Die Trockenperiode ist überstanden und unter der Kraichbachbrücke am Messplatz sprudelt nach den ersten Regenfällen sogar die bereits angelegte Sohlgleite. Man mag denken, dass seit der Eröffnung der beiden Überwege Anfang November in Sachen Hochwasserschutz- und Ökologieprojekt (kurz: HÖP) nicht viel passiert. Doch dieser Eindruck täuscht.
Stattdessen sind es eben viele kleine Dinge, mit denen das Projekt vorangetrieben wird, denn ein großes. Auch das steht aber in den Startlöchern. „Momentan liegt unser Fokus darauf, die Kraichbachterrasse fertigzustellen“, erklärt Sophie Lefort, die zuständige Projektleiterin beim Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe, im Gespräch mit unserer Zeitung.
Die Kraichbachterrasse soll hinter der Zehntscheune am rechten Ufer entstehen und erlaubt den Blick auf das verspielte Sprudeln der Sohlgleite. Damit auch das Umland etwas hermacht und sich gut in die bestehende Bebauung einfügt, werden momentan letzte Handgriffe an die Wandverkleidung gelegt, die von der Karlsruher Straße, über den Biergarten, bis zur geplanten Terrasse führt. Dieser Tage wurden nämlich nicht nur die letzten Bäume auf dem Baugelände gefällt, sondern auch die finalen Bauteile für diese Verschalung geliefert, wie Lefort erklärt. Neben der sauberen Natursteinoptik bietet die Mauer natürlich auch einen extra Schutz gegen Überschwemmung. Ein Blick durch den Bauzaun an der Karlsruher Straße lässt auch den Fußgängerweg erahnen, der bis zum Frühjahr entlang des linken Ufers führen soll. Erste Steine wurden bereits gesetzt.
Apropos Frühjahr: Eine Pause wird auf der Baustelle auch im Winter nicht gemacht. „Für größere Erdarbeiten ist es in den letzten Tagen zu feucht gewesen“, erklärt Sophie Lefort vom Regierungspräsidium, „Betonarbeiten können wir aber fast immer machen.“ Denen könnte eigentlich nur extremer Frost in die Quere kommen – „dann könnten wir aber wieder mit dem Boden arbeiten“, lacht sie.
Insel wird verschwinden
Wenn der Winter so verläuft wie der vergangene, und danach sieht es laut RP aus, beginnen die Arbeiten ab der neuen Fußgängerbrücke stromaufwärts Anfang März. Dort wird dann das neue Ufer angelegt: optisch dem am Messplatz ähnlich, nur stellenweise etwas steiler. Außerdem soll der Kraichbach in diesem Bauabschnitt in sein neues Bett gelegt und die Zweiteilung aufgehoben werden (zwischen Mittlerer und Oberer Mühlstraße bildet der Bach derzeit noch eine Insel. Der rechte Arm soll schließlich verfüllt werden.
Dort, wo sich das Gewässer derzeit noch teilt, steht auch bereits die neue Wirtschaftsbrücke. Ohne Asphaltierung und Anschluss ans Wegenetz wirkt das Bauwerk zwischen den Hügeln von Bauschutt noch etwas deplatziert, lässt aber den künftigen Verlauf des Kraichbachs bereits gut erahnen.
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