Hockenheim. „Ich habe noch nie so ein friedliches Fest erlebt“ – Oberbürgermeister Marcus Zeitler ist mit dem Verlauf der dritten Auflage des Glücksgefühle Festivals auf dem Hockenheimring überaus zufrieden. Der Verwaltungschef beruft sich dabei nicht nur auf eigene Erfahrungen - am Samstag teilweise inkognito unter Mütze und Sonnenbrille bei Robin Schulz - sondern auch auf die Rückmeldungen von Polizei, Sanitätsdienst und Verwaltung. So sei die Anwohner-Hotline nicht in Anspruch genommen worden für Probleme oder Beschwerden, die Polizei habe ihm gegenüber von gerade mal sieben registrierten Straftaten gesprochen und die Bilanz des Sanitätsdiensts sei ebenfalls sehr erfreulich.
Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), der mit über 250 Einsatzkräften täglich vor Ort war, hat nach eigenen Angaben zwar über 1.200 medizinische Versorgungen geleistet, doch davon mussten nur 40 Patienten zur weiteren Behandlung in umliegende Krankenhäuser transportiert werden. Bei rund 200.000 Besuchern falle eine solche Zahl kaum ins Gewicht, sagt Marcus Zeitler.
Der Umgang der Besucher untereinander sei trotz der Enge auf dem Festivalgelände sehr freundlich und fürsorglich gewesen, „es gab null Ärger und für jeden versehentlichen Rempler haben sich die Leute entschuldigt“, berichtet der OB. Die Menschen wollten „einfach nur feiern und Spaß haben“. Er sei am Sonntagmorgen um 10 Uhr durch Hockenheim gefahren: „Ich möchte eine Stadt erleben, die so viele Menschen durchschleust und am nächsten Morgen so sauber ist.“ Das habe auch am städtischen Bauhof gelegen, der einen „Superjob“ gemacht habe.
Hockenheims OB Zeitler nennt Glücksgefühle Wirtschaftsfaktor für Region
Marcus Zeitler räumt ein, dass es zu der einen oder anderen Verkehrsbehinderung gekommen sei und es im Talhaus mal 20 Minuten länger gedauert habe, doch dass es wie bei einem solchen Aufkommen üblich bei der Abreise zu Wartezeiten komme, ändere nichts am Gesamturteil: „ein voller Erfolg, durch und durch“. Der Zehnjahresvertrag setze dem die Krone auf, von dem nicht nur die Vertragspartner profitierten, sondern die gesamte Metropolregion. „Es war ja jedes Zimmer im Umkreis 30, 40, 50 Kilometern ausgebucht.“ Das Festival sei ein Wirtschaftsfaktor, sagt Zeitler.
Der Arbeiter-Samariter-Bund war mit 15 Rettungsmitteln, darunter Kranken- und Rettungswagen sowie zwei Notarzteinsatzfahrzeuge, sechs Unfallhilfsstellen und einem Medical-Center als Sanitätsdienst während der Veranstaltung professionell vertreten – der Bereich der Campingflächen mit zwei zusätzlichen Unfallhilfsstellen rund um die Uhr, teilt der Verband in einer Pressemeldung mit.
Neben der Professionalität der Einsatzkräfte habe vor allem die großartige Stimmung den Einsatz geprägt. „Unsere Einsatzkräfte hatten nicht nur viel zu tun, sondern auch jede Menge Spaß am gemeinsamen Arbeiten. Die Stimmung war einfach überragend – sowohl im Publikum als auch innerhalb unserer Mannschaft“ berichtet Johannes Kattermann, ASB-Gesamteinsatzleiter der Veranstaltung.
Neu in diesem Jahr war die Einbindung der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) als Festival-Ambulanz. Durch die Anwesenheit von Ärzten mit speziellem Fachhintergrund wie der Unfallchirurgie konnten vielen Transporte zur weiteren Abklärung in Krankenhäuser vermieden werden. „Dieses neue Konzept hat sich als sehr erfolgreich im Praxistest bewiesen“, sagte Dr. Florian Rehberger, Chefarzt des integrierten Notfallzentrums der UMM.
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