristan und Celina – haben mit Lehrerin Stefanie Reiß die Trafostation verschönert. © Geschwill

Eppelheim. „Dream big“, „Hope“ und „Smile“: Diese drei kunstvoll gestalteten Botschaften sind in überdimensionaler Größe im Eppelheimer Schulzentrum zu lesen.

Die Schüler der Kunst-AG von Stefanie Reiß haben sie sich ausgedacht, um einen Blickfang mit Aussagekraft zu schaffen. Die englischen Vokabeln, die in Graffititechnik aufgesprüht wurden und übersetzt „Träume groß“, „Hoffnung“ und „Lächeln“ bedeuten, verwandeln die lange Zeit mit Schmierereien verunstaltete Rückseite der Trafostation im Durchgang zwischen Rhein-Neckar-Halle und Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in eine „Wand der Hoffnung“.

„Das bisherige Ergebnis ist toll und wir bekommen viele Rückmeldungen von Schülern, denen die Wandgestaltung gefällt“, freut sich Reiß mit ihren AG-Teilnehmern. Die Schüler, die sich mittwochs ab 13.10 Uhr für zwei Stunden treffen, um sich Kunstprojekte zu überlegen und zu realisieren, sind mit viel Spaß bei der Sache. „Entweder wird etwas von Schülerseite angeregt oder ich gebe Ideen, die dann gemeinsam besprochen werden“, informiert die Lehrerin für Bildende Kunst, die auch Englisch und Deutsch unterrichtet. Es gibt noch eine zweite AG, die von ihrer Kollegin Henrike Klaer geleitet wird und montags von 14 bis 15.30 Uhr stattfindet.

Eppelheim Schüler lassen Kreativität freien Lauf

Schülern Freiräume für Kreativität zu geben, Kunst erlebbar zu machen und sie Ideen verwirklichen zu lassen, findet Reiß wichtig. Die Idee, die Trafostation zu verschönern, kam von Zehntklässlerin Celina Yilmaz. Die Eppelheimerin ist seit Kindesbeinen kunstbegeistert. Sie weiß auch warum: „Das kommt durch meinen Vater, der sehr viel Graffitikunst macht.“ Ihr Vater Askin Yilmaz, der in Eppelheim erst jüngst die Schmuddelwand an der Endhaltestelle der Straßenbahn zum Blickfang gemacht und die Tiefgarage der Wild-Halle mit verschiedenen Eppelheim-Motiven verschönt hat, habe ihr schon als Kindergartenkind beigebracht, wie man mit Spraydosen kreativ werden kann.

Bevor die Trafostation aufgewertet werden konnte, war es nötig, sich bei Stadt und Stadtwerken die Erlaubnis einzuholen. Vier Nachmittage wurden zur Aufwertung und Neugestaltung eingeplant. Als nächstes soll eine Seitenwand aufgewertet werden. Alle Materialien wurden von der Realschule gestellt. „Die große Wand ist schön geworden. Ich bin zufrieden damit“, meint Celina, die nach ihrem Schulabschluss im nächsten Jahr lieber Mechatronikerin werden möchte, statt im Bereich Kunst oder Grafik tätig zu werden. Sie freut sich, etwas Bleibendes im Schulzentrum geschaffen zu haben. „Sie hat bei diesem Projekt alle angeleitet und ist unser Profi, wenn es um Graffiti geht“, lobt Reiß.

Durch Celina kam Tristan zur AG. „Wir haben an Celinas Geburtstag schon gesprayt. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht.“ Die „Wand der Hoffnung“ fand der 15-Jährige, der gerne mit Bleistift Zeichnungen anfertigt und „Drachen“ am liebsten mag, „sehr cool“. Pia aus Heidelberg ist mit ihren zwölf Jahren das jüngste Mitglied der AG. „Kunst macht mir unfassbar viel Spaß“, sagt sie. Sie liebt es mit Acryl-, Aquarell- oder Ölfarben zu experimentieren. Auch für Mryam aus der achten und Elisabed aus der neunten Klasse war es eine Premiere, mit Spraydosen Kunst zu schaffen. Mryam zeichnet am liebsten mit dem Kugelschreiber „realistische Sachen“, Elisabed, die in ihrer Freizeit beim ASV Fußball spielt, liebt Naturmotive und Acryltechnik: „Ich finde es beeindruckend, wie schnell man eine hässliche Wand mit Farbdosen und Motiven verschönern kann.“

Die Schüler von Stefanie Reiß haben in der Vergangenheit schon verschiedene Projekte realisiert, beispielsweise im Schulhaus eine Gedenkwand gestaltet oder für die Berufsorientierung und die SMV kunstvolle Plakate und Schilder hergestellt. Ideen gibt es zudem noch viele.

Freie Autorin Ich bin seit 1995 als freie Journalistin und Fotografin für die Schwetzinger Zeitung im Einsatz und betreue dabei hauptsächlich den Lokalbereich Eppelheim.

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