Workshop

Hockenheimer Schüler lernen Englisch über Musikprojekt

Bilingualklassen der Theodor-Heuss-Realschule Hockenheim arbeiten mit Coaches aus Irland an der Aufnahme von Liedern - und eines neuen Gongsignals.

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Konzentriert bei den Aufnahmen: Harry (M.) und Seraphina (l.) üben mit den Kindern. © Robin Pitsch

Hockenheim. Für die Bilingualklassen der Theodor-Heuss-Realschule (THRS) gehört der Besuch der Language Farm mit den vielseitigen, handlungsorientierten, musikalischen und kreativen Aktionen und Projekten in Klassenstufe 6 zur Schulbiografie dazu. „Bili“-Lehrerin Carmen Fuhrmann wollte einen Schritt weiter gehen. Gerade das gemeinsame Musizieren und Singen und die gute Laune der Schüler dabei ließen sie nicht mehr los – und so holte sie ein Stück Language Farm einfach nach Hockenheim. Genauer: Einer der englischsprachigen Coaches, Harry Hudson Taylor, besuchte mit seiner Frau Seraphina die THRS für das Workshopformat „togeTHeR in muSic“ (die großgeschriebenen Buchstaben ergeben THRS).

Dabei ist Harry, der auch mit dem Spitznamen „Haribo“ von den Kindern angeredet wird, kein Unbekannter. In seiner Heimat Irland ist er ein populärer Musiker, seine Songs waren lange in den irischen Charts. Persönliche Schicksalsschläge verhinderten eine größere Karriere und Harry ging nach Deutschland, wo es als Musiker und Sprachcoach arbeitet.

Schulfreundeskreis und Lions Club unterstützen Pilotprojekt

Zusammen mit Carmen Fuhrmann wurde für drei Klassen ein Workshopkonzept entwickelt - fächerübergreifend, praktisch, musikalisch, professionell und produktiv. An jeweils einem Ganz- und einem Halbtag tauchten die Klassen 5e, 6c und 7b in einen arbeitsamen, motivierenden, aber auch anstrengenden Kompaktworkshop ein. Im Zentrum stand viel Praktisches rund um Musik - und alles nahezu durchgängig in Englisch. Unterstützt wurde das vielseitige Pilotprojekt vom THRS-Freundeskreis sowie vom Lions Club Hockenheim.

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Neben dem Einstudieren von englischsprachigen Liedern – die 5e lernt unter anderem „I Wanna Be Like You“ - die englische Version von King Louies Lied aus Disneys „Dschungelbuch“. Dabei ist das Singen das eine, das andere ist die Songproduktion. Mit professionellen Mikrofonen, immer wieder Gesangswiederholungen von Strophen und Refrains, mal im Chor, mal zu dritt oder zu viert, später mit einem Instrumentensolo oder als Body-Percussion-Rhythmus: Die Kinder sind in Aktion. Erst am Ende des ersten Kompakttages wird den Kindern klar, warum die Profis Harry und Seraphina auf die vermeintlichen Kleinigkeiten so viel Wert legen: Es sind alles Aufnahmen, die später zu einem professionellen Musikstück zusammengefügt werden.

Bewegungsspiele und Tänze zur Auflockerung

Der Aha-Effekt ist groß: Die übereinandergelegten Tonspuren ergeben sehr gute und individuelle Versionen der einzelnen Lieder. Aber, und das merkt vor allem die 5e, die als Neulinge gerade erst neu zusammengesetzt und in die THRS eingeschult wurden: Das eine oder andere ist schon anstrengend und gerade die Aufnahmen verlangen viel Disziplin und Aufmerksamkeit ab. Daher bauen Harry und Seraphina immer wieder auch Bewegungsspiele und Tänze ein, um aufzulockern. Die „Walls Of Limerick“, ein traditioneller Tanz, bringen nicht nur ein Stückchen irische Kultur in den Musiksaal, sondern auch viel Bewegungsspaß, denn obwohl der Tanz einem festen Ablauf und Muster folgt, kann man eigentlich recht wenig falsch machen.

Bei so viel Machen und Tanzen und Musizieren ist der eine oder andere auch mal froh, sich ein bisschen berieseln zu lassen. Auch hier schaffen Harry und Seraphina Abhilfe. In kleinen Portionen gibt es Inputs zu den Grundlagen von Musikproduktion oder Instrumentenkunde, wo man aus Songs verschiedene Instrumente heraushören soll – gar nicht so einfach. Und auch ein Exkurs in Geografie („Wo und was ist eigentlich Irland?“) ist dabei. Aus dem irischen schier nicht enden wollenden Volkslied „The Bog Down in the Valley-o“ (Das Moor da unten im Tal) entwickelt sich schon das nächste Lied für die Aufnahme.

Rundumschlag an pädagogischer Arbeit für viele Sinne

Mit „togeTHeR in muSic“ gelingt also ein Rundumschlag an pädagogischer Arbeit. Gemeinsam, fächerübergreifend, praktisch, produktiv mit verschiedenen Sinneseingängen für nahezu alle Lerntypen und mit einem eigenen authentischen Produkt am Ende – was will man in der Schule mehr?, heißt es in der Pressemitteilung der Schule. Die Lieder bekommen die Kinder im Nachgang als mp3-Datei zu hören.

Und noch ein Bonbon hat sich der auch mal experimentalmusikalische Harry einfallen lassen: die Produktion eines neuen Schulgong-Sounds. Mit verschiedenen Rhythmen, Percussion-Instrumenten und den Stimmlagen der Schüler will der irische Vollblutmusiker der Schule ein Geschenk machen und den alten, etwa 60 Jahre alten Signalton ersetzen. Technisch geht das eigentlich recht einfach, denn mittlerweile ist der Schulgong eine digitale mp3-Datei. Harry ist noch in der Nachproduktion – vielleicht hat sein Experiment mit den Schülern funktioniert und die THRS hat bald einen einzigartigen neuen Gong. Cool wäre es, finden die Schüler.

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