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Hockenheims Innenstadtbelebung: Ideen für die Zukunft

Hockenheim plant die Belebung der Innenstadt. Bürgermeister und IHK analysieren Herausforderungen und Ideen für mehr Attraktivität. Beim Forum fällt die Bewertung konkreter Handlungsvorschläge unterschiedlich aus.

Von 
Matthias Mühleisen
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An den Wänden des kleinen Saals der Stadthalle warten auf Stellwänden Visualisierungen der Vorschläge zur Belebung der Innenstadt auf die Teilnehmer. © Lenhardt

Hockenheim. Oberbürgermeister Marcus Zeitler macht sich keine Illusionen: „Die eierlegende Wollmilchsau wird es nicht geben.“ Er weiß: Wenn es um die Belebung der Innenstadt geht, gibt es ebenso viele Meinungen wie Diskutanten. Dennoch stellt er eingangs des Innenstadt-Forums von Stadtverwaltung und IHK Rhein-Neckar fest: „Wir haben sehr viel Geld in Pläne und Ideen investiert, die bisher alle in der Schublade liegen. Irgendwann sollte mal der erste Schritt erfolgen.“ In welche Richtung dieser geht, war bei der Zusammenkunft von rund 80 Teilnehmern im kleinen Saal der Stadthalle am Mittwochabend jedoch nicht eindeutig zu erkennen.

„In Hockenheim hat es Tradition, Bürger zu befragen, aber Ideen, die bereits vor 20 Jahren entstanden sind, sind heute vielleicht gar nicht mehr aktuell“, drückte es Moderatorin Britta Opel charmant aus. Sie kündigte detaillierte Informationen aus dem Bereich der Innenstadt an, die Vorstellung verschiedener Entwürfe und Varianten, zu denen die Planer die Meinung der Teilnehmer brauchten: „Ist das überhaupt so gewünscht und gewollt, ist das bürgernah, macht es Hockenheim in ihren Augen attraktiver?“

OB Marcus Zeitler unterstrich zu den Vorschlägen: „Wir wollen Sie mitnehmen, wir müssen uns einig sein: Machen wir was oder machen wir nichts?“ Aktionismus bringe nichts und die Stadt schwimme nicht im Geld. Kleine Maßnahmen müssten so geplant werden, dass sie kontinuierlich umgesetzt werden können – und sie müssten von einer Mehrheit getragen werden.

Hockenheim in Bewertung auf dem letzten Platz

Timo Cyriax von der IHK Rhein-Neckar blickte zurück auf die bisherigen Prozessschritte des Projekts. Die Analyse des aktuellen Zustands zeigte, dass es durchaus Anlass gibt, die Situation zu verbessern. So hatte die Befragung von Hockenheimern persönlich und online ergeben, dass die Attraktivität der Innenstadt mit einer Durchschnittsnote von 3,5 bewertet wird. Die reine Onlinebewertung fiel mit 4,4 noch schlechter aus.

Positiv bewertet wurden die Erreichbarkeit und die Parkmöglichkeiten. Doch Cyriax schränkte ein: „Das ist noch kein Besuchsanlass.“ Zu bemängeln fanden die Befragten dagegen den Leerstand im Einzelhandels- und Gastronomieangebot und die Struktur und Zusammenarbeit der Akteure. Es mangle an Anlässen, die Innenstadt zu besuchen. Die Einteilung in Fans und Kritiker fällt eindeutig aus: Während 21 Prozent der Innenstadt als Fans die Noten 1 und 2 verleihen (online nur drei Prozent), zeigen sich 51 Prozent der vor Ort Befragten als Kritiker, online sind es sogar 77 Prozent. Das versetze Hockenheim auf den letzten Platz unter den 14 Kommunen im Rhein-Neckar-Odenwald-Bereich, in denen die IHK beratend unterwegs ist.

Die fünf Schlüsselprojekte, die sich im Lauf des Anfang 2022 gestarteten Prozesses herauskristallisiert haben, wurden in der Stadthalle näher beleuchtet, Veränderungsmöglichkeiten wurden vorgestellt. Danach hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Bewertung abzugeben und so eine Tendenz anzuzeigen, wohin die weiteren Vorschläge der Verwaltung führen sollen.

Die Ergebnisse sollen bis zur Bürgerversammlung unter dem Motto „Rückblick – Aktuelles – Zukunft“ am Dienstag, 24. Oktober, ab 19 Uhr in der Stadthalle ausgewertet werden. Über Details berichten wir ausführlich.

Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer

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