Hockenheim. Wie könnte die Welt im Jahr 2100 aussehen, wenn wir es nicht schaffen, klimaneutral zu werden? Das zeigt eine Simulation im „Gletscher“ der Klima Arena in Sinsheim. Viele Gemeinderatsmitglieder sowie Interessierte aus Politik und Verwaltungbesuchten gemeinsam mit Klimaschutzmanager Dr. Philipp Wesche von der Stadtverwaltung Hockenheim das Erlebniszentrum gegenüber des Hoffenheimer Fußballstadions. Die Ausstellung in dem mit Pflanzen umrankten Gebäude befasst sich mit dem Thema Klimawandel und erklärt mit modernen Technologien zentrale gesellschaftliche Themen im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
Zentraler Bestandteil dieser Ausstellung ist eine Videosimulation, in der die Betrachter von einer virtuellen Reiseleiterin im Jahr 2100 zu vom Klimawandel stark betroffenen Orten geführt werden und beobachten können, wie beispielsweise der Regenwald rund um den Amazonas komplett verdorrt ist und nur noch ein einziges winziges Reservat unter einer Glaskuppel die letzten Reste der einst mächtigen „grünen Lunge der Erde“ bewahrt.
Ernst Rimmler, Besucherbetreuer in der Klima Arena, die 2019 eröffnet wurde, führte die Besucher durch die Ausstellung und erklärte die verschiedenen Einflüsse, die der Mensch auf das Klima hat. Außerdem zeigte er an einem großen, interaktiven Globus, wie sich beispielsweise die Aschewolke eines Vulkanausbruches über die Welt verteilt, oder auch an welchen Stellen der Erde Waldbrände ausgebrochen sind.
Baden-Württemberg soll bis 2024 klimaneutral sein
Wichtiger Bestandteil des Ausflugs in die Klima Arena waren die Vorträge von Dr. Klaus Keßler, Geschäftsführer der Klimaschutz-und Energieberatungsagentur Heidelberg (KLiBA). Er erläuterte am Beispiel von Hockenheim, welche Schritte das Land Baden-Württemberg gehen müsse, um das politisch gesetzte Ziel, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu werden, zu erreichen. Neben einer Steigerung der Energieeffizienz sei vor allem nötig, die Netze auszubauen und massiv in erneuerbare Energien zu investieren – vor allem in Solar-und Windkraft. Für die Industrie sei zudem der Gewinn von grünem Wasserstoff wichtig, der vor allem in der Stahl-, Chemie-und Zementindustrie benötigt wird. Im zweiten Teil der Führung durch die Ausstellung zeigte Ernst Rimmler vor allem die Möglichkeiten von energieeffizienter Bauweise, wie eine Stadt der Zukunft aussehen könnte, und was bei den Themen Lebensstil, Konsum und Mobilität alles möglich ist.
In einer fruchtbaren Diskussionsrunde am Ende der Veranstaltung besprachen die Besucher mit Dr. Klaus Keßler das Thema Klimaschutz im Rhein-Neckar-Kreis und waren sich am Ende des Tages einig: Eine Abwägung ist schwierig, doch um die gesetzten Ziele zu erreichen, muss sich einiges ändern.
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