„Galerie im Rathaus“

Sabine Wendtland begeistert mit Kunstausstellung in Eppelheim

Ihre farbenfrohen Werke sind ein Gegenentwurf zur glatten Perfektion. Die Galerie im Rathaus in Eppelheim zeigt Kunst, die von Natur, Energie und Spontaneität lebt.

Von 
Sabine Geschwill
Lesedauer: 
Eppelheims Bürgermeister Matthias Kutsch mit der Künstlerin Sabine Wendtland bei ihrer Vernissage im Rathaus. © Sabine Geschwill

Eppelheim. „Schöne, wilde Bilder“ – das Motto der neuen Ausstellung ist Programm und eine farbenfrohe Einladung zur Begegnung. Die Künstlerin Sabine Wendtland präsentiert bei der Kunstreihe „Galerie im Rathaus“ 20 ihrer faszinierenden Werke im Erdgeschoss und ersten Stock der Stadtverwaltung. Für Bürgermeister Matthias Kutsch war die Eröffnung der Vernissage eine Premiere und eine große Freude, wie er betonte.

„Sabine Wendtland lädt uns ein, in die Welt einer Künstlerin einzutreten, deren Wurzeln tief in der Natur und im Erleben von Farben und Bewegung verankert sind“, hob er in seiner Rede hervor. Wendtland, die 1971 in Sandhausen geboren wurde und auf einem Hof in ländlicher Umgebung im Herzen der Kurpfalz aufgewachsen ist, sei durch diese unmittelbare Nähe zur Natur von klein auf geprägt in ihrer Wahrnehmung von Farben, Licht und Bewegung, ebenso wie in ihrer Haltung zur Welt.

Diese Sensibilität, das genaue Hinschauen und das unmittelbare Erleben der Natur würden bis heute die Grundlage ihres künstlerischen Schaffens bilden. Ihre Werke entstünden mit ruhiger Konsequenz aus Beobachtung, Erfahrung und einem tiefen Interesse an Farbe und Form, wusste Kutsch. „Sie laden nicht zum schnellen Konsum ein, sondern zu einer Begegnung mit Landschaften, Erinnerungen und Stimmungen.“

Ausstellung in Eppelheim: Kunst und Beruf als eine lebenslange Verbindung

Schon in ihrer Jugend habe für die heute mit ihrer Familie in Oftersheim lebende Künstlerin festgestanden, Kunst und Beruf miteinander zu verbinden. Ein prägendes Jahr habe sie in Norwegen verbracht, bevor sie ihr Lehramtsstudium mit Schwerpunkt Kunst aufgenommen habe. Ihre intensive Auseinandersetzung mit Henri Matisse während des Studiums hätten sie nachhaltig geprägt. Weitere Inspirationsquellen seien für Wendtland Künstlerinnen wie Niki de Saint Phalle, Helen Frankenthaler oder Joan Mitchell.

Die Künstlerin verstehe ihre Arbeit nicht als bloße Nachahmung, sondern als Weiterentwicklung. Ihre Malweise sei dynamisch, lebendig, bewegungsintensiv und voller Energie. Denn neben Kunst habe Wendtland auch Sport studiert, erklärte Kutsch. „Die Werke der Künstlerin laden uns ein, offen und neugierig zu bleiben, in Begegnung zu treten mit Landschaften, Erinnerungen, Stimmungen – und letztlich mit uns selbst“, betonte der Bürgermeister.

Sie stellte ihre „wilden Bilder“ als einen „Gegenentwurf zur glatten Perfektion unserer Zeit“ vor und empfand diese als schön, weil sie wild und eine Mischung aus Planung und Zufall seien. „Schönheit bedeutet für mich nicht Perfektion oder glatte Harmonie.“ Ihre Werke seien bewusst „unperfekt“: „Sie feiern die Spontanität und die Energie des Ungeplanten.“ Faszinierend ist auch: Die Farbenwelt von Sabine Wendtland kommt ohne Schwarz und Braun aus. Stattdessen setzt sie auf Farben „mit positiver Energie“ wie Pink, Gelb, Grün, Türkis und Blau.

Die Besucher der Ausstellungseröffnung zeigten sich begeistert von der Wirkung der Bilder. Alex Stiehl aus Heidelberg kennt die Künstlerin schon lange. Er meinte auf die Frage, welches Bild oder Motiv ihm besonders gefalle: „Das schönste Bild von ihr hängt bei mir zu Hause.“ Er schätzt die Lebendigkeit und Vielseitigkeit von Sabine Wendtland und dass sie sich von der Natur inspirieren lässt.

Nadine Büchler aus Eppelheim fasste ihre Begeisterung mit den Worten zusammen: „Ich mag besonders ihr Farbschema und ihr lebendiges und energiegeladenes Spiel mit den Farben.“ Eine passende musikalische Umrahmung der Vernissage gelang Alois Willing und Felix Dimitrijevic von der Musikschule Schwetzingen mit Musikstücken von Ernst Hutter. Die Bilderausstellung kann bis 19. Dezember zu den gewohnten Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden.

Freie Autorin Ich bin seit 1995 als freie Journalistin und Fotografin für die Schwetzinger Zeitung im Einsatz und betreue dabei hauptsächlich den Lokalbereich Eppelheim.

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung

VG WORT Zählmarke