Beigeordnetenwahl

Bürgermeister in Hockenheim: Noch ein Zeitler?

17 Bewerbungen waren eingegangen, neun wurden zurückgezogen. In einer öffentlichen Sitzung wählt der Gemeinderat einen neuen Bürgermeister in Hockenheim. Warum es erneut ein Zeitler werden könnte.

Von 
Matthias Mühleisen
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Einziger Bewerber der Wahl am 20. Oktober 2021: OB Marcus Zeitler überreicht Thomas Jakob-Lichtenberg einen Blumenstrauß zur Wiederwahl. © Lenhardt

Hockenheim. Ein Bürgermeister Dr. Zeitler als Vertreter von Oberbürgermeister Zeitler? Was nach gespaltener Persönlichkeit oder schlichtem Schreibfehler klingt, könnte im kommenden Jahr in Hockenheim gelebte Rathaus-Praxis werden. Denn wenn der Gemeinderat in seiner öffentlichen Sitzung am Mittwoch, 13. November, um 18 Uhr im Bürgersaal des Rathauses zur Wahl des Beigeordneten mit der Amtsbezeichnung Bürgermeister schreitet, steht auch Dr. Peter Zeitler auf dem Stimmzettel.

Dort werden wohl außerdem unter anderem die Namen Matthias Beck und Dannie Zielke aufgelistet sein, wie Oberbürgermeister Marcus Zeitler auf Anfrage mitteilt. Diese drei Bewerber um die Nachfolge von Thomas Jakob-Lichtenberg, der zum Jahresende in den Ruhestand wechselt, haben der Stadtverwaltung schriftlich ihre Zustimmung zur Veröffentlichung ihrer Namen erteilt, sagt der OB. Weitere Angaben wie Alter oder Wohnort sollten dagegen nicht veröffentlicht werden.

Wie viele Kandidaten es für die Bürgermeisterwahl in Hockenheim gibt

Darüber hinaus haben die Mitglieder des Gemeinderats sowie Zeitler voraussichtlich fünf weitere Kandidaten zur Auswahl, denn von ursprünglich 17 Bewerbern haben bislang neun ihre Bewerbung inzwischen ohne Angabe von Gründen zurückgezogen, heißt es in der Beschlussvorlage.

Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 23. Oktober 2013 im kleinen Saal der Stadthalle: Der neue Beigeordnete Thomas Jakob und Lebensgefährtin Ulla Lichtenberg wird beglückwünscht von OB Dieter Gummer (l.) und Bürgermeister Werner Zimmermann. © NLenhardt@T-online.de

Wer das nicht getan hat, steht nach Angaben von Marcus Zeitler am Mittwoch auf dem Stimmzettel – auch wenn die Fraktionen vier Kandidaten (durchweg männlich) ausgewählt hatten, die sich im nichtöffentlichen Teil der Oktobersitzung des Gemeinderats vorstellten. Aufgrund der Anzahl an Bewerbungen hatte der Gemeinderat am 7. Oktober bestimmt, wer zur Präsentation eingeladen wurde. An Marcus Zeitler hatten sich einige Kandidaten vorab mit Fragen gewandt, die er beantwortete, ansonsten aber an die Fraktionen verwies, bei denen sie ihre Qualifikationen erläutern und um Unterstützung werben konnten. Der OB verweist auf eine lange Bewerbungsfrist von neuneinhalb Wochen nach der Ausschreibung am 2. August.

Mehr Interesse an Bürgermeisteramt in Hockenheim als 2013

Bei der Bürgermeisterwahl 2013 hatten sich nach dem Ausscheiden von Werner Zimmermann 15 Bewerber bei der Stadtverwaltung gemeldet, bei der letzten Wahl im Oktober 2021 war Amtsinhaber Thomas Jakob-Lichtenberg der einzige Kandidat gewesen und hatte 15 von 23 Stimmen erhalten.

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Gewählt wird der Beigeordnete, der in Großen Kreisstädten die Amtsbezeichnung Bürgermeister führt, am Mittwoch in einzelner schriftlicher Stimmabgabe der Stadträte in alphabetischer Reihenfolge. In der Sitzung wird es ausschließlich zum Wahlvorgang kommen, zu Wort kommen die Kandidaten vorher nicht mehr.

Wie die Wahl zum Bürgermeister im Hockenheimer Gemeinderat abläuft

Gewählt ist der Bewerber, der die absolute Mehrheit, also mehr als die Hälfte der Stimmen der anwesenden Stimmberechtigten, erhält. Wird eine solche Mehrheit bei der Wahl nicht erreicht, findet zwischen den beiden Bewerbern mit den meisten Stimmen Stichwahl statt, bei der die einfache Stimmenmehrheit entscheidet. Bei Stimmengleichheit entscheidet das Los, so sieht es die Gemeindeordnung vor. Die Verpflichtung des neu gewählten Beigeordneten erfolgt in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 18. Dezember, die Amtszeit beginnt zum 1. Januar 2025.

Die Fraktionen haben sich in unterschiedlicher Weise auf die Entscheidung vorbereitet. Bei der CDU haben sich nach Auskunft von Fraktionsvorsitzendem Markus Fuchs beispielsweise elf Bewerber gemeldet, mit denen Fuchs und Bärbel Hesping Gespräche führten. Die Christdemokraten haben nach diesen Gesprächen und nach der Vorstellung im Gemeinderat und einem vertiefenden Kontakt einen Favoriten, sagt Fuchs, ohne einen Namen zu nennen.

Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer

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