Eppelheim. „Ich finde es schön, wenn Dinge, die man selbst nicht mehr nutzt, einen neuen Besitzer finden und weiterverwendet werden“, brachte es Yvonne Eiseler-Lehmann auf den Punkt. Sie machte am Sonntag beim „2. Verschenketag“ mit, der im gesamten Eppelheimer Stadtgebiet stattfand.
Mitmachen konnte jeder – und das auch ganz spontan. Denn vorher anmelden musste man sich nicht. Derjenige, der gut Erhaltenes und Brauchbares zu verschenken hatte, stellte die Sachen zwischen 10 und 16 Uhr vor die Tür. Wichtig war, dass man den Gehweg nicht blockierte, die Sachen mit dem Hinweis „zu verschenken“ kennzeichnete und abends alles Übriggebliebene wieder wegräumte.
Praktische Veranstaltungskombination in Eppelheim
Tags zuvor hatte Eiseler-Lehmann mit ihrer Familie am „Hofflohmarkt“ teilgenommen und fand die Veranstaltungskombination super. „Das ist ganz praktisch, weil man nach dem Flohmarkt alles aussortieren kann, was man nicht mehr aufheben möchte.“ Gemäß dem Motto „Verschenken statt wegwerfen“ hatte sie Spielzeug ihrer Kinder, Kleidung, etwas Hausrat, einen mobilen Basketballkorb und ein aufblasbares Schlauchboot aussortiert und vor ihrem Haus platziert.
Dazu hatte sie eben das besagte Schild mit dem Hinweis „zu verschenken“ aufgehängt. Das Schlauchboot hatte die Familie vor einigen Jahren selbst umsonst von einer Tauschbörse mitgenommen. „Wir nutzen es nicht mehr, daher möchten wir es weitergeben“, erklärte die Eppelheimerin, die den „Verschenketag“ klasse fand und den Organisatorinnen für deren Idee, Umsetzung, Arbeit und Bewerbung dankte.
Diese Idee hatte Ilona Schuhmacher schon vor etwa zwei Jahren „auf dem Schirm“, wie sie im Gespräch mit unserer Zeitung erzählte. „Für mich ist Konstanze Schaetzle in Gauangelloch Vorreiterin für solche Aktionen. Da habe ich mir das abgeschaut.“
Vor ihrem Haus im Lothar-Wiegand-Ring war Ilona Schuhmacher mit ihrem Mann Uwe gerade dabei, gut erhaltene Motorradkleidung, Geschirr und auch einen kleinen Koffer rauszustellen. „Das sind Sachen, die sind zu schade, um sie in die Mülltonne zu werfen“, fand sie. Ihr ging es darum, mit dieser Aktion Ressourcen zu sparen und an den Umweltschutz zu denken. Gerade für Studenten oder Bürger mit kleinem Geldbeutel sei der „Verschenketag“ eine gute Gelegenheit, sich mit ein bisschen Glück kostenfrei mit schönem Geschirr, Kleidung oder nützlichen Gegenständen für die Wohnung einzudecken.
„Man muss mit suchendem Auge durch die Straßen gehen und auch in die Einfahrten schauen, ob dort Sachen zum Verschenken stehen“, erläuterte sie das Prinzip.
Eppelheimer leisten Beitrag gegen Müll und Verschwendung
Die federführende Umsetzung und Bewerbung des „Verschenketags“, der immer einen Tag nach dem Hofflohmarkt im Frühjahr und im Herbst stattfindet, hat Ulrike Sommer übernommen, die auch zusammen mit Iris Scheffler zum Organisationsteam der Hofflohmärkte gehört. „Ich freue mich, wenn andere noch etwas mit den Sachen anfangen können, die man nicht mehr braucht oder aufheben möchte“, betonte sie.
Sommer hatte in der Bürgermeister-Jäger-Straße viel zu verschenken: Kleidung und Kleiderbügel, Handtaschen und Dekorationsartikel und eine Menge schöner Taschenbücher. Durch die Aktion sollen nach ihren Worten ein Beitrag gegen Müll und Verschwendung geleistet, das Gemeinschaftsgefühl in der Stadt und das nachbarschaftliche Miteinander gestärkt werden.
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