Hockenheim. Wenn es in den Bäumen entlang des Parkplatzes zwischen Rathaus und katholischer Kirche glitzert und funkelt, zwischen den verbliebenen Blättern unerwartet farbenfroh aussieht und ungewöhnliche Klänge zu hören sind, ist das weder eine neue Art, Vögel anzulocken, noch wurden Laubbäume zum neuen Weihnachtsbaum auserkoren. Stattdessen handelt es sich hier um das Werk der Grünen Engel, die mit dem ungewöhnlichen und dennoch schmucken Anblick zum achtsamen Umgang mit Wertstoffen einladen möchten.
Denn unter den mit Ketten aus Korken und Kronkorken, Kaffeekapseln sowie Basteleien aus leeren Joghurtbechern behängten Bäumen laden Schilder zum Lesen ein und verraten, wohin die Reise für die verschiedenen Wertstoffe gehen soll, wenn sie nicht mehr benötigt werden. Dass die graue Tonne und damit die Verbrennung in der entsprechenden Anlage in Mannheim nicht der richtige Ort für Kork, Kunststoff und Co sind, da sind sich die Grünen Engel einig.
Stattdessen sollten Kaffeekapseln aus Alu und Kronkorken die Möglichkeit eines zumindest mal zweiten Lebens erhalten und in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden, was mit der Entsorgung in der Grünen Tonne plus für Bürgerinnen und Bürger sogar kostenlos geschieht und teilweise dank Weitergabe an Verwertungsbetriebe sogar dazu beträgt, Gebühren stabil zu halten.
Korken dagegen werden neuerdings nicht nur von AVR und Bauhof angenommen, sondern können dank der Initiative der Grünen Engel nun auch im Agendabüro, im Stadtladen des Johanneshofes sowie bei Evandameralda abgegeben werden.
Werbung für Wiederverwertung
Dass der Bedarf für solche Abgabestellen vorhanden ist, hat sich bereits bestätigt, immerhin zwei 120 Liter-Tonnen füllte Gruppensprecherin Renate Rottmayer beim Bauhof mit den ersten Sammelergebnissen jüngst. Als Gruppensprecherin der Grünen Engel freut sie sich über solche Erfolge ganz besonders, denn auch wenn ihr Motto lautet „Der beste Abfall ist kein Abfall“, liegt ihr die Wiederverwendung von Wertstoffen sehr am Herzen.
Darum ist es ihr ein Anliegen, darauf hinzuweisen, dass der Inhalt öffentlicher Mülleimer ebenfalls unsortiert in der Müllverbrennungsanlage landet und damit wie Restmüll behandelt wird – es lohnt sich also, so manches mit nach Hause zu nehmen und auf diesem Weg Recycling zu ermöglichen.
Das Okay für den ungewöhnlichen Baumbehang gab es vom Oberbürgermeister im Vorfeld höchstpersönlich und alle verwendeten Materialien werden nach Abschluss der Aktion natürlich ordnungsgemäß entsorgt – wenn es auch um die guten Stücke fast schade ist, dass sie wieder in ihre Einzelteile zerlegt werden sollen, stecken doch nicht nur jede Menge gemeinsamer und Einzelarbeit in den Schmuckstücken, sondern auch so manch ungeahnte kreative Ader kam zum Vorschein.
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