Eppelheim. In der Stadt gibt es seit Jahrzehnten ein vielfältiges kirchenmusikalisches Angebot. Um dieses in Zeiten immer knapper werdender Finanzmittel in Kirchen erhalten zu können, wurde im April 2013 in der evangelischen Gemeinde der Förderverein Kirchenmusik Eppelheim gegründet. Dieser hat es sich seither mit gutem Erfolg zur Aufgabe gemacht, sowohl das kirchenmusikalische Angebot als auch die Arbeit der Akteure beider Konfessionen zu fördern und zu begleiten.
Das zehnjährige Bestehen wurde nun gebührend gefeiert. Ein besonderes Musikerlebnis sollte allen treuen Kirchenmusikbesuchern und Förderern beschert werden. Das gelang vortrefflich. Ulrike Pfaff, Susanne Kuhlmann-Krieg und Margret Kratzke hatten zu einem Jubiläumskonzert in Form eines Orgelspaziergangs eingeladen. „Wir wollten die Orgeln der beiden katholischen Kirchen und die der evangelischen Kirche erklingen lassen, um den ökumenischen Gedanken hervorzuheben“, betonte Pfaff. Die Orgel als Instrument in den Mittelpunkt zu rücken, hatte noch einen guten Grund: Vor fünf Jahren wurden Orgelbau und -musik in Deutschland in die Unesco-Liste der immateriellen Kulturgüter aufgenommen.
Die Königin der Instrumente
„Grund genug unser Jubiläumskonzert der Königin der Instrumente zu widmen und jungen Künstlern eine Bühne zu bieten“, hob Pfaff hervor. Die Orgeln in ihrer jeweiligen Umgebung zu hören, sich auf dem Weg zur nächsten Station auszutauschen und am Ende gemeinsam das Erlebte bei Speis und Trank Revue passieren zu lassen, gefiel den Freunden.
Mit Felicity Hotasina, Lara Sender und Marek Szendzielorz zeigten drei Nachwuchsorganisten eindrucksvoll, wie prächtig Orgelmusik sein und wie großartig sie Zuhörende in ihren Bann ziehen kann. Der großartige Klang der neuen Orgel in der Christkönigkirche wurde von Felicity Hotasina unter Beweis gestellt. In Indonesien geboren, begann sie bereits im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierspiel. Zahlreiche Meisterkurse rundeten ihre Ausbildung ab. Im Anschluss studierte sie Kirchenmusik in Heidelberg und sammelt gegenwärtig Erfahrungen als Pianistin, Organistin und Chorleiterin, unter anderem in der Evangelischen Kirchengemeinde Eppelheim. Sie hatte Werke von Johan Christoph Kellner, César Franck und Paul Fey ausgewählt und verzückte restlos.
Sowohl in der Josephskirche als auch in der Pauluskirche nahmen Lara Sender und Marek Szendzielorz an der Orgel Platz. Sender wurde in Mannheim geboren, begann im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierunterricht und nahm mit 15 Jahren zusätzlich Orgelunterricht. Seit Frühjahr 2019 studiert sie Schulmusik mit Hauptfach Orgel bei Professor Johannes Matthias Michel an der Staatlichen Hochschule Mannheim. Aktuell leitet sie die Kinder- und Jugendchöre der Sängereinheit Heidelberg-Rohrbach und singt selbst in mehreren Chören mit.
Ihr Studienkollege Szendzielorz wuchs in Heidelberg auf, begann früh mit Klavierunterricht und schloss 2019 beim Amt für Kirchenmusik der Erzdiözese Freiburg seine kirchenmusikalische C-Ausbildung ab. Er studiert seit 2019 Schulmusik mit Hauptfach Orgel in Mannheim.
An der Orgel der Josephskirche ließen Sender und Szendzielorz im Wechsel exzellent Werke von Johann Sebastian Bach, Johann Ludwig Krebs und ihres Hochschulprofessors Johannes Matthias Michel erklingen. In der Pauluskirche wussten sie mit Kompositionen von Felix Mendelssohn Bartholdy, Egil Hovland und John Rutter zu begeistern. Im evangelischen Gemeindehaus wurde dann aufs Jubiläum angestoßen.
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