Eppelheim. Der Technische Ausschuss sollte in seiner Sitzung über ein ergänzendes Gutachten und die Ermittlung eines Kostenrahmens für Rückbau, Abriss und Entsorgung der Rhein-Neckar-Halle abstimmen und den Auftrag dazu an die Firma Arcadis Germany GmbH für einen Bruttobetrag von 21 200 Euro vergeben. Der Beschlussvorschlag wurde ausgiebig diskutiert.
Die marode Halle, die derzeit nur noch für den Schul- und Vereinssport genutzt werden darf, soll abgerissen werden. Die Stadt hat nicht genug Geld für einen Neubau. Ehrenbürger Hans-Peter Wild hat unlängst anlässlich seines 80. Geburtstages eine neue Drei-Feld-Sporthalle für acht Millionen Euro in Aussicht gestellt (wir berichteten). Wann und wohin die neue Halle gebaut wird, ist aber noch unklar. „Für den Rückbau beziehungsweise den Abriss und die Entsorgung der Rhein-Neckar-Halle werden für die Erstellung einer Ausschreibung weitere, technische Erkundungen des Gebäudes hinsichtlich der Gebäudeschadstoffe beziehungsweise prinzipielle Analysen zu den Aufbauten und Materialien der Decken und Wände notwendig. Das Ziel der Beauftragung ist eine qualifizierte Grundlage für einen Abriss zu haben und vor allem die Erstellung eines Kostenrahmens zu erhalten“, heißt es im Beschlussvorschlag, den die Leiterin des Amts für Stadtentwicklung und Immobilienmanagement, Kirsten Hübner-Andelfinger, dem Gremium erläuterte. Da in der Vergangenheit immer wieder unterschiedlichste Angaben zu den Abbruch- und Entsorgungskosten vorgelegt worden seien, „erscheint es der Verwaltung sinnvoll, durch genauere Analysen eine fundierte Aussage darüber zu erhalten, was die Stadt Eppelheim der Rückbau, der Abriss und die Entsorgung tatsächlich kosten wird“.
Marc Böhmann (Grüne) hielt den Vorschlag für sachlich angemessen. Damit könne man den Bürgern klarmachen, wie die bauliche Substanz der Rhein-Neckar-Halle eigentlich aussieht. Die Firma könnte schon in den Sommerferien mit der Ermittlung anfangen. Trudbert Orth (CDU/FDP) sah eine „schwierige Entscheidung“. Es stehe noch gar nicht fest, „wo die neue Halle hinkommt und wer sie baut“. Die Firma müsste doch eigentlich wissen, welche gesundheitsgefährdenden Stoffe in der Rhein-Neckar-Halle verbaut worden sind. Kirsten Hübner-Andelfinger betonte, es gehe nur um den Kostenrahmen. Der Brandschutz sei in Ordnung. An vier Stellen der Halle „regnet es aber massiv rein“. „Es wäre gut, wenn wir nach den Sommerferien wüssten, ob die Halle weiter für den Schulsport genutzt werden kann“, meinte Renate Schmidt (SPD). Bernd Binsch (Eppelheimer Liste) wollte wissen, um was es bei dem Gutachten geht: „Was die Schadstoffe betrifft, müsste eigentlich alles klar sein.“ Ein Gutachten werde nur wenig aussagen können, erklärte Linus Wiegand (CDU): „Diese Vorgehensweise ist einfach zu teuer. Der Bauherr hat das Gutachten mitzuliefern. Wir wissen doch, dass es eine neue Halle geben wird.“ „Wir wissen nur von der Spende, aber sicher können wir alle noch nicht sein, dass es eine neue Halle geben wird“, antwortete Böhmann. Linus Wiegand bat darum, die acht Millionen von Wild nicht in Frage zu stellen. Nika Weiss (Grüne) schloss sich Wiegand an. Sie wolle der Verwaltung nicht reinreden. Aber das marode Gebäude verursache monatlich zu viele Kosten und Probleme: „Diese Halle muss so schnell wie möglich weg.“
Weitere Angebote einholen
Bürgermeister-Stellvertreterin Christa Balling-Gündling (Grüne) plädierte für zwei Abstimmungen. Der Ausschuss lehnte den ursprünglichen Beschlussvorschlag mit zehn Nein-Stimmen ab. Ein weitergehender Antrag, die Verwaltung zu beauftragen, weitere Angebote für Gutachten einzuholen, wurde dagegen mit sieben Ja-Stimmen bei sechs Nein-Stimmen angenommen.
Das Gremium nahm einstimmig Kenntnis vom Vorhaben, die ehemaligen Produktionsanlagen zur Fruchtzubereitung der Wild-Werke abzureißen. Das Gebäude hinter der Wild-Villa ist der älteste Teil des Firmengeländes. Ob auch ein Neubau geplant ist, ist nicht bekannt.
Die Gemeinde Plankstadt plant die Entwicklung des Kultur- und Sportquartiers „Westend“ auf dem Gelände der alten Mehrzweckhalle und den angrenzenden Ackerflächen. Der Bebauungsplan ist aufgestellt. Der Geltungsbereich hat eine Größe von rund 4,3 Hektar. Die Beteiligung der Behörden und der Träger öffentlicher Belange läuft gerade. Belange der Stadt Eppelheim werden durch diesen Bebauungsplan nicht berührt. Die Verwaltung wurde einstimmig beauftragt, eine Stellungnahme zu fertigen. vw
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/eppelheim_artikel,-eppelheim-neue-halle-ist-noch-ungewiss-_arid,1828213.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/eppelheim.html