Ausstellung

Stephanie Kolb sorgt für 50 Wow-Effekte im Rathaus Eppelheim

Mit der Oftersheimerin Stephanie Kolb stellt eine regionale Künstlerin ihre vielseitigen Bilder bis Ende Juni aus im Rathaus in Eppelheim aus. Wir waren bei der Vernissage dabei.

Von 
Sabine Geschwill
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Stephanie Kolb (l.) und Bürgermeisterin Patricia Rebmann stehen bei der Ausstellungseröffnung vor einem der Gemälde der Künstlerin. © Sabine Geschwill

Eppelheim/Oftersheim. Unbedingt anschauen! Mehr Worte der Aufforderung braucht es nicht, um die Ausstellung „Farbenrausch“ der Oftersheimer Künstlerin Stephanie Kolb in der Rathausgalerie zu besuchen. Die Werkschau ist einzigartig schön. Die 50 Bilder der studierten Kunstlehrerin besitzen allesamt einen Wow-Effekt. Ihre Motive und Farben ziehen sofort den Betrachter in ihren Bann und sorgen für pure Begeisterung. Das konnte man bei der gut besuchten Vernissage erleben. Die Künstlerin wurde für ihre liebevoll in Szene gesetzten Tiermotive sowie für ihre ausdrucksstarken Porträts und ihre inspirierenden floralen Abstraktionen in intensiven und leuchtenden Farben mit Lob überhäuft.

Bürgermeisterin Patricia Rebmann führte in die Kunstausstellung ein und gab gleich zu, dass sie zu den Bewunderern von Stephanie Kolb und deren Malkunst gehöre. Mit einem Blick in deren Biografie stellte sie die Malerin, die 1972 in Hamburg geboren wurde, näher vor. Wie zu erfahren war, haben Kolbs Interesse für bildnerische und kreative Ausdrucksformen schon im frühen Kindesalter begonnen. Im Alter von 16 Jahren habe sie erste Malkurse belegt und sich in der Schule für den Leistungskurs Kunst entschieden. Beruflich sei sie nach ihrem Studium der Kunstpädagogik in verschiedenen Grundschulen im Fach Kunst tätig. Derzeit unterrichte Kolb in Oftersheim an der Theodor-Heuss-Schule.

Viele Techniken ausprobiert

Als Künstlerin sei sie von 1996 an sehr aktiv gewesen, habe verschiedene Fortbildungen besucht, eigene Ausstellungen organisiert und sämtliche künstlerische Techniken ausprobiert, immer auf der Suche, einen eigenen, unverwechselbaren Stil zu finden, wusste Rebmann. Kolbs hoher künstlerischer Anspruch und ihre Unzufriedenheit mit ihrem Malstil hätten letztlich zu einer Malblockade geführt, die nahezu 15 Jahre angehalten habe. Außer beruflich als Kunstlehrerin habe Stephanie Kolb in dieser Zeit keinen Malpinsel mehr angerührt. Erst im Sommer 2017 habe sie begonnen, wieder neuen Mut zu fassen. „Danach war sie pausenlos produktiv und ihre Bilder sind heute unverwechselbar in ihrem Stil und wunderschön“, bestätigte Rebmann und meinte weiter: „Ihre Malkunst ist großartig! Machen Sie weiter so!“

Wie glücklich sie ist, nun wieder ihrer lange verlorenen Leidenschaft nachgehen zu können, brachte Stephanie Kolb in ihrer Ansprache zum Ausdruck. Allein in den letzten drei Jahren habe sie über 130 farbenfrohe Gemälde in Acryl, Aquarell und Mischtechnik geschaffen. Nach jedem fertiggestellten Bild kehre nur kurz Ruhe ein, dann müsse sie wieder ihr Malatelier im Keller ihres Hauses aufsuchen und zu Pinsel und Farben greifen, erzählte sie. Ihre Ausstellung „Farbenrausch“ hat sie in drei Themenbereiche aufgeteilt: Ihre geliebten Tierporträts sind im ersten Obergeschoss zu finden. Im Erdgeschoss und im Treppenaufgang sind Porträts beispielsweise von Udo Lindenberg und Frida Kahlo sowie florale Abstraktionen und intuitive Malerei zu sehen. Um ihren inneren Kritiker zu überlisten, beginnt die Kunstlehrerin jedes Bild frei, intuitiv, lässt sich von Formen und Farben leiten und malt in vielen Schichten, bis ihr das Bild stimmig erscheint. „Es gibt keine Fehler, die mich einschränken oder hemmen, sondern nur Fragen auf der Leinwand, denen ich antworte“, erklärte sie.

Kolb liebt die „pure Malerei“, das naturgetreue Malen in surrealen Kontexten, mag Farbkontraste und Spannung in den Bildern und schätzt daher Maler wie Salvador Dalí, René Margritte und ganz besonders die mexikanische Malerin Frida Kahlo sehr, der sie gerne auch in Frisur, Kopfschmuck und Kleidung nacheifert.

Kahlo als Ikone

„Ich male nicht wie sie, sondern ich bewundere sie für ihre Lebensgeschichte, ihren Mut, ihre Kraft und Leidenschaft“, betonte Kolb, die Kahlo als „Ikone der Regenbogenszene“ sieht. „Mit ihr verbindet mich die Liebe zu Tieren, zu bunter Kleidung und einem Mann in XXL-Format“, gab Kolb zu verstehen.

Die Oftersheimerin, deren Tochter tatsächlich zufällig an Frida Kahlos Geburtstag geboren wurde, schätzt das Motto „Viva la Vida“ (Es lebe das Leben) der mexikanischen Malerin und deren Einstellung zur Kunst: „Malerei macht das Leben komplett und heilt von Ängsten, Zweifeln, Leid und befreit.“ Das Blockflöten-Ensemble der Musikschule Schwetzingen bereicherte die Vernissage musikalisch auf ausgezeichnete Weise.

  • Die Bilderschau „Farbenrausch“ kann bis Freitag, 30. Juni, zu den Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden. Die Stadtverwaltung hat montags, dienstags, donnerstags und freitags von 8.30 bis 12 Uhr sowie dienstags von 14 bis 16 Uhr und mittwochs von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Bei den Besuchern der Vernissage im Eppelheimer Rathaus kommen die ausgestellten Bilder prima an. Die Malerin erhält dem-entsprechend auch viel Lob. © Geschwill

Freie Autorin Ich bin seit 1995 als freie Journalistin und Fotografin für die Schwetzinger Zeitung im Einsatz und betreue dabei hauptsächlich den Lokalbereich Eppelheim.

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