Förderprogramm

Gemeinderat in Eppelheim: Einstimmig für lebenswertere Innenstadt

Der Gemeinderat hat das Projekt "Innenstadtberater" einstimmig befürwortet, das von der IHK begleitet wird und darauf abzielt, die Innenstädte von Kommunen mit 10.000 bis 50.000 Einwohnern attraktiver zu gestalten.

Von 
Volker Widdrat
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Eppelheim wünscht sich eine lebendige Innenstadt mit einem attraktiven Einzelhandel. Das Förderprogramm „Innenstadtberater“ des Landes soll helfen, auch die Aufenthaltsqualität im Zentrum zu verbessern. © Widdrat

Eppelheim. Der Gemeinderat war in der jüngsten Sitzung einstimmig für das vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg geförderte Projekt „Innenstadtberater“, das von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar begleitet und durchgeführt wird. IHK-Beraterin Regina Ellenbracht stellte dem Gremium den möglichen Projektverlauf vor.

Das Förderprogramm soll „Hilfe zur Selbsthilfe“ sein. Unterstützt werden Kommunen mit 10 000 bis 50 000 Einwohnern und deren lokale Innenstadtakteure wie Einzelhändler, Handels- und Gewerbevereine, City-Initiativen sowie Quartiersgemeinschaften.

Förderung der Eppelheimer Innenstadt durch Expertenberatung

Belastende Mieten, ausbleibende Einkaufs- und Erlebnisangebote sowie fehlende Besucher bedrohten insbesondere die kleineren und mittelgroßen Städte und Gemeinden, erläuterte Ellenbracht und präsentierte das Angebot, das eine Analyse der Passanten-Befragung und Zählung sowie eine Stärken-Schwächen-Analyse umfasst.

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Konzeptentwicklung für eine lebendige Innenstadt in Eppelheim

Untersucht wird die Ist-Situation der Innenstadt vor Ort und digital sowie im kommunalen Vergleich. Es folgt das gemeinsame Erarbeiten eines Konzeptes und das Erstellen eines kurz- und mittelfristigen Maßnahmenplans mit Handelsbezug. Die Ziele seien die Belebung der Innenstadt, die Verbesserung der Aufenthaltsqualität, mehr Sichtbarkeit vor Ort und online, die Entwicklung von bestehenden und neuen attraktiven Events sowie eine bessere Erreichbarkeit der Innenstadt.

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Die Beraterin stellte auch den Zeitplan vor. Befragung und Zählung der Passanten beginnen demnächst. Von April bis Juni läuft die Untersuchungsphase, dazu kommen Workshops mit den Innenstadtakteuren. Ab Dezember startet die Umsetzung mittels eines fertigen Handbuchs. Die Fraktionen waren zufrieden mit dem Angebot, denn dank der Förderung durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus entstehen der Stadt zunächst keine unmittelbaren Kosten.

Einbindung des Gemeinderats in die Innenstadtentwicklung: Gremium will beteiligt sein

Der Gemeinderat wäre nur gerne eingebunden bei der Erarbeitung des Konzepts, wurde bei den Stellungnahmen deutlich. Horst Fießer (CDU) plädierte dafür, den ÖPNV mit in den Fokus zu nehmen. Eine lebendige Innenstadt sei „das Herz jeder Kommune“, meinte Marc Böhmann (Grüne). Eppelheim sei aber weit davon entfernt. Die Hauptstraße biete den fahrenden und stehenden Autos mehr Raum als den Menschen.

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Der Einzelhandel im Stadtzentrum leide seit Jahrzehnten „in Quantität und Qualität“. Eine lebendige Innenstadt sei ein wichtiges Ziel der Grünen-Politik, forderte Böhmann eine verkehrsberuhigte Hauptstraße vom Rathaus bis zur Scheffelstraße, ein gutes und sicheres Fußwegenetz sowie mehr und sichere Radwege. Eppelheim gehöre als Kleinstadt genau zur Zielgruppe des „Innenstadtberater“-Programms: „Die Konzeption und der Ablauf des Projekts sind überzeugend. Unsere Innenstadt hat eine Frischekur mehr als notwendig.“ Wichtig sei dabei aber auch eine „breite Bürgerbeteiligung“.

Das Projekt biete die Chance, „Möglichkeiten zu entwickeln, wie wir unsere Innenstadt attraktiver gestalten und aufwerten können“, meinte Renate Schmidt (SPD). Es gehe auch um Aufenthaltsqualität und Aufwertung der Innenstadt im Allgemeinen, nicht nur um den Einzelhandel, stimmte sie zu. „Unsere Fraktion erhofft sich wichtige Impulse für den Fortbestand der vorhandenen Geschäfte und neue Anreize für die Ansiedlung von Einzelhändlern und Dienstleistern im Zentrum“, erklärte Bernd Binsch (Eppelheimer Liste). Ein Problem seien die schlechten Bedingungen für den Fußgänger- und Fahrradverkehr. Er freue sich auf die Ergebnisse und die IHK-Handlungsempfehlungen.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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