Neustart

Fasching in Hockenheim: So war der 62. Fasnachtsumzug der Rennstadt

Rund 30.000 Närrinnen und Narren bevölkerten am Samstagnachmittag die Hockenheimer Innenstadt. Nach zwei Jahren Corona-Pause gelang der Neustart des bunten Fasnachtsumzugs hervorragend.

Von 
Jakob Roth
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Der Marktplatz ist zum 62. Hockenheimer Fasnachtszug gut gefüllt. © Dorothea Lenhardt

Hockenheim. Hockenheim. Wuchtige Trommelschläge und Trompetensignale des Fanfarenzuges verkünden um Punkt 13.31 Uhr die frohe Botschaft: Endlich wieder Karneval in Hockenheim! Die Durststrecke ist überstanden, denn nach zwei grauen Jahren darf die fünfte Jahreszeit nun erstmals wieder ohne Einschränkungen gefeiert werden.

Nach dieser Zwangspause schaffte es der Hockenheimer Marketingverein, ein stimmungsvolles Zugprogramm zusammenzustellen. Dieses lockte auch bei windigem Wetter rund 30.000 Närrinnen und Narren an, die die Hockenheimer Innenstadt am Samstagnachmittag in eine kunterbunte Vergnügungsmeile verwandelten. Mit lauter Musik, kreativen Kostümen und stattlichen Motivwägen präsentierte sich die Hockenheimer Fasnacht somit atmosphärisch in alter Frische.

Fasching in Hockenheim: Pandemie hat Spuren hinterlassen

Trotz der neu aufkeimenden Feierlaune haben die Jahre der Pandemie deutliche Spuren hinterlassen. Die „Faschingsfreunde Hoggene“ waren viele Jahre Dauergast und prägendes Mitglied des Hockenheimer Zuges. Nach zwei Jahren Pause im Umzugsbetrieb musste sich die Gruppierung jedoch auflösen - ein trauriges Schicksal. Andere rücken dafür nach. In der Region mussten viele Umzüge, wie zuletzt in Mannheim, abgesagt werden. Somit wurde Hockenheim kurzerhand zum närrischen Zufluchtsort einiger Rheinpfälzer Vereine, darunter die „Südpfälzer Faschingsfreunde“ und die „Bercher Jugend“.

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Fasching 2023: So war der Hockenheimer Umzug

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Mit anheizenden Klängen von „DJ la Dous“ und zahlreichen Imbissbuden ortsansässiger Vereine wurde der Marktplatz zum pulsierenden Mittelpunkt der Feiergesellschaft. Auf dem Umzug selbst versprühten die Teilnehmer grenzenlose Kreativität. So verteilten Mitglieder der Altlußheimer Fußgruppe „Sippschaft“ Käse in Mauskostümen, während die „Alten Gaußianer“ (AGAA) das Zugpublikum in bislang unerforschte Tiefen des Regenwaldes entführten. Manche Narren schreckten auch nicht davor zurück, politische Themen anzusprechen.

Fasching in Hockenheim: Auch wieder politische Themen

Die „Knowlichzeha“ aus Oberhausen-Rheinhausen übten mit ihrem Motto „Euch fehlt das Gas, uns fehlt das Eis, drum friert ihr hier und uns ist heiß“ scharfe Kritik an den bislang unzureichenden Umweltschutzmaßnahmen in Wirtschaft und Politik. Kontrastierend dazu schunkelte und tanzte die „Hoggema Jugend“ auf ihrem aufwendig gestalteten Mottowagen im selbstgebauten Schlaraffenland. Mit traditionellen Spielmannszügen aus Reilingen und Brühl waren auch die vom Aussterben bedrohten Musikkapellen mit von der Partie.

Nach dem zweieinhalbstündigen Umzug zeigte sich Oberbürgermeister Marcus Zeitler erleichtert: „Für alle Organisatoren und Karnevalsvereine, die zwei Jahre auf diesen Moment hingearbeitet haben, ist der heutige Umzug eine Belohnung der besonderen Art. Mein Dank gilt daher allen, die den Umzug möglich gemacht haben. Insbesondere dem Hockenheimer Marketingverein, unseren Ordnungskräften und Sanitätern und nicht zuletzt den tüchtigen Mitarbeitern des Bauhofes.“

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