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TV Eppelheim unterstreicht bei Neujahrsempfang Wichtigkeit von Vereinen

Während des Neujahrsempfangs des TV Eppelheim fordert der Vorsitzende Claus Reske, die Vielfalt an Sportmöglichkeiten vor Ort zu erhalten - und hat zwei "frohe Botschaften" zu verkünden.  

Von 
Sabine Geschwill
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Die Geehrten des Turnvereins blicken mit Vorstand Claus Reske (r.) auf teils bereits sieben Jahrzehnte Vereintreue zurück. © Sabine Geschwill

Eppelheim. Beim Neujahrsempfang des Turnvereins Eppelheim (TVE) schickte Vereinschef Claus Reske zwei „frohe Botschaften“ gleich vorweg. Die erste Meldung lautete: „Der TVE ist mit einem blauen Auge durch die Pandemie gekommen.“ Zwar habe der Verein Mitgliedsaustritte hinnehmen müssen und entsprechend weniger Mitgliedsbeiträge auf der Einnahmenseite verbuchen können, aber den Abteilungen sei es gelungen, „in diesen herausfordernden Zeiten mit kreativen Lösungen Sport anzubieten“, sodass dem Mehrsparten-Sportverein zurzeit immer noch etwa 1500 Mitglieder angehörten.

Die zweite erfreuliche Nachricht war: „Unsere Befürchtungen aufgrund der gestiegenen Energiepreise haben sich etwas abgemildert.“ Anfangs der Energiekrise habe dem Verein aufgrund enorm gestiegener Abschlagszahlungen zunächst der „sportliche Stillstand“ gedroht. Nach dem Wechsel des Energieversorgers sei er mittlerweile wieder positiver gestimmt. Als den Vereinen der „Energie-Gau“ gedroht habe, habe sich der TVE einer Initiative baden-württembergischer Vereine angeschlossen. Die Proteste seien erfolgreich gewesen. Bundesregierung und die Minister der Länder hätten beschlossen, die Vereine nun mit einer Gas- und Strompreisbremse zu entlasten. „Ob wir nun wieder ruhiger schlafen können, werden wir sehen, wenn die Abrechnungen kommen“, meinte Reske.

Neujahrsempfang des TV Eppelheim: Investition in die Zukunft

Um seine Infrastruktur zu erhalten und in die Vereinszukunft zu investieren, habe der TV Eppelheim in den letzten zehn Jahren jährlich jeweils 60 000 Euro ausgegeben. Leicht sei dies dem Verein nicht gefallen. Ohne mehrere Zuschüsse seien dringende Maßnahmen und Anschaffungen nicht durchführbar gewesen. Soziales Engagement habe der Verein mit einem Spendenlauf zugunsten eines von den Überschwemmungen betroffenen Sportvereins im Ahrtal gezeigt, lobte der Vorsitzende. Außerdem biete der TVE seit zwei Jahren einer Tanzgruppe, bestehend aus Flüchtlingskindern, die Möglichkeit, beitragsfrei in der vereinseigenen Sporthalle zu trainieren.

Die Ehrung für langjähriges ehrenamtlichen Engagement von Hubert Büssecker (Mitte) führt Vereinschef Claus Reske (l.) mit Gerhard Schäfer vom Sportkreis durch. © Sabine Geschwill

Der Blick des Vereinschefs ging bei der Neujahrsansprache in der Philipp-Hettinger-Halle vor rund 100 Gästen natürlich auch über den Tellerrand seines Vereins hinaus. „Sport muss weiterhin ein wichtiger Leuchtturm in Eppelheim sein“, erklärte er und betonte: „Die Vielfalt an Sportmöglichkeiten in der Stadt gilt es zu erhalten.“ Damit kam er auf die vieldiskutierte Rhein-Neckar-Halle zu sprechen. Seit ihrer Erbauung habe sie nie Gewinne abgeworfen und verschlinge noch immer viel Geld. Aber sie sei, was ihre Kapazität anbelange, notwendig, um den Sportunterricht der Schulen, die Aktivitäten der Gemeinschaftsschule sowie den Vereinssport und andere Vereinsaktivitäten unterzubringen.

Neujahrsempfang des TV Eppelheim: Spende von Hans-Peter Wild

Die Acht-Millionen-Euro-Spende von Eppelheims Ehrenbürger Hans-Peter Wild reiche aufgrund der steigenden Baupreise wohl nicht aus, um den Anforderungen inklusive Abriss und Neubau einer Sporthalle gerecht zu werden, meinte Reske. Von einer entsprechenden Aufstockung des Geldgeschenks sei bisher nicht die Rede gewesen. Aktuell sei der Hallenneubau verbunden mit der Schaffung von Wohnraum und dem Neubau eines Supermarktes für den Süden. Die Debatten im Gemeinderat und in sozialen Medien seien heftig. „Es muss zügig Klarheit geschaffen werden für Schulen, Vereine und Anwohner“, stellte Reske klar.

Die Nachfrage nach sportlichen Angeboten in Eppelheim sei konstant hoch, wusste der TVE-Chef. Daher gelte es unbedingt, die sportliche Infrastruktur zu erhalten. Schon jetzt kämen viele Sporttreibende aus dem Heidelberger Stadtteil Bahnstadt zum TVE. „Wie wird es werden, wenn das Patrick-Henry-Village als neuer Stadtteil ausgebaut ist?“ Die dortigen Sportanlagen seien jetzt schon ausgelastet. Auf Eppelheim werde einiges zukommen, prophezeite der Vorsitzende zudem.

Die Geehrten

  • Ehrung des Sportkreises Heidelberg: Hubert Büssecker.
  • 70 Jahre Mitgliedschaft: Liesel Rösch und Dieter Stephan.
  • 65 Jahre: Rudolf Erbach und Gerd Schuhmacher.
  • 60 Jahre: Dieter Gabler, Wolfgang Gimbel, Rolf Hauser, Ingrid Müller und Günter Wörner.
  • 50 Jahre: Rainer Adler, Elfriede Estner, Ingrid Fath, Brigitte Kahler, Helga Klos, Joachim Stephan und Juliane Wörner dem TVE an.
  • 40 Jahre: Rolf Blattner, Bernhard Budig, Ursula Geberzahn, Ute Keller, Beatrix Kessler, Astrid Kindlein, Harry Sauer, Silvia Seeger-Budig und Gisela Wiegand.
  • 25 Jahre: Ilse Cantarel, Detlev Drechsler, Gerd und Stephanie Filsinger, Maria Flick-Gilles, Werner Gilles, Rosemarie Heymann-Röwekamp, Werner und Karin Kuntzi, Monika Kunzmann, Andreas Luksch, Clemens Mitlewski, Adelheid Pehlke, Maria Rabenecker, Petra Schindler, Klaus und Anke Stratmann, Helga Wetzel und Bärbel Winkler. sge

Mit Blick auf die diskutierten Vereinsförderrichtlinien der Stadt unterstrich Reske in Anwesenheit von Bürgermeisterin Patricia Rebmann und Gemeinderäten den von Vereinssprecher Thomas Hübler geäußerten Wunsch, „mit den Vereinen und nicht über die Vereine zu sprechen“. „Vereine sind ein Mehrwert für jede Stadt“, betonte Reske daher.

Neujahrsempfang des TV Eppelheim: Ehrungen der Mitglieder

Seinen gut besuchten Neujahrsempfang nutzte der TVE aber auch, um Mitgliederehrungen vorzunehmen. Bevor Claus Reske zusammen mit Holger Seifert und Jan Fuhrmann die vorbereiteten Urkunden und Präsentkörbe vergeben durfte, gebührte Vereinsmitglied Hubert Büssecker die Aufmerksamkeit aller. Dem vielseitig Engagierten wurde eine Ehrung des Sportkreises Heidelberg zuteil, die dessen Vorsitzender Gerhard Schäfer mitgebracht hatte. Büssecker habe über viele Jahre im Verein als Leiter und Trainer der Abteilung „Trampolin“ gewirkt, sei Schrift- und Pressewart gewesen, habe zudem über lange Zeit hinweg zuverlässig und korrekt für den Verein die Antragsbearbeitung für Zuwendungen vom Sportkreis übernommen und sich um die Ausstellung der Übungsleiter-Vergütungen gekümmert, hob Schäfer in seiner Laudatio hervor.

Dem engagierten Vereinsmitglied wurde seitens des Sportkreises Heidelberg für „langjährigen ehrenamtlichen Einsatz im Vereinssport“ eine Glasskulptur als sichtbares Zeichen des Dankes überreicht. Danach starteten die internen Vereinsehrungen.

Unterdessen wussten Konzertmeisterin Barbara Mauch-Heinke und Johannes Vogt fabelhaft mit Violine und Gitarre den Neujahrsempfang und den Ehrungsteil mit wunderbar ausgewählten Musikstücken zu umrahmen.

Freie Autorin Ich bin seit 1995 als freie Journalistin und Fotografin für die Schwetzinger Zeitung im Einsatz und betreue dabei hauptsächlich den Lokalbereich Eppelheim.

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