Hockenheimring - ADAC GT Masters zelebriert Erlebnis Motorsport / Fahrerlager wird zum Erlebnisparadies für automobile Enthusiasten / Massen strömen zum Pitwalk

„Hier erlebst du Rennsport noch hautnah“

Von 
Markus Mertens
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Hockenheim. Das Erlebnis Motorsport war selten so gefragt wie heute. Denn in einer Gesellschaft, die den Lifestyle sucht, zirkuliert das Interesse der Menschen, allen ökologischen Gedanken zum Trotz, um das Besondere. Die Lautstärke. Den Benzingeruch. Und die Jagd nach Geschwindigkeit. Es ist ein Kult, von dem in Hockenheim auch und besonders die ADAC GT Masters profitieren. Denn das Meisterliche trägt die Klasse der Supersportwagen nicht nur im Namen, sondern versteht es über drei Tage hinweg auf der Traditionsrennstrecke auch in erlebtes Vergnügen umzusetzen – und das auf vielgestaltige Art und Weise.

Allein das Fahrerlager avanciert über die sonnigen Stunden hinweg in den Rennpausen immer wieder zum Erlebnisparadies für automobile Enthusiasten. Als wäre es nicht bereits aufregend genug, dass bereits auf dem Weg durch die Paddocks Quads mit den nächsten Reifenladungen, aber auch die Boliden der Formel 4 in unmittelbarer Nähe der Renngäste rangieren, gibt es immer wieder auch authentische Nähe zum Anfassen.

Unter dem Zelt der Drift-Challenge zücken Rallye-Fans ihre Smartphones, um sich mit ferngesteuerten Modellautos einzigartige Duelle zu liefern, im Rennsimulator von Porsche können Rennsport-Helden völlig ohne Gefahr ihre Fertigkeiten unter Beweis stellen und die jungen Nachwuchspiloten setzen in der Kids Driving School schon einmal zu ersten Überholmanövern an.

Was dabei zunächst nach nettem Begleitprogramm anmutet, ist keineswegs allein Beiwerk: Die GT Masters sind im Verlauf der letzten Jahre immer mehr zum Familien-Event avanciert – was man bei besten Witterungsverhältnissen auch auf den Rängen bemerkte.

Faszination ist vererbbar

Auch Michael Pollok gehört seit Jahren zu den Befürwortern des Motorsports, hat die Leidenschaft für DTM und die Formel 1 von seinen Eltern übertragen bekommen und huldigt seiner Faszination allzu gerne bei den GT Masters: „Hier erlebst du alles hautnah, das ist noch echter Rennsport. Diese Geräuschkulisse, die engen Duelle – das ist Faszination pur.“ Eine Faszination, die der Mannheimer durchaus teilt. Denn zu seinem Besuch am Hockenheimring hat Pollok neben Freund Christian Feickert erstmals auch die junge Finja mitgenommen, die dem Renngeschehen mit wachsender Begeisterung beiwohnt.

Glücksgefühle, die man absolut nachvollziehen kann, und das gleich in doppelter Hinsicht. Denn als sich die Boxengassen endlich zum Pitwalk öffnen, strömen die Massen nicht umsonst auf jenen Grund, der entlang der Boxengassen über heiligen Asphalt führt, der längst dutzendfach Renngeschichte geschrieben hat: Für ein Selfie mit Top-Pilotin Carrie Schreiner, einen Augenblick mit Ex-Fußballer Gerald Asamoah oder ein Autogramm von Mercedes-AMG-Youngster Fabian Vettel stehen die Besucher allzu gerne einige Minuten an.

Zumal die Fahrer der vertretenen Serien stets nahbar daherkommen, selbst in kurzen Pausen immer für einen Plausch zu haben sind und die wachsende Freude des Publikums auch in eigene Euphorie umzumünzen verstehen.

Womit man auf die sportliche Komponente zu sprechen kommen darf, die keineswegs Vernachlässigung findet. Und für wirklich jeden Fan der rasanten Fortbewegung auf vier Rädern die richtige Disziplin offenbart. Die Renner der Rallye-ähnlichen TCR-Serie bestechen zwischen Spitzkehre und Motodrom nahezu unentwegt mit ihrer Wendigkeit, die Fahrer der GT4-Serie kämpfen in ihrer Klasse um jeden Millimeter, und die Nachwuchshoffnungen der ADAC Formel 4 fechten eindrucksvoll ihre Duelle um die höheren Fahrerklassen in naher Zukunft aus.

Unbedingter Wille zum Sieg

Was sie alle vereint, ist der unbedingte Wille zum Sieg, den die Zuschauer auf den Rängen verfolgen und bejubeln. Weil in jedem Augenblick spürbar ist: Hier gibt jeder alles.

So manches Mal, das zeigt sich auch bei der Königsklasse, den GT Masters: fast zu viel. Denn als sich im ersten Rennen nach noch nicht einmal einer gefahrenen Minute eine Massenkarambolage entwickelt, in die auch Fabian Vettel verwickelt wird, darf man im Feld all der bis in die Haarspitzen motivierten Piloten durchaus etwas Heißblütigkeit vermuten. Doch alles in allem ist es genau diese Passion, die auf eine Serie einzahlt, deren Siegeszug man als völlig verdient betrachten darf.

Info: Weitere Bilder von den Masters: www.schwetzinger-zeitung.de

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Hockenheim: ADAC GT Masters am Ring

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