Hockenheim. Bei seiner Begrüßung bemerkte Andreas Sturm, der Vorsitzende des Blasmusikverbands Rhein-Neckar, dass Hockenheim neben der Bezeichnung „Rennstadt“ auch die der „Konzertstadt“ verdient hätte. Nach dem Glücksgefühle-Festival freue er sich auf die bevorstehenden Glücksgefühle beim Konzert des Auswahlorchesters mit Jugendlichen aus den über 70 Mitgliedsvereinen.
Bevor es dann losging, gab es jedoch einen Moment des Abschieds. Sturm rief seinen Stellvertreter Helmut Spannagel auf die Bühne und widmete ihm dieses Konzert. Spannagel hatte bei der Entstehung des Verbandsjugendorchesters maßgeblich mitgewirkt. Da der stellvertretende Vorsitzende nicht erneut kandidieren wird, wurde er gebührend mit einer Sahnetorte mit Notenschlüssel verabschiedet.
Das Jugendorchester (VJO) begann unter Leitung des Dirigenten Dominik M. Koch, der sonst an gleicher Stelle die Leitung der Stadtkapelle innehat, imposant mit dem Stück „Aurora Borealis“. Nach „Lord Tullamore“, einer Vertonung irischer Landschaften, und dem eleganten Konzertmarsch „Il Bricone“ steuerte das Orchester auf den Höhepunkt des ersten Konzertteils zu: Bei „Spirit of Scotland“ wurden die Klänge schottischer Volksmusik von Guido Rennert so arrangiert, dass sogar das Sinfonische Blasorchester beim „Scotland the Brave“ wie ein richtiger Dudelsack erklang. Neben den zahlreichen Solisten aus dem Orchester, war die Umrahmung des Stückes mit Dudelsackmusik von Max Beck ein absolutes Highlight.
Authentisch Dudelsack gespielt
Damit zeigte das Orchester das breite Spektrum an Mitgliedsgruppen des Blasmusikverbandes, denn zu den 75 Vereinen im Verbandsgebiet gehört auch die „Heidelberg & District Pipes and Drums“, die sich aufs Dudelsackspielen spezialisiert hat und deren Mitglieder aus ganz Baden-Württemberg kommen.
Nach der Pause begann das VJO mit Filmmusik aus den 1930er Jahren wie der „Captain Blood Overture“, bevor ein ganz besonderes Stück gespielt wurde. „Made for You(th)“ ist eine Auftragskomposition, die vom Blasmusikverband eigens für das neunzigjährige Bestehen beim Komponisten Alexander Reuber in Auftrag gegeben wurde.
Nach „Sousa’s Holiday the Thunderer“ – der Marsch „The Thunderer „ war als als Samba arrangiert worden – endete der offizielle Teil des Konzerts energievoll mit „Klezmer Classics“, welches neben einem Sopransaxophon-Solo, gespielt von Finja Nagel, auch noch mit Gastsolistin Soraya Zwahlen am Akkordeon aufwarten konnte.
Dirigent Dominik Koch, der das Orchester nun schon seit 2017 zu immer neuen Höhepunkten führt, merkte bei seiner Ansprache an, dass das Stück mit jiddischen Melodien gerade jetzt sehr aktuell sei und Musik Menschen verbinden solle.
Bei ihrer Verabschiedung dankte Ann-Christin Krotz vom Jugendleitungsteam den zahlreichen Gästen, die aus der ganzen Region in die Stadthalle gekommen waren. Mit stehenden Ovationen zollten die Besucherinnen und Besucher dem hohen Niveau des Verbandsjugendorchesters Respekt, welches mühelos zwischen den Genres wechselte und in allen Belangen umfassend überzeugen konnte. Als Zugabe spielte das Orchester zusammen mit dem Dudelsackspieler Max Beck dann noch „Highland Cathedral“.
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