Hockenheim. Die „Triumphsäule“ im Neubauteil der Hartmann-Baumann-Schule am Durchgang zum Atrium ist um eine Plakette reicher: Mit der Anerkennung beim Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg 2024 hat der im vergangenen Oktober verliehene Hugo-Häring-Preis für vorbildliche Bauwerke in Baden-Württemberg Gesellschaft bekommen. Mit dem Staatspreis fördere die Landesregierung eine neue Umbaukultur im Land, hatte Bauministerin Nicole Razavi erklärt.
Den Preis hatten Architekt Michael Jöllenbeck, sein Kollege Max Schüßler, Rektor Marcus Roth sowie Katrin Pfisterer von der städtischen Hochbauabteilung schon bei der Verleihung Ende Juni im Haus der Wirtschaft in Stuttgart entgegengenommen. Zum Schuljahresende ist er nun in dem im Oktober 2022 eingeweihte Bauwerk montiert worden, für das er verliehen wurde.
Mit dem Staatspreis Baukultur würdige das Land herausragende Antworten auf die aktuellen Fragen beim Planen und Bauen im Land, sagte die Ministerin bei der Verleihung. Für den Bereich Bildungsbauten waren 235 Arbeiten eingereicht worden, neun Projekte wurden nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren mit dem Staatspreis, 18 mit einer Anerkennung ausgezeichnet, darunter auch die Hartmann-Baumann-Schule.
Bau der Hartmann-Baumann-Schule in Hockenheim intensiv diskutiert
Zehn Millionen Euro hatte die Grundschule plus nach sechs Jahren Planungs- und Bauzeit gekostet. Architekt Jöllenbeck und Schulleiter Roth erinnern sich noch an die „sehr lebendigen“ Diskussionen in den städtischen Gremien, hatte es doch mehrere Alternativen für die Umsetzung des Gebäudes für die Grundschule plus gegeben.
Beide sind sich einig, dass sich der lange Vorlauf vorm Baubeginn gelohnt hat. „Es ist sehr wichtig, dass die Nutzer des Gebäudes an dem Prozess beteiligt sind“, ist Michael Jöllenbeck überzeugt. Der Grundsatzbeschluss war im März 2018 gefallen, damals bescheinigte Rektor Roth der Planung des Walldorfer Architekturbüros, dass sie alle strukturellen Defizite beseitige, Bewährtes beibehalte, vor allem die komfortabel dimensionierten, quadratischen Klassenräume, und wichtige Ergänzungen vornehme, etwa in Sachen Barrierefreiheit durch einen Fahrstuhl, Fachräume und Küche.
Sanierung der Hartmann-Baumann-Schule bei Preis hervorgehoben
Bei der Anerkennung im Staatspreis ist die Rede von einer gelungenen Sanierung und Ergänzung. „Es entstand ein dreigeschossiger Klassenneubau sowie eine zentrale, glasüberdeckte und lichtdurchflutete Halle, die eine Verbindung von Alt und Neu schafft“, heißt es in der Vorstellung. Der Altbau stammte aus dem Jahr 1966 und sei sehr wertig gewesen, auch wenn Gebäude aus dieser Epoche nicht zu den geschätztesten zählten, sagt Michael Jöllenbeck.
„Wir haben uns gut ergänzt“, blickt Marcus Roth auf den Austausch mit den Planern zurück. Die jeweilige Neugier auf die Bedürfnisse und Anforderungen des anderen sei Voraussetzung dafür gewesen.
Einen wichtigen Aspekt beim Staatspreis sei der des Umbaus gewesen, ergänzt der Architekt: „Wir sind alle sehr aufgefordert, beim Bauen verschärft den CO2-Abdruck im Auge zu behalten. Eine sehr einfache Form, CO2 zu sparen, ist es, Rohbauten zu nutzen, in denen ein Großteil davon gebunden ist.“
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