Rekord beim Gockelfest - 500 halbe Hähnchen werden am ersten Festtag bei den Kleintierzüchtern verkauft – Gelungene Premiere des neuen Vereinsvorsitzenden Jan Schlosser

Großer Ansturm bei Gockelfest in Eppelheim

Von 
Sabine Geschwill
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Eppelheim. Wenn ein Fest von Besuchern förmlich überrannt wird, dann hilft auch die beste Vorplanung nicht mehr viel. Das konnte man am Wochenende beim Gockelfest der Kleintierzüchter erleben. Nach zweijähriger Corona-Festpause hatte die neue Vorstandschaft für den Neustart der Traditionsveranstaltung alles richtig gemacht: Das Fest wurde gut beworben, Festgelände samt Vereinsheim auf Vordermann gebracht und mit so vielen Sitzplätzen wie möglich ausgestattet, eine große Helferschaft für Kasse, Getränkeausschank, Pommes-Fritteusen, Bratwurstgrill und Hähnchenbraterei organisiert und mit Blick auf die Verkaufszahlen der Vor-Corona-Jahre entsprechend Geflügel, Pommes, Würstchen und Getränke eingekauft.

Aber was macht man, wenn am ersten Festtag schon so viele halbe Hähnchen über die Verkaufstheke wandern wie sonst an beiden Festtagen zusammen? Genau das ist nämlich beim Gockelfest passiert. „Wir haben heute einen Verkaufs- und Besucherrekord“, verdeutlicht der neue Vereinsvorsitzende Jan Schlosser. „Wir haben heute schon mehr als 500 halbe Hähnchen verkauft. Diese Zahl hatten wir früher an beiden Festtagen“, erklärt er und fügt an: „Mit so einem Ansturm haben wir nicht gerechnet.“

Daher mussten von ihm Geflügel, Pommes und Bratwurst für den zweiten Festtag nachgeordert werden. Der 32-jährige Leimener, der seit 2005 Mitglied bei den Eppelheimer Kleintierzüchtern ist, ist erst seit März in diesem Amt. Als bei der Jahreshauptversammlung das Vorstandsamt niemand übernehmen wollte, standen der Fortbestand des Vereins und die lange Tradition des beliebten Gockelfestes auf dem Spiel. „Das tut einem im Herzen weh, wenn ein Verein, der seit 1910 existiert, kaputt gehen würde“, erklärt Schlosser. Daher wagte er den Schritt und kandidierte mit Erfolg. „Der Verein soll weiterleben“, so sein Wunsch.

„Lust auf Feste“

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Mike Junker
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Das Gockelfest war also seine Premiere als Vorsitzender. Dass dieses bestens besucht war, freute den 32-Jährigen, der seit Kindesbeinen beim VfB Leimen aktiv ist. „Das ist für uns eine schöne Sache und klasse, dass die Leute wieder Lust auf Feste haben.“ Für ihn und den zweiten Vorsitzenden Waldemar Eurich sowie für das gesamte Vorstands- und Helferteam waren 300 permanent von nachmittags bis zum späten Abend belegte Sitzplätze in den Festzelten auf dem Gelände und im Vereinsheim ein echter Kraftakt. Allenfalls eine kurze Getränkepause konnten sich die Helferinnen und Helfer an der Kasse und hinter den Verkaufstheken angesichts der Sommerhitze gönnen. Mehr war nicht drin, sonst hätten die Essens- und Getränkeausgabe länger gedauert.

Unterstützung aus Ketsch

Die Grillhähnchen wurden vom Verein – wie in früheren Zeiten – wieder selbst zubereitet. Das entsprechende Equipment stellten in freundschaftlicher Verbundenheit die Kleintierzüchter aus Ketsch zur Verfügung. In den Jahren zuvor hatte man für das Eppler Gockelfest aufgrund von zu wenig Personal einen Hähnchengrillwagen organisiert, der die Zubereitung und den Verkauf übernommen hatte. Das engagierte Miteinander der Mitglieder und ihrer Familienangehörigen, die zur Organisation und Durchführung des zweitägigen Gockelfestes gerne ihre Freizeit opferten, um den Verein zu unterstützen, war richtig klasse und der Verdienst des neuen Vorstandes.

Im Vereinsheim gab es an beiden Tagen ein Kaffee- und Kuchenangebot, das gerne von den Besuchern in Anspruch genommen wurde. Groß war der Besucherandrang am Samstagabend, als die Band „Crazy Fourties“ bei den Kleintierzüchtern nach längerer Spielpause in der Besetzung mit Michael Schneider, Achim Sendelbach, Waldemar Martin, Erich Zieher, Reinhold Kunz und Sänger Dietmar „Dedda“ Köhler ihren ersten Auftritt feierte. Die Band gibt es schon seit mehr als 30 Jahren.

Und dass sie nicht nur Oldie-Hits in toller Spielmanier darbieten können, sondern mit ihren insgesamt 420 stolzen Lebensjahren selbst schon allesamt Oldies sind, konnte man von Sänger „Dedda“ Köhler erfahren. „Wir haben das Rocken nicht verlernt“, freuten sich die sechs Musiker aus Eppelheim, Heidelberg-Pfaffengrund und dem Umkreis und bewiesen dies dem Publikum. Die „Crazy Fourties“ spielten „fer umme“ und wussten unter anderem mit Ohrwürmern wie „Hang on Sloopy“ von der Band „The McCoys“, „Stand by me“ von Ben E. King und dem Bee-Gees-Hit „Massachusetts“ zu gefallen.

Freie Autorin Ich bin seit 1995 als freie Journalistin und Fotografin für die Schwetzinger Zeitung im Einsatz und betreue dabei hauptsächlich den Lokalbereich Eppelheim.

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