Geschäftsleben

Capri Sun in Eppelheim: Recycelbarer Beutel soll bald auf den Markt

Der Verkauf der Tochterfirma Pouch Partners hat keine Auswirkung auf das Capri-Sun-Werk in Eppelheim - und die neue Halle, die Chef Dr. Hans-Peter Wild für die Stadt bauen lassen will, wird voraussichtlich Ende 2025 stehen.

Von 
Catharina Zelt
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Das Werk von Capri Sun von oben: Hier im Eppelheimer Gewerbegebiet werden täglich rund 7,5 Millionen Beutel des beliebten Getränkes in verschiedenen Geschmacksrichtungen produziert. © Capri Sun

Eppelheim. 7,5 Millionen Capri-Sun-Beutel werden täglich in der Eppelheimer Rudolf-Wild-Straße abgefüllt. „Unser Beutel ist so ausschlaggebend für die Qualität der Capri-Sun und das Trink-Erlebnis, dass wir seine Herstellung selbst übernehmen: Die Capri-Sun-Beutel werden von Pouch Partners produziert, einer Tochterfirma der Capri-Sun-Gruppe“, schreibt die Firma auf ihrer Webseite. Jetzt steht Pouch Partners vor dem Verkauf. Was bedeutet das für Capri Sun und die Produktion in Eppelheim?

Pouch Partners produziert flexible Folien und Folienlaminate sowie Beutel. Das Unternehmen erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von rund 72 Millionen Euro. Gegründet wurde die Firma vor rund fünf Jahren, als der Maschinenbauer Indag den Folienhersteller Porta Imballaggi Flessibili übernahm. Pouch Partners beliefert im Übrigen nicht nur Capri Sun, sondern auch andere Unternehmen der Lebensmittel-, Tierfutter- und Getränkeindustrie.

„Pouch Partners s.r.l., Italy, der Unternehmensteil, der an CCL übergehen wird, ist lediglich einer von mehreren Folienlieferanten der Capri Sun Group“, antwortet das Unternehmen auf Anfrage. Die Folien werden in den Capri Sun eigenen Werken zu Trinkbeuteln verarbeitet. Damit habe diese Transaktion keinerlei Auswirkungen auf die Betriebsabläufe und Arbeitsplätze der in Eppelheim ansässigen Capri Sun GmbH. Capri Sun werde die Getränkeabfüllung auch nicht künftig zukaufen. Capri Sun ist darüber hinaus gerade dabei, die Verpackung weiter zu verbessern. Ziel ist es, eine komplett recycelbare Verpackung auf den Markt zu bringen. Im Jahr 1969 hat Capri Sun zum ersten Mal einen superleichten Beutel mit einem vergleichsweise kleinen Kohlenstoffdioxid-Fußabdruck auf den Markt gebracht. Heute wiegt ein Getränkebeutel 80 Prozent weniger als eine vergleichbare PET-Flasche. „Aber wir sind mit der Verbesserung unserer Verpackung noch lange nicht fertig“, schreibt das Eppelheimer Unternehmen.

Neue Verpackung von Capri Sun: So schnell wie möglich

Erste Markttests für die gänzlich recycelbare Verpackung des beliebten Getränks sind bereits für Ende dieses Jahres geplant, teilt die Capri Sun Group auf Nachfrage mit. Die Markteinführung werde anschließend so schnell wie möglich begonnen.

Chef des Getränkeherstellers ist Dr. Hans-Peter Wild als Präsident des Verwaltungsrates. Obwohl er mittlerweile in der Schweiz wohnt, ist der Ehrenbürger nach wie vor eine wichtige Persönlichkeit für Eppelheim. So sagte er unter anderem zu, eine neue Dr.-Hans-Peter-Wild-Halle am Schulzentrum zu bauen und sie der Stadt zu schenken. Sie soll die marode Rhein-Neckar-Halle ersetzen, die voraussichtlich im Herbst abgerissen wird. Im Oktober ist eine „Abschiedsparty“ für die alte Halle geplant.

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Vorbehaltlich einer entsprechenden Entscheidung in der September-Sitzung des Eppelheimer Gemeinderats wird danach der Betrieb stillgelegt und ab November beginnt die Entkernung. Wann die Dr.-Hans-Peter-Wild-Halle fertig ist, hängt von der Genehmigungsphase für den Hallen-Neubau ab. Avisiert ist die Fertigstellung – Stand heute – Ende 2025. Das teilt die Stadt Eppelheim auf Anfrage unserer Zeitung mit.

Dr. Hans-Peter Wild ist Spender für Festspielzentrum

In Salzburg wird dank einer Großspende des Unternehmers Dr. Hans-Peter Wild, der mittlerweile in der Schweiz wohnt, in Höhe von zwölf Millionen Euro außerdem ein neues Festspielzentrum errichtet. Der Baubeginn des Pavillons aus Glas ist im Herbst 2024 geplant.

In Salzburg ist der Eppelheimer Ehrenbürger vor allem durch den Kauf der beiden Hotels „Schloss Mönchstein“ und „Goldener Hirsch“ bekannt. Beide Häuser ließ Hans-Peter Wild aufwendig sanieren.

Freie Autorin Frei Mitarbeiterin Print und Online

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