Hockenheim. An der Louise-Otto-Peters-Schule in Hockenheim, am Zentrum beruflicher Schulen in Weinheim, dem Verwaltungsgebäude in Neckargemünd und am Personalwohnheim an der GRN-Klinik in Eberbach wird ein weiterer Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt im Rhein-Neckar-Kreis geleistet. Wie im Winter 2021/2022 sorgte die Biodiversitätsmanagerin des Kreises Hannah Schuler für die Nachpflanzung gefällter Bäume: Im Jahr 2022 hatten an den kreiseigenen Liegenschaften aufgrund von Verkehrssicherungspflicht, Krankheit oder aufgrund der langen Trockenheit zehn Bäume gefällt werden müssen.
Die von Schuler ausgewählten neuen Bäume bieten ab diesem Frühjahr Nektar, Pollen und Früchte für Vögel, Insekten und Kleinsäuger. Neben den positiven Auswirkungen für die heimische Fauna helfen die „Neuen“ auch dem Klima: „Die Bäume sorgen neben der Beschattung im urbanen Raum auch durch ihre Verdunstungsleistung für positive kleinklimatische Effekte“, erläutert Schuler. Ausgewählt wurden Spitzahorn, Vogelkirsche, Echte Mehlbeere und Sandbirke. Die von der Firma Otto Müller gepflanzten Bäume haben zum Schutz vor der Sonneneinstrahlung einen Anstrich mit Kalkfarbe erhalten.
Bäume an Hockenheimer Schule vor Krankheitserregern und Schädlingen geschützt
Simon Keidel, Bauleiter und Prokurist der Firma Müller, erklärt: „Der weiße Anstrich soll die Rinde der Bäume vor Rissen schützen.“ Besonders an sonnigen Wintertagen herrschten große Temperaturunterschiede am Stamm der Bäume. Denn während sich die Sonnenseite des Stammes schnell erwärmt und ausdehnt, bleibt die Schattenseite nahezu gefroren. Durch diese extreme Spannung kann die Rinde reißen – es entstehen Frostrisse. So können sich Krankheitserreger und Schädlinge festsetzen.
Die weiße Farbe schützt die Rinde, da sie das Sonnenlicht und damit die Wärme reflektiert. Schuler ergänzt: „Ab dem Frühjahr werden die Bäume noch mit einem Bewässerungssack ausgestattet. So können pro Bewässerungsgang rund 100 Liter Wasser durch kleine Löcher im Boden des Sackes langsam im Erdreich am Baum versickern. Die Wurzeln des Baumes werden so optimal mit Wasser versorgt und wachsen gut an“, sagt Simon Keidel. zg