Einschulungszeremonie

Heuss-Realschule Hockenheim: So voll war es noch nie

Im neuen Schuljahr fallen die Rekorde: Sechs neue fünfte Klassen steigern die Schülerzahl auf 840 - Fachräume fehlen.

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Pressemitteilung
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Bei der Einschulungszeremonie in der Aula heißt die THRS 150 neue Heussianer willkommen, die in den Klasse 5a bis 5f gehen werden. © Robin Pitsch

Hockenheim. Erneut ein Rekord in der Theodor-Heuss-Realschule: Über 150 Kinder sind am Dienstag nach den Sommerferien eingeschult worden – so viele wie noch in keinem Schuljahr davor. Sie verteilen sich auf sechs neue fünfte Klassen, von der 5a bis in die 5f. Davon sind vor allem die Profilklassen wieder gut nachgefragt worden, teilt die Schule mit. Die IT-Klasse (5a), Bilingual-Klasse (5b) und Kultur-Klasse (5c) sind voll.

Allein schon mit so viel neuen Gesichtern beginne das Schuljahr 2025/26 wortwörtlich mit großem „Hallo“. Aber auch sonst halten die nächsten Monate für die Theodor-Heuss-Realschule Hockenheim Herausforderungen bereit. „Die Schule wächst in allen Bereichen“, gibt das Konrektoren-Duo Manuel Altenkirch und Sven Dehoust Auskunft. Im neuen Schuljahr liegt die Zahl mit rund 840 Schülern erneut höher als im vorigen Schuljahr.

Vorbereitungsklassen für Schüler ohne Deutschkenntnisse gefragt

Die Vorbereitungsklassen (VKL) werden ebenfalls weiter gut besucht – das sind jene Klassen, die Schüler ohne Deutschkenntnisse besuchen. Dabei geht es nicht immer um einen Flüchtlingshintergrund aus Krisengebieten am Rande Europas, wo Menschen verfolgt werden, sondern vor allem auch um normale innereuropäische Migration. „Die THRS ist die einzige weiterführende Schule in Hockenheim, die die besondere Herausforderung der sprachlichen und kulturellen Integration trägt und leistet“, erklärt der zweite Konrektor Sven Dehoust, der die VKL schulleitungsseitig koordiniert. Insgesamt führt die THRS inklusive der Vorbereitungsklassen nun 34 Klassen. Bis auf die Klassenstufe 10 ist die THRS fünfzügig, in den Klassenstufen 5 und 8 sogar sechszügig.

Weiter gestiegen ist auch die Lehrkräfteanzahl: 77 Personen sind im Grundstock des Lehrpersonals, darunter drei Lehramtsanwärter, die aber ab Februar mit weiteren bis zu vier neuen „Refis“ (in Anlehnung an die alte Amtsbezeichnung Referendare), also die neuen Lehramtsanwärter, ergänzt werden. Hinzu kommen mehrere Lehramtsstudenten in ihrem Masterstudiengang, die ihr integriertes Semesterpraktikum (ISP) absolvieren werden. Ebenso sind die drei FSJler (Freiwillige im sozialen Jahr) an der Schule, die den pädagogischen, unterrichtlichen und organisatorischen Bereich unterstützen.

Das Schulteam wird ergänzt durch zwei Schulsozialarbeiter, die Sekretariatskräfte sowie den Hausmeister. Und auch die durch die Stadt eingesetzten IT-ler, die sich nicht nur an der THRS, sondern an allen Hockenheimer Schulen, um alles Digitaltechnische kümmern, gehören dazu.

Bei Klassenzimmern an der räumlichen Grenze angelangt

„Noch nie gab es so viele Menschen im Schulteam hier an der Schule“, sagt Schulleiterin Marion Marker-Schrotz. Es wird also nicht nur im Lehrerzimmer enger und voller. Eine größere Schule fordert automatisch mehr Räume - auch Fachräume. Selbst mit der Nutzung der Container sowie des Fachklassengebäudes der alten Hauptschule sei die THRS, was die normalen Klassenzimmer betrifft, an ihrer räumlichen Grenze angelangt.

Das Fachklassengebäude wird fast komplett von der THRS genutzt. Die Schulküche im Obergeschoss muss mit der Schule am Kraichbach geteilt werden - das bedeutet Raumnot insbesondere für das Fach AES. © Robin Pitsch

Besonders herausfordernd ist die Situation bei Fachräumen: Durch das im neuen Bildungsplan aufgewertete Fach Alltagskultur, Ernährung & Soziales (AES) und die höhere Schülerzahl reicht die eine Lehrküche im Fachklassengebäude, die auch mit Schule am Kraichbach geteilt wird, faktisch nicht mehr aus. „Zum Glück sucht die Stadtverwaltung hier nach Lösungen“, sagt Schulleiterin Marion Marker-Schrotz.

Aber auch die naturwissenschaftlichen Fächer oder Bildende Kunst bräuchten bei höheren Schülerzahlen eigentlich mehr Räumlichkeiten. „Wir fangen das eine oder andere auf, indem wir Teile des Fachunterrichts dann doch ins normale Klassenzimmer verlegen“, berichtet Stundenplankoordinator Altenkirch.

Sportunterricht ist besonders schwer zu organisieren

Was ihm aber mehr Sorgen bereitet, ist Sport. Die Rudolf-Harbig-Halle wird von vier Schulen genutzt: Neben der THRS teilen sich die Schule am Kraichbach (SAK), die Hartmann-Baumann-Schule (HBS) und das Gauß-Gymnasium die Hallenzeiten. „Sport muss vor Ort stattfinden können“, sagt Konrektor Altenkirch, daher wäre ein geeignetes Außengelände, wie es auch das Gymnasium faktisch habe, mehr als hilfreich, um das Fach Sport adäquat ohne Raumengpässe und möglichen Unterrichtsentfall unterrichten zu können – auch wenn eine weitere Halle die beste Option sei, um die Raumnot im Sport aufzufangen.

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Etwas entzerrter – wenn auch organisatorisch aufwendig – ist die Pausenhofsituation. Da auf dem vorderen Teil des Schulhofes mittlerweile eine dauerhafte Containeranlage mit fünf Klassenzimmern den Platz belegt, wurde mit dem alten Grundschulhof hinter den Riegelgebäuden ein zweiter Schulhof in Betrieb genommen – auch wenn nun eine doppelte Aufsicht generiert werden müsse und dieser zweite Schulhof kein genuiner baulicher Teil des Schulgebäudes darstellt.

Novellierung des Schulgesetzes bringt inhaltliche Änderungen

Aber auch inhaltlich wird sich aufgrund der Novellierung des Schulgesetzes im gesamten Sekundarstufenbereich einiges ändern. So wird das Fach IT grundsätzlich aufgewertet. Das Fach Medienbildung, das es bisher auch gab, wird ab sofort aufwachsend in allen Klassenstufen als „Informatik und Medienbildung – IuM“ fortgeführt – bisher war dies an der THRS nur für IT-Klasse und auf freiwilliger Basis möglich. Vor allem hierfür hat die THRS mit Unterstützung der IT-Fachkräfte der Stadt einen weiteren IT-Raum einrichten können.

Die Containeranlage, die einen Großteil des Schulhofes einnimmt, wird wohl langfristig stehenbleiben. © Robin Pitsch

Eine Aufwertung der Berufsorientierung wird ab sofort Schritt für Schritt umgesetzt. „Damit geht die Realschule back to the roots – die Schulform hat sich früher ja aus einer stark berufspraktischen Perspektive heraus entwickelt“, erläutert Manuel Altenkirch. Neben zusätzlichen Stunden für BO-aktiv, also eine weitere Fokussierung auf praktische berufsrelevante Erfahrungen, werden die praktischen Kernfächer Technik, AES und Französisch um ein Jahr in Klasse sechs vorgezogen. Im Gegenzug wurde im Fach Biologie Stunden abgezogen und der Fachverbund BNT ersatzlos aufgelöst.

Stundenplan als größte Herausforderung für das Schulleitungsteam

Einer weiteren individuellen Differenzierung und Beratung soll mit dem neuen Schulgesetz ebenfalls Rechnung getragen werden und so wird das individuelle Coaching für eine erfolgreichere Lernentwicklung elementarer Teil. „Das alles schlägt sich natürlich auch mit zusätzlichen Stunden im Stundenplan nieder“, sagt Stundenplanmanager Altenkirch. Mit den sehr begrenzten räumlichen Bedingungen sowie den personellen und neuen fachlichen Rahmen ist das Erstellen eines sinnvollen, funktionierenden Stundenplans die größte Herausforderung für das Schulleitungsteam. In den vergangenen Jahren hat das immer geklappt, die führenden Köpfe der THRS sind optimistisch, dass es auch diesmal klappt.

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