Hockenheim. Mit Heinz Eichhorn hat Hockenheim eine der letzten Persönlichkeiten verloren, die maßgeblichen Anteil am positiven Verlauf der Nachkriegsgeschichte ihrer Heimatstadt hatten – sowohl im geschäftlichen Bereich als auch in der Kommunalpolitik. Der bekannte und geschätzte Installateurmeister und langjährige FDP-Stadtrat ist im Alter von 92 Jahren verstorben.
Das renommierte Installationsunternehmen Eichhorn wurde vor 131 Jahren von Heinz Eichhorns Großvater gegründet und von dessen Sohn Wilhelm fortgeführt. Wilhelm Eichhorn kehrte aus dem Zweiten Weltkrieg nicht zurück, seine Mutter Anna freute sich, als ihr Sohn Heinz die Installateursausbildung abgeschlossen hatte und voll im elterlichen Betrieb arbeiten konnte. Nach arbeitsreichen Tagen besuchte er in Mannheim die Meisterschule.
Kompetenz, Ideenreichtum und Geschäftssinn sowie Cleverness und Mut waren Eigenschaften von Heinz Eichhorn und seines Teams, die dem wachsenden Handwerksbetrieb und dem Geschäftsbereich zu einem ausgezeichneten Ruf weit über Hockenheim hinaus verhalfen.
Heinz Eichhorn war davon überzeugt, dass auch persönliches freiwilliges Engagement wichtig ist. Als freier Demokrat kandidierte er für die FDP für den Gemeinderat und gehörte diesem Gremium fast drei Jahrzehnte lang an. Er war Aufsichtsrat bei der Volksbank und Verwaltungsrat bei der Sparkasse sowie im Vorstand der Innung des Installationshandwerks engagiert.
Für Heinz Eichhorn stand die enge Verbundenheit zu seiner Heimatstadt und zur kurpfälzischen Heimatregion stets im Vordergrund, für sie setzte er sich ein, er unterstützte Vereine und Vereinigungen und war auch gerne dabei, wenn Geselligkeit gepflegt und gefeiert wurde.
Am lokalen Geschehen interessiert
Allerdings zeichnete ihn auch eine wichtige Charaktereigenschaft aus, manches zu hinterfragen und mitunter skeptisch zu beleuchten. Oberflächliche und einseitige Betrachtungsweisen waren ihm oftmals zu wenig, gerade wenn es um größere Entscheidungen ging.
Auch wenn der Radius der Beweglichkeit etwas kleiner geworden war – bei drei Söhnen mit Familien, bei Enkelkindern und Urenkeln wurde es im Hause Eichhorn niemals langweilig. Heinz Eichhorn blieb stets am kommunal- und regionalpolitischen Geschehen interessiert und sein Hang zur informativen Exaktheit führte dazu, dass er nach Jahrzehnten ein beeindruckendes regionales privates Archiv zusammengestellt hat.
Heinz Eichhorn wird in Hockenheim unvergessen bleiben. Er wird am Mittwoch, 8. Mai, um 15.15 Uhr auf dem Friedhof seiner Heimatstadt beerdigt.
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