Stadthalle

Innenstadt-Forum in Hockenheim: Ideen für Karlsruher Straße und Wochenmarkt

Beim Innenstadt-Forum werden Ideen zur Verkehrsgestaltung in der Karlsruher Straße und einem attraktiven Wochenmarkt diskutiert. Die Meinungen der rund 80 Teilnehmer gehen aber auseinander.

Von 
Matthias Mühleisen
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Moderatorin Britta Opel erläutert die Abstimm-Möglichkeit der Teilnehmer an der Stellwand zur Ver-kehrsberuhigung in der Karlsruher Straße mit mehreren Varianten. © Dorothea Lenhardt

Hockenheim. Einen Eindruck möchten die Veranstalter des Innenstadt-Forums sichtlich vermeiden: Dass hier wieder viele Ideen gesammelt werden, die dann doch nicht zur Umsetzung kommen. Der Ton bleibt stets optimistisch, auch wenn der Austausch zeigt, dass die Meinungen der knapp 80 Teilnehmer im kleinen Saal der Stadthalle zu den Schlüsselprojekten auseinandergehen. Dranbleiben, nicht resignieren, lautet die Devise. Und irgendwann eine Entscheidung treffen, die dann von allen akzeptiert werden muss.

Was passiert mit dem Verkehr in der Karlsruher Straße, der beruhigt werden soll, um die Innenstadt-Achse attraktiver zu machen? Gebhard Morscher von der Organisationseinheit Sondermaßnahmen der Stadtverwaltung stellt dazu eine kleine und eine große Variante der Veränderung vor. Bei der kleinen würde der motorisierte Verkehr von der Einmündung Obere-/Untere Hauptstraße bis zur Zufahrt zum Messplatz herausgenommen, während der Abschnitt vom Altenheim St. Elisabeth bis zur Schubertstraße noch befahren werden dürfte. Die große Variante würde eine autofreie Zone zwischen Fortunakreuzung und Schubertstraße bei „Et cetera“ und VVR-Bank schaffen. Zur Auswahl gestellt wird auch, welche Gültigkeitszeit die Regelung haben soll: permanent oder nur an bestimmten Tagen?

Aufenthaltsqualität in Hockenheim: Bäume und Bänke fehlen

Bei der Darstellung der Ist-Situation verweist Morscher in puncto Aufenthaltsqualität darauf, dass es in vielen Abschnitten des aktuell verkehrsberuhigten Bereichs sowohl an Bäumen als auch an Sitzgelegenheiten mangelt. Die Pflanzen in Kübeln seien in der Sommerhitze sehr bewässerungsintensiv, die Bänke ohne Beschattung meist verwaist. Die Visualisierung als „Input an Ideen“ präsentiert die Straße mit wesentlich mehr Bäumen, die neben Beschattung und Kühlung der Innenstadt auch durch Feinstaubfilterung gute Dienste leisten könnten. Neben Bänken zeigen die Bilder auch einzelne Spielelemente, breitere Wege für Fußgänger, Fahrradabstellmöglichkeiten und Brunnen – Beispiele aus anderen Kommunen hat Morscher zusammengestellt.

Unter welchen Bedingungen kann ein Wochenmarkt funktionieren? Hier geht es bei der Abstimmung um Konzept, Termin und Ort. © Dorothea Lenhardt

Zur Frage, welche Variante umgesetzt werden soll, liefert das Forum keine klare Antwort. Wirtschaftsförderer Donald Pape-Rese berichtet nach der Punktevergabe durch die Teilnehmer, dass alle Vorschläge vom einen Teil der Abstimmenden sehr positiv und vom anderen sehr negativ bewertet wurden. Gerade die Gewerbetreibenden hätten sich gewünscht, dass die Erreichbarkeit bei jeder Regelung gesichert sein müsse und bei Einschränkungen die Attraktivität gesteigert werden müsse, um die Attraktivität zu erhalten.

Timo Cyriax von der IHK Rhein-Neckar stellt die Befragungsergebnisse vor. © Dorothea Lenhardt

Auf die Frage von Moderatorin Britta Opel, was die Stadt mit diesem Votum anfange, meinte Pape-Rese: „Weiter im Gespräch bleiben.“ Immerhin scheint klar, dass die Mehrheit eine Dauerregelung der temporären vorzieht.

Kinderfreundlichkeit in Karlsruher Straße in Hockenheim erhöhen

Bei der Umgestaltung der Karlsruher Straße scheint es auch leichter zu sein zu definieren, was nicht gewünscht ist. So sei im Gruppengespräch mehrfach abgelehnt worden, die Einfahrt an der Fortunakreuzung transparenter zu machen, indem das Rondell und der Zunftbaum entfernt werden, fasste Gebhard Morscher zusammen, da diese auch den Sitzplatz bei der Bäckerei schützten.

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Der Wunsch, die Kinderfreundlichkeit der Straße zu erhöhen, sei wiederholt geäußert worden. Diskussionsthemen seien ferner die zeitliche Begrenzung von Parkmöglichkeiten und die Sicherheitsfrage durch die Durchfahrtgeschwindigkeit gewesen.

IHK-Innenstadtberater Timo Cyriax hatte an der Stellwand zum Wochenmarkt das wohl klarste Meinungsbild: Grundsätzlich sehen die Hockenheimer – zu Beginn „outeten“ sich zahlreiche Forumsteilnehmer als Gewerbetreibende, Stadträte und Innenstadtanwohner – Potenzial für einen Wochenmarkt – sofern er „gut gemacht“ sei. Denn die drei vergeblichen Anläufe hat natürlich niemand vergessen.

Jede Menge Veränderungspotenzial: Beim Innenstadt-Forum zeigen Visualisierungen auf Stellwänden den Teilnehmern in der Stadthalle, wie die Karlsruher Straße umgestaltet werden könnte. © Dorothea Lenhardt

So können sich viele vorstellen, dass ein Marktkonzept, das einen Verkauf am Abend vorsieht und den Fokus auf Genuss statt auf reine Bedarfsdeckung legt. Als bevorzugte Wochentage hätten sich ganz klar Freitag und Samstag erwiesen. Eventcharakter, etwa mit Musik-, Gastronomie- und Sitzplatzangebot würde als zusätzliches Plus angesehen. Als Marktort geben viele dem Zehntscheunenplatz den Vorzug vor der Verteilung der Stände entlang der Karlsruher Straße.

Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer

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