Hockenheim. Nach beinahe fünf Jahrzehnten geht eine Ära zu Ende: Im Zuge der Kirchenentwicklung wird der Dekanatsverband Wiesloch aufgelöst und in zwei Pfarreien umgewandelt: Künftig gehören die Kirchengemeinden Letzenberg, Wiesloch-Dielheim, Walldorf-St. Leon-Rot und Leimen-Nussloch-Sandhausen zur neuen „Kirchengemeinde Wiesloch“, während sich „Mittlere Kurpfalz“ aus Brühl-Ketsch, Schwetzingen und Hockenheim zusammensetzt. Mit einem bunten „Dankefest“ wurde nun Rückschau gehalten und zugleich der Blick nach vorne gerichtet.
Die Leitung übernehmen künftig Teams, bestehend aus einem leitenden Pfarrer, seinem Stellvertreter und einem Laientheologen als leitendem Referenten. In der „Mittleren Kurpfalz“ sind dies die Pfarrer Uwe Lüttinger und Christian Müller sowie Pastoralreferentin Judith Schmitt-Helfferich, in Wiesloch Pfarrer Bernhard Pawelzik und Georg Henn gemeinsam mit Pastoralreferent Gernot Hödl. Unterstützt werden sie jeweils von den Ökonomen und ihren Stellvertretern.
„Fest der Dankbarkeit, aber auch der Gemeinschaft und Begegnung“
Schon kurz nach Beginn des „Dankefest“-Programms um 14.30 Uhr füllte sich der Gemeindesaal von St. Christophorus mit Leben: Pfarrer, Kirchengemeinderäte, haupt- und ehrenamtlich Engagierte sowie zahlreiche Gäste saßen bei Kaffee und Kuchen beisammen, tauschten Erinnerungen aus und genossen das gesellige Beisammensein. „Es soll ein Fest der Dankbarkeit sein, aber auch der Gemeinschaft und Begegnung“, sagte Lucas Keßler vom Gemeindeteam in seiner Begrüßung. Danke sagen ist „in dieser Welt voller Konflikte und Feindseligkeiten auch immer ein Zeichen von Nähe“, hob Keßler hervor, denn „es geht darum, das Gute zu sehen, das uns begegnet“.
Im Gemeindesaal gab es davon viel zu spüren – im Miteinander, im liebevoll gestalteten Gemeindesaal und im Programm: schmackhaftes Essen, angenehme Gesellschaft und anregende Unterhaltung. Zur Einstimmung zitierte Keßler den Apostel Paulus, der im Brief an die Thessalonicher schrieb: „Seid dankbar in allen Dingen, denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.“ Als letzter Vorsitzender des Dekanats Wiesloch begrüßte Dr. Klemens Gramlich die Anwesenden. Unter den Gästen befand sich eine Gruppe von Vertretern der politischen Gemeinden, darunter Oberbürgermeister von Hockenheim, Marcus Zeitler, sowie Stadträte. Zudem waren zahlreiche Kirchengemeinderäte sowie eine große Gruppe ehren- und hauptamtlicher Kräfte anwesend, ebenso viele Besucher und Helfer, die dieses Fest organisiert und ermöglicht haben.
Das abwechslungsreiche Programm bot neben dem offiziellen Teil – der Auflösung des Dekanats Wiesloch und der Gründung der neuen Kirchengemeinden – viele persönliche Gedanken zum Thema Dank, außerdem eine Fotobox, eine Dankeswand, ein Kinderprogramm im oberen Stockwerk sowie ein Quiz rund um das Dekanat Wiesloch, das es auszufüllen galt. Auf die Gewinner warteten, wie Keßler augenzwinkernd anmerkte, „ziemlich süße Preise“.
Natürlich durfte auch eine festliche Torte nicht fehlen. Die „gute Seele“ des Hauses, Pfarrsekretärin Petra Sprenger, schnitt sie gemeinsam mit Dekanatsreferent Raphael Brantzen an. Das beeindruckende Backwerk aus Mehl, Eiern und Creme, das die Struktur des bisherigen Dekanats Wiesloch abbildete, war so großzügig bemessen, dass jeder ein Stück davon genießen konnte. Für Staunen und Begeisterung sorgte anschließend Ralf Gagel, ein international renommierter Zauberer und Magier, der mit seinen Tricks und Illusionen Jung und Alt in seinen Bann zog.
„Wenn wir zurückblicken, sind es oft die kleinen Dinge, die uns wie große Wunder erscheinen“, sagte er zu Beginn – und verwandelte diesen Gedanken gleich in erlebbare Magie. Immer bezog er auch Menschen aus dem Publikum in seine Show mit ein, darunter Elisabeth oder Benjamin. So gelang es ihm, sehr authentisch zu wirken und auch eingefleischte Zweifler zu überzeugen. Ob ein 5-Euro-Schein, der sich plötzlich in 200er verwandelte, oder der blitzschnell gelöste Zauberwürfel – am Ende der Show rätselte das Publikum noch lange, wie der Illusionist dieses und vieles mehr wohl geschafft habe.
Projektchor mit mehr als 130 Sängern sorgt für Gänsehautmomente
Am Abend, nach der Auslosung des Quiz, fand der festliche Gottesdienst statt – zelebriert von Dekan Uwe Lüttinger, mit einer Predigt von Dekan i. R. Berthold Enz. Für die musikalischen Höhepunkte sorgte ein Projektchor aus allen Chören des Dekanats. Mehr als 130 Sängerinnen und Sänger schufen eindrucksvolle Klangfülle und echte Gänsehautmomente. Anschließend waren alle Gäste zu einem reichhaltigen Buffet eingeladen.
Davor sprachen noch einmal zahlreiche Vertreter Dankes- und Grußworte, darunter Dr. Clemens Gramlich, Dekanin Katharina Treptow-Garben, Bürgermeister Dr. Ralf Göck (Brühl), Jugendreferentin Carina Gottwald, Pfarrsekretärin Petra Sprenger und Dekan Uwe Lüttinger. Für eine stimmungsvolle musikalische Begleitung sorgte Sängerin und Pianistin Sofie Stark, die den Abend gefühlvoll abrundete. Das Fest war Rückblick und Aufbruch zugleich – ein Zeichen der Verbundenheit. In herzlicher Atmosphäre wurde spürbar, dass das Ende des Dekanats Wiesloch nicht nur Abschied bedeutet, sondern Beginn einer neuen, gemeinsamen Zukunft.
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