Im August 2020 wurde das erste Exemplar der Asiatischen Tigermücke in Hockenheim gefunden. Seit 2021 wird eine regelmäßige Bekämpfung in den betroffenen Gebieten durchgeführt. Begleitende Fallenfänge zeigen jedoch, dass die Tigermücke noch nicht vollständig ausgerottet werden konnte. Deshalb wird es 2022 weitere Maßnahmen zur Bekämpfung der exotischen Stechmückenart geben. Das kündigt die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) in einer Pressemeldung an.
Die Asiatische Tigermücke ist mit drei bis acht Millimetern eine kleine, aber sehr aggressive Stechmückenart, deren Weibchen auf der Suche nach einer Blutmahlzeit den Men-schen hartnäckig verfolgen. Hat sie sich einmal erfolgreich angesiedelt und kann sich ungestört vermehren, ist ein Aufenthalt im Freien kein Vergnügen mehr. Tigermücken sind nicht nur dämmerungsaktiv, sondern fliegen und stechen den gesamten Tag.
Im bekannten Verbreitungsgebiet behandelt die Kabs in einem regelmäßigen Rhythmus sämtliche potenzielle Brutstätten mit dem biologischen Wirkstoff BTI. Dabei handelt es sich um ein Eiweißkristall, das von dem sporenbildenden Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis gebildet wird. Dieser biologisch abbaubare Eiweißkristall wirkt hochselektiv und ist nur tödlich für die Larven weniger Mückenarten. Für andere Tiere wie Bienen, Hunde, Katzen, Igel, Vögel, Reptilien, Amphibien und natürlich auch für den Menschen ist der biologische Wirkstoff unbedenklich, unterstreichen die Stechmückenbekämpfer. BTI wird seit mehr als 40 Jahren weltweit in der biologischen Bekämpfung eingesetzt.
Brut in allen Wasserbehältnissen
Die Asiatische Tigermücke brütet in natürlichen und künstlichen Behältnissen jeder Art, in denen sich Wasser ansammelt und für mindestens eine Woche nicht vollständig austrocknen kann – etwa in Regentonnen, Eimer oder Topfuntersetzern. Da sich viele dieser Brutstätten auf Privatgrundstücken befinden, bittet die Kabs alle Anwohner innerhalb des Untersuchungsgebietes, auch im eigenen Interesse, ihren Mitarbeitern den Zugang zu den Grundstücken und die Behandlung der Brutstätten zu ermöglichen. Alle betroffenen Grundstücke erhalten demnächst eine Hauswurfsendung. Die Kabs-Mitarbeiter können sich vor Ort ausweisen und halten alle notwendigen Sicherheitsbestimmungen ein.
Darüber hinaus sei es sehr wichtig, dass sich weiterhin Bürgerinnen und Bürger aus Hockenheim melden, wenn verdächtige, schwarz-weiß gezeichnete Stechmücken bemerkt werden. „Sanft“ erschlagene Exemplare können bei der Gemeinde abgegeben werden.
Die ursprünglich aus Südostasien stammende Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) wird seit Ende des 20. Jahrhunderts mit dem internationalen Warenhandel und der steigenden Mobilität der Menschen weltweit verschleppt. Die sehr anpassungsfähige Stechmückenart kann sich in neuen Gebieten schnell ansiedeln. 2015 wurde die erste größere Ansiedelung in Deutschland gefunden. Seither wurden in Süddeutschland weitere Populationen entdeckt, insbesondere in der klimatisch begünstigten Oberrheinebene.
Virenübertrag nicht auszuschließen
In tropischen Bereichen kann die wärmeliebende Art zahlreiche Viren auf den Menschen übertragen wie Chikungunya- oder Dengueviren. Die Wahrscheinlichkeit, dass es derzeit in der Oberrheinebene zur Übertragung von Viren durch die Asiatische Tigermücke kommt, ist zwar noch recht gering, es kann jedoch auch nicht ausgeschlossen werden. Dabei steigt die Wahrscheinlichkeit, je wärmer die Sommermonate und je größer die Ansiedelungen der Asiatischen Tigermücke werden.
Fotos können an die E-Mail-Adresse tigermuecke@kabsev.de zugesendet werden. Weitere Informationen zur Asiatischen Tigermücke gibt es unter www.kabsev.de.
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