Motorsport

Hockenheimer Motorradrennfahrer Nicolai Kraft holt trotz Sturz erste Punkte

Der Hockenheimer Motorradrennfahrer feiert in Assen eine gelungene IDM-Supersport-Premiere und erreicht zweimal Rang 13.

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zg/mgw
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Das Hockenheimer Rennsporttalent Nicolai Kraft fährt auf seiner Yamaha R6 im niederländischen Assen in beiden IDM-Supersport-Rennen auf Platz 13 und ergattert dabei erste Punkte. © Klöppner/Kraft

Hockenheim / Assen. Der Hockenheimer Motorradrennfahrer Nicolai Kraft hat im niederländischen Assen seine ersten beiden Rennen in der IDM-Supersport-Serie gefahren – trotz Sturz fuhr Kraft zweimal auf Rang 13 und errang damit insgesamt sechs Punkte.

„Meine ersten IDM-Supersport- Punkte“, freute sich der 24-Jährige nach einem Rennwochenende mit vielen Turbulenzen. „In den freien Trainings ging es für mich erst einmal darum, ganz entspannt die Strecke inklusive Bremspunkte und Ideallinie mit der Yamaha R6 neu zu lernen. Aber als der Helm dann aufgesetzt und das Visier geschlossen war, konnte ich das nicht so entspannt umsetzen wie geplant. Ich fuhr zu verkrampft und wollte schon am Anfang zu viel. Meine nagelneue Lederkombination machte die Situation auch nicht besser, denn sie war an einigen Stellen zu eng und schnürte mir Arme und Bauch ab, was dafür sorgte, dass ich nach ein paar Runden harte Unterarme und wenig Gefühl in den Händen hatte. Ein ernüchternder erster Tag.“

Nicolai Kraft hebt spektakulär ab: Der Sturz im zweiten Qualifying zu seinem ersten IDM-Rennen stoppt den 24-Jährigen jedoch keineswegs. © Nicolai Kraft

Für die Qualifyings am Samstag wechselte Kraft in seine alte Lederkombi. „Das Gefühl war direkt besser und ich konnte mich in Qualifying 1 direkt von den Zeiten her verbessern.“ Doch es folgte der nächste Rückschlag in Qualifying 2: Nach nur drei Runden war Nicolai Kraft auf dem Weg zu einer persönlichen Bestzeit, doch in der letzten Schikane vor Start und Ziel folgte der wohl heftigste Sturz seiner bisherigen Rennsportkarriere. „Per Highsider katapultierte mich meine Maschine in die Luft und ich knallte nach einem Vorwärtssalto auf den Boden. Nach dem Aufprall hat mich auch noch das Bike während dem Rutschen getroffen. Mir blieb erst einmal die Luft weg und ich musste liegenbleiben.“

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Beim medizinischen Check wurden eine Prellung und Schürfwunden am Ellenbogen sowie Verstauchungen am Rücken, der Hüfte, und am Hintern des Hockenheimers festgestellt. „Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, ob ich die Rennen überhaupt bestreiten konnte, denn neben den Schmerzen wurde auch der Bewegungsradius im Rücken- und Hüftbereich eingeschränkt.“ Das Motorrad habe „erstaunlicherweise nicht viel abbekommen“ und wurde von Krafts Vater und seinem Team wieder aufgebaut. „Sie hatten mir die Entscheidung gelassen, ob ich fahren möchte oder nicht.“

Freigabe für Starts

Am Starttag musste Kraft schließlich zur Rennleitung, um sich durchchecken zu lassen. Voraussetzung für die Freigabe für die beiden anstehenden Rennen. „Die Freigabe habe ich dann auch problemlos bekommen.“ Das zehnminütige Warm-up- Training vor den Rennen sollte dann die letzten aufschlussreichen Informationen geben, ob es Kraft körperlich möglich wäre zu starten. „Und ja, es war möglich, mit Schmerzmitteln“, bilanziert der junge Hockenheimer heute. „Durch den Sturz konnte ich mich im Qualifying nicht mehr verbessern, somit startete ich nur von Position 23. In der Startaufstellung angekommen, war ich froh, die Entscheidung getroffen zu haben, zu starten. Es war mein erstes Rennwochenende in der IDM-Supersport-Klasse und dieses Wochenende wollte ich auch mit den zwei Rennen abschließen.“

Vom Start kam Kraft gut weg, musste aber einem Konkurrenten ausweichen, da dieser sich verschaltete. „Dadurch verlor ich drei Plätze, die ich aber auf der Bremse in die erste Kurve wieder gutmachte.“ Die ersten Kurven seien extrem eng und das Feld von insgesamt 33 Startern musste sich erst einmal sortieren und einreihen. Nach einigen Positionskämpfen konnte sich Nicolai Kraft in seinen Rhythmus fahren, doch die letzten Runden seien physisch sehr anstrengend gewesen. „Dennoch habe ich es auf den 13. Platz geschafft, ohne Gaststarter. Ich war fix und fertig nach diesem Rennen.“ Im zweiten Rennen sollte es ähnlich laufen. „Ich habe nur gehofft, dass ich durchhalte.“ Am Ende wurde es erneut der 13. Platz, mit Abzug der Gastfahrer aus anderen Klassen und einer nachträglichen Strafe für einen vor Kraft liegenden Fahrer.

„Es war sicherlich eines meiner härtesten Rennwochenenden, aber aufgrund der Umstände kann ich positiv darauf zurückblicken und mit den ersten sechs IDM-Punkten erfreut nach vorne schauen. Ich habe eine Menge Erfahrung mitgenommen, viel gelernt und weiß, woran ich noch arbeiten muss. Für mich heißt es jetzt erst einmal auskurieren bis es dann vom 23. bis 25. September weitergeht.“

Für Rennsportler Nicolai Kraft stehen dann die Rennen des IDM-Saisonfinales auf dem Hockenheimring an. „Darauf freue ich mich schon sehr.“

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