Eppelheim. Dass er vom Elternhaus kommunalpolitisch geprägt ist, kann Volker Wiegand nicht leugnen. Der 52-jährige Diplom-Kaufmann ist für die CDU neu im Gemeinderat. Dieses Amt hatte bereits sein Vater Lothar Wiegand 30 Jahre inne. Es gibt aber noch andere Ämter, in denen er in die Fußstapfen seines Vaters trat.
Im Jahr 1981 kam Volker Wiegand zur Jungen Union, die sein Vater 1967 in Eppelheim aus der Taufe gehoben hat. Wie einst der Senior ist auch Volker Wiegand Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes. Erst vor wenigen Tagen wurde er bei der Mitgliederversammlung einstimmig in dieser Position, die er seit 2012 innehat, bestätigt. Und er ist auch Vorstandsmitglied beim Verein Erziehungsberatung und Frühhilfe für das Kind, der von seinem Vater mitbegründet wurde. „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, meinte der Neu-Gemeinderat lachend.
Er spielt Schlagzeug
Das neue CDU-Fraktionsmitglied hat sich den Wasserturmplatz für ein Gespräch mit unserer Zeitung ausgesucht und kommt gut gelaunt im Freizeitlook mit dem Fahrrad zum Treffpunkt. Der 52-Jährige, der seit seiner Jugend Schlagzeug spielt und Mitglied der Band „Crimson Veil“ ist, freut sich auf seine neue Aufgabe. Aber er lässt auch durchblicken, dass seine Freude über seinen Einzug in den Gemeinderat sich nicht gleich nach Bekanntgabe des amtlichen Wahlergebnisses eingestellt hat.
„Das hat ein paar Tage gedauert, weil wir nicht nur einen Sitz verloren haben, sondern auch, weil es zwei langjährige CDU-Fraktionsmitglieder nicht mehr in den Gemeinderat geschafft haben.“ Die von den Wählern geschaffenen Tatsachen musste der Stadtverbandsvorsitzende erst verdauen.
Volker Wiegand konnte 1934 Wählerstimmen auf sich vereinen und holte den fünften von sechs Sitzen für die CDU. „Ich bin zwar schon seit 38 Jahren in der Kommunalpolitik tätig, aber ich habe noch nie als Gemeinderat die Politik in Eppelheim mitgestaltet. Das ist für mich ein neues Aufgabenfeld“, erklärt Wiegand, der auch schon viele Jahre im CDU-Kreisverband tätig war.
Für den Diplom-Kaufmann und Geschäftsleiter eines Logistikzentrums gilt es jetzt zunächst einmal Beruf, Familie und Ehrenamt unter einen Hut zu bringen und sich vor allem in der Betreuung der neunjährigen Zwillinge Florian und Julia mit seiner Frau Andrea abzustimmen. In einem gewählten Ehrenamt für die Stadt tätig zu werden, ist für den gebürtigen Eppelheimer Ehre und Amt zugleich.
Mit ganzer Kraft möchte sich Wiegand einbringen: „Frauen und Männer der CDU haben in den vergangenen Jahrzehnten mit weitsichtigen und richtigen Entscheidungen mit dafür gesorgt, dass es noch keiner Generation in Mitteleuropa so gut ging wie uns heute. Mit Freude und Engagement will ich meinen Beitrag dazu leisten, dass dies auch so bleibt“, erklärt Wiegand. „Jeder sollte bei sich anfangen, die Welt in verschiedenen Bereichen ein Stück besser zu machen“, findet das neue CDU-Fraktionsmitglied.
Große Vereinskultur
Was ihm an Eppelheim gefällt, ist die große Vereinskultur und die gute Arbeit, die in der Flüchtlingshilfe geleistet wird. Was ihn regelmäßig ärgert – ob in Eppelheim oder in der Welt – ist die Verbreitung von Unwahrheiten und die Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr.
Zu seinen kommunalpolitischen Schwerpunkten zählen der schonende Umgang mit Ressourcen, nachhaltiger Klimaschutz, umweltbewusste Bebauung und die Stärkung von Vereinen und Kirchen. Beispiele hat der Christdemokrat für seine Schwerpunkte genügend parat: „Jeder kann etwas fürs Klima und die Umwelt tun, indem er beispielsweise Erledigungen innerhalb Eppelheims mit dem Rad zurücklegt, sein Haus dämmt, allgemein den Energieverbrauch reduziert, einen naturnahen Garten anlegt, auf die Verwendung von Dünger und Pestiziden verzichtet oder beim Wäschewaschen den Ökowaschgang nutzt. Man kann überall etwas tun, damit es der Umwelt besser geht“, meint Wiegand, der drei Schildkröten in seinem Garten ein zu Hause gibt und ein Bienenvolk beherbergt.
Die Stärkung von Vereinen und Kirchen ist Wiegand sehr wichtig, weil ihm Jugendförderung ein großes Anliegen ist. „Jugendliche, die in Vereinen Sport treiben oder in Kirchen engagiert sind, haben eine Aufgabe und wachsen in einem guten sozialen Umfeld auf.“
Dem neuen CDU-Fraktionsmitglied ist der wertschätzende Umgang mit den Kollegen des Gemeinderates wichtig. „Man muss der Meinung anderer Respekt gegenbringen“, betont Volker Wiegand. Gemeinsam mit seinen Fraktionskollegen, den anderen Fraktionen und der Bürgermeisterin möchte er die besten Lösungen für Eppelheim finden.
Zur Person: Volker Wiegand
Volker Wiegand ist 52 Jahre alt, gebürtiger Eppelheimer, verheiratet mit Andrea und Vater von neunjährigen Zwillingen.
Nach dem Abitur am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium und der Bundeswehrzeit in Walldürn studierte er Betriebswirtschaft in Mannheim.
Der Diplom-Kaufmann ist Geschäftsleiter in einem Logistikzentrum in Schifferstadt, das für eine große Baumarktkette tätig ist.
1981 kam er zur Jungen Union und 1984 trat er in die CDU Eppelheim ein. Seit 2012 ist er Vorsitzender des Stadtverbandes.
Das Amt des Schatzmeisters übt er beim Verein Erziehungsberatung und Frühhilfe für das Kind aus.
Engagiert ist Wiegand von frühester Jugend an in der katholischen Kirchengemeinde. Von 2000 bis 2010 war er Pfarrgemeinderat. Heute unterstützt der Familienvater vor allem die Sternsingeraktionen.
Sein Hobby ist die Musik. Volker Wiegand hört gerne Musik, spielt aber auch seit seiner Schulzeit Schlagzeug. Seit rund 20 Jahren gehört er der Band „Crimson Veil“ an, die in Eppelheim und der Umgebung ihre Auftritte hat. sge
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