Gemeinderat

Verein soll Haus der Begegnung steuern

Gremium entscheidet über Fortführung des Projekts in der Hauptstraße – Vergabe der Architekturleistung für Erweiterung der Feuerwehr auf der Agenda

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Catharina Zelt
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Es gibt viele Angebote im Haus der Begegnung: Hildegard Lacroix (l.) ist Ansprechpartnerin für den Näh- und Kreativtreff, Helmuth Lechner (M.) kümmert sich um Reparaturen und Christian Müller-Gebhardt (r.) gibt Tipps für Fahrräder. © Geschwill

Eppelheim. Das Haus der Begegnung ist ein Erfolgsprojekt. Seit 2018 hat es sich durch ehrenamtliches Engagement und personelle Ressourcen im Rathaus zu einer festen Größen in Eppelheim entwickelt. Die Hälfte der Personen, die die Angebote wahrnehmen, waren zuvor nicht anderweitig ehrenamtlich engagiert. Der Gemeinderat soll in seiner nächsten Sitzung am Montag, 10. Juli, um 19 Uhr in der Rudolf-Wild-Halle über die weitere finanzielle Förderung dieses Projektes entscheiden.

Seit Eröffnung der Räumlichkeiten in der Hauptstraße 82 stehen durchgängig 14 verschiedene Angebote mit bis zu drei Untergruppen mit ihrem Wissen und ihrer Zeit für alle Interessierten zur Verfügung, heißt es in der Sitzungsvorlage. So gibt es beispielsweise ein Elterncafé, Sprachkurse und Hausaufgabenhilfe von der Eppelheimer Flüchtlingshilfe, ein Internationales Erzählcafé, ein Gartenprojekt, einen Internationalen Chor sowie ein Repaircafé, diverse Arbeitsgemeinschaften und Gedächtnistraining. Im Haus der Begegnung trifft sich darüber hinaus der „Runde Tisch Senioren“ und einmal im Monat ist die Wohnberatung des Deutschen Roten Kreuzes vor Ort. Vernetzt sei das Haus der Begegnung unter anderem mit der Tafel Eppelheim, den Schulen, der mobilen Jugendarbeit, der Bibliothek, der Nachbarschaftshilfe, der Projektgruppe Inklusion und dem Bürgerkontaktbüro.

„Einerseits zeigen sich die Schwerpunkte der Angebote für mehrere Generationen sowie geflüchtete und zugewanderte Personen und gleichzeitig handelt es sich um Angebote, die für alle Bürger zugänglich sind“, steht in der Vorlage. Da die Stadt eine Aushilfskraft als Ansprechpartnerin eingestellt hat, wird Interessierten an einer zentralen Anlaufstelle geholfen, wenn sie zum Beispiel ein eigenes Angebot umsetzen möchten. Koordiniert werden die Angebote und Strukturen von der Organisationsgruppe in Kooperation mit der Integrationsbeauftragten und der Aushilfe.

Leitbild und Webseite erstellt

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Während der Projektlaufzeit hat sich das Haus der Begegnung mit seinen Angeboten des bürgerschaftlichen Engagements etabliert. Daneben haben die Verantwortlichen ein Leitbild entwickelt, eine Webseite im Ehrenamt erstellt und zuletzt durch eine Evaluation im Frühjahr die Zufriedenheit, den Entwicklungsbedarf sowie die Bedeutung für die Nutzer erhoben. Das Ergebnis stellt die Verantwortlichen zufrieden: Über 75 Prozent der Personen, die das Haus der Begegnung nutzen, würden es an Freunde empfehlen und der gleiche Prozentsatz ist mit der Umsetzung zufrieden. „Es werden Menschen unterschiedlicher Wohndauer in Eppelheim, unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Staatsangehörigkeiten sowie weitere benachteiligte Gruppen erreicht“, heißt es in der Sitzungsvorlage.

Mithilfe des Förderprogramms Quartiersimpulse und auch der Eigenbeteiligung der Stadt Eppelheim, die der Gemeinderat ermöglichte, ist die Einrichtung einer Bürgerbegegnungsstätte verwirklicht worden. Das Haus der Begegnung stelle somit Angebote auch für die Zukunft gut auf, denn Engagement werde zunehmend projektbezogener und wolle von den Engagierten flexibler gehandhabt werden.

Wie in der Niederschrift zum Beschluss im November 2020 bekundet, bereiten sich Organisationsgruppe und Gruppenleitungen auf eine eigenständige Struktur des Hauses der Begegnung vor. Gespräche und Recherchen zu möglichen Rechtsformen haben stattgefunden, unter anderem mit dem Verein „Auf Augenhöhe“ aus Leimen. Derzeit werde eine Vereinsgründung in Anlehnung an das Leimener Vorbild angestrebt und sowohl von der Organisationsgruppe als auch den Leitungen befürwortet. Die Vereinsgründung mit den individuellen Anforderungen für das Haus der Begegnung sei bis Oktober allerdings nicht umsetzbar. Denn Gruppe und Leitungen arbeiten – mit Ausnahme der Integrationsbeauftragten – ehrenamtlich. Damit eine rechtssichere Vereinsstruktur, die finanziellen Ressourcen und auch eine passende Organisationsstruktur sichergestellt werden, benötigen die Beteiligten mehr Zeit. Geplant ist, bis Ende 2024 einen Verein zu gründen und somit das Haus der Begegnung eigenständig werden zu lassen. Gleichzeitig werden Förderprogramme recherchiert und bei Passung beantragt, um weitere Mittel zu generieren.

Bis dahin kommen auf die Stadt Eppelheim noch folgende Kosten monatlich zu: 1000 Euro für die Nebenkosten der Container in der Hauptstraße, 650 Euro für die Aushilfskraft, je 100 Euro für Verbrauchsmaterialien, Verpflegung bei größeren Veranstaltungen und Budget für die Gruppen sowie 200 für Referenten und 50 Euro für die Öffentlichkeitsarbeit. Diese 2200 Euro pro Monat ergeben auf das Jahr 2024 dann 26 400 Euro.

Das Feuerwehrhaus in Eppelheim soll erweitert werden. Das hat der Gemeinderat bereits beschlossen. Jetzt sollen die Architekturleistungen vergeben werden. Die Verwaltung empfiehlt die Beauftragung des Bieters Ecker Architekten PartG mbB aus Heidelberg zu einem ermittelten Preis von rund 335 400 Euro.

Darüber hinaus sollen die Straßen-, Trinkwasser- und Kanalarbeiten in der Seestraße vergeben werden.

Info: Gemeinderatssitung am Montag, 10. Juli, ab 19 Uhr in der Rudolf-Wild-Halle

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