Eppelheim. Eine kleine Delegation aus Eppelheim mit Bürgermeisterin Patricia Rebmann an der Spitze machte sich auf den Weg in das 615 Kilometer entfernte Wilthen. Dafür gab es einen guten Grund: Die sächsische Stadt am Rand der Oberlausitz begeht gerade mit einer Festwoche ihr 800-jähriges Bestehen. Organisiert hatte die Bürgerfahrt Leonie Geffers, zuständig für die Städtepartnerschaften.
Bürgermeister Michael Herfort hieß die Eppelheimer Gruppe gemeinsam mit einigen Mitarbeitern seiner Verwaltung im Rathaus willkommen. Bei der Begrüßung spürte man die Wiedersehensfreude auf beiden Seiten, waren doch wegen seit dem vorangegangenen Treffen fast drei Jahre ins Land gezogen. „Wir feiern in diesen Tagen 800 Jahre Wilthen“, erklärte der Bürgermeister, „obwohl wir ein Stück älter sind. Das belegen Siedlungsfunde aus der Stein- und aus der Bronzezeit. Aber die erste Urkunde stammt aus dem Jahr 1222.“ Ein Wunsch fürs Festwochenende habe sich erfüllt, sagte er an die Gäste aus Eppelheim gerichtet: „Ihr habt gutes Wetter mitgebracht.“
Als Gastgeschenk übergab Michael Herfort an seine Eppelheimer Amtskollegin eine Münze von Wilthen aus Meißner Porzellan. Patricia Rebmann revanchierte sich mit dem Mosaik des Eppelheimer Wasserturms von Birgit Glesius. „Kunst kommt von Können“, meinte ihr Amtskollege beeindruckt.
Beim abendlichen Zusammentreffen in zwangloser Runde hatte auch Stadtrat Wieland Renger noch eine Überraschung dabei. Der Mannschaftsleiter der „Alten Herren“ der SG Wilthen überreichte Rebmann eines der auf 300 Exemplare limitierten Jubiläumsbücher des Fußballvereins, der in diesem Jahr ebenfalls ein Jubiläum begeht – sein 100-jähriges Bestehen.
Der Samstag begann mit einem evangelischen Gottesdienst. Beeindruckt hat die Eppelheimer Delegation der Chor des Gemeindebundes Bautzener Oberland, der stimmgewaltig das Gotteshaus erfüllte. Landesbischof Tobias Bilz hielt die Predigt. Er sprach zudem über die erste namentliche Erwähnung Wilthens, die auf einen Kircheneintrag zurückgeht.
Im Anschluss ging es zum Festempfang in die Sporthalle des Schulzentrums, bei dem unter anderem das sorbische National-Ensemble Bautzen die musikalische Unterhaltung übernahm. Ein Imagefilm über Wilthen stimmte auf die Festrede von Bürgermeister Herfort ein.
In seiner Ansprache skizzierte er die Meilensteine der Stadtgeschichte vom Gründungsjahr 1222 bis zur Gegenwart. Stolz berichtete der Bürgermeister über die positive Entwicklung der jüngsten Jahre, die dazu geführt habe, dass man über die gesamte Bandbreite der kommunalen Daseinsvorsorge verfüge. Ganz besonders dankte er am Ende seiner Rede den damaligen Verantwortlichen Eppelheims, die nach dem Mauerfall Unterstützung beim Aufbau der Verwaltung leisteten.
Auch Rebmann sprach ein Grußwort beim Festempfang: „Aus den ersten zarten Banden ist eine stabile Partnerschaft gewachsen, die wir gerne fortführen“, bekräftigte sie die Freundschaft und lobte das umfangreiche Festprogramm zum Stadtjubiläum: „Ihr habt Großartiges geleistet.“ Die Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft hätten im vergangenen Jahr wegen Corona allerdings ausgefallen müssen. „Das Treffen können wir aber nachholen.“
Nach dem Empfang ging es zum St.-Barbara-Platz, wo ein historischer Markt stattfand, der die Eckpfeiler der Stadtgeschichte mit einem fröhlichen Treiben verband. Am Sonntagabend hatte Michael Herfort noch einen weiteren Grund zum Feiern: Bei der Bürgermeisterwahl wurde der Rathauschef im Amt bestätigt.
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