WingTsun-Schule - Beim Sommerfest rund um die Grillhütte zeigen Feuerwehr, DRK und Polizei verschiedene Aspekt ihrer umfangreichen Arbeit auf

Kinder lernen, gewaltfrei für mehr Sicherheit einzutreten

Von 
Sabine Zeuner
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Eine Horde Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren flitzte im Sauseschritt um die Grillhütte auf die große Wiese, allen voran Andreas Klostermann, Leiter der WingTsun-Schule Hockenheim. Strahlend und lachend zeigten die Kinder ihren filmenden und fotografierenden Eltern, was sie im Training an Übungen machen. Mit enormer Dynamik sprangen sie in die Abwehrhaltung und riefen laut „Stopp“ oder drehten sich im Sprung um 180 Grad der eigenen Körperachse. „Koordination, Kondition und Selbstbewusstseinsschulung sind ganz wichtige Aspekte unserer Arbeit“, erklärte Klostermann dazu.

Anschaulich ist das beim Sommerfest der WingTsun-Schule zu erleben. Auch, was es heißt eine große Familie mit gleichem Ziel – der allgemeinen Sicherheit aller Altersstufen – zu sein. „Das spiegelt sich auch in der Zusammensetzung der Mitglieder“, schilderte der 46 Jahre alte Familienvater, der von 200 Mitgliedern sprach, davon 150 im Kinder- und Jugendlichenalter. Was besonders freute, ist, dass es kaum Kündigungen in der Corona-Zeit gegeben hat, was Klostermann auch in seiner knappen Dankesansprache betonte, bei der er 54 Neuanmeldungen seit der Wiederöffnung des Trainingsbetriebs im Juni dieses Jahres vermeldete.

Dafür hatten er und sein Team in der präsenzfreien Phase auch einiges geboten: online wurden Trainingseinheiten in die heimischen Zimmer gebracht, mal war ein Zauberer für die Kinder da oder es gab Bastelanleitungen. Sein Engagement hat der sportliche Vater von zwei Söhnen seit Sommer komplett auf seine WingTsun-Schule konzentriert und seinen Job in verantwortlicher Stellung aufgegeben: „Mein Anliegen ist die Sicherheit für Kinder, Jugendliche, Frauen, Erwachsene“, WingTsun könne dazu einen erheblichen, gewaltfreien Beitrag leisten.

Skateranlage wird unterstützt

Weil es dabei immer um Bewegung und Koordination geht, passt die neu entstehende Skateranlage im Gartenschaupark genau ins Bild. Mit einer Spende von 500 Euro, die passend mit einem Mini-Skateboard als optischem Verstärker für den Umschlag mit dem Scheck überreicht wurde, unterstützt die WingTsun-Schule das Vorhaben der Stadt. „Es gab viele Diskussionen um den Skaterpark, der auf eine Initiative des Jugendbeirats von der Stadt verwirklicht wird, aber dieses Anliegen ist in Hockenheim angekommen“, betonte OB-Stellvertreter Fritz Rösch (CDU) in seinem Dank an Klostermann. Die Kosten für die Einrichtung der Anlage bezifferte er auf rund 200 000 Euro, da sei jede Spende herzlich willkommen. Großen Applaus gab es für die Spendenübergabe.

Rund um den WingTsun-Sport drehte sich eigentlich beim Grillfest wenig, mehr stand der Sicherheitsaspekt im Fokus, den Klostermann in Zukunft als Aktionstag(e) in der Rennstadt etablieren möchte: „Ich könnte mir vorstellen, dass es in Kooperation mit den Hilfsorganisationen vor Ort und der Stadt eine Menge Informationen und Hilfestellungen vermitteln kann“, stellt sich der Sportaktive vor. Im Kleinen hat er das beim Sommerfest schon einmal getestet. Hierbei erwies sich als positiv, dass Polizeihauptkommissar Michael Keller selbst bei Klostermann trainiert und mit seinem Kollegen Andreas Ortlieb den Kindern und Erwachsenen ermöglichte das Einsatzfahrzeug detailliert unter die Lupe zu nehmen. Viele Fragen hatte dazu Louisa (5), die alles genau wissen wollte.

Das „Brandhaus“ gelöscht

Ähnlich ging es Nils (7) und Erik Mommert (10), die bei der Freiwilligen Feuerwehr zielgenau mit dem Wasserstrahl das „Brandhaus“ löschten. Jugendwart Christoph Schwegler und Feuerwehrmann Alexander Strasser unterstützten die Probe-Feuerwehrmänner und erklärten wie das so bei den Brandschützern läuft. Papa Sascha Mommert freut sich, dass seine Jungs seit Juni 2021 in der Schule von Andreas Klostermann sind, für ihn sind die Aspekte der Selbstverteidigung auf gewaltfreie Weise sehr wichtig.

Das Deutsche Rote Kreuz machte aus den kleinen Gästen „Ersthelfer auf Zeit“, klärte über den korrekten Notruf auf und ließ Hand anlegen an die beiden Riesenteddybären, die sich bei verschiedenen Unfällen „verletzt“ hatten. Petra Benz, selbst DRK-Aktive, ist für die „Tafel“ zuständig, die Nahrungsmittel und mehr an Bedürftige verteilt. Sie erklärte vielen Interessierten den Weg der gespendeten Lebensmittel vom Markt bis zum Verbraucher. Mit Umzug des DRK in den neuen Stützpunkt erhält auch der Tafelladen neue Räumlichkeiten: „Zurzeit sind wir anstelle dreimal in der Woche nur einmal, und zwar donnerstags von 14 bis 16 Uhr im Alten Fahrerlager, um Bedürftige zu versorgen“, erklärte Benz.

Im Laufe des Nachmittags spürten alle Gäste einen Hauch von Magie, den Zauberer Christian Schadwinkel mit großer Fingerfertigkeit verbreitete.

Info: Weitere Bilder unter www.schwetzinger-zeitung.de

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Beim Sommerfest präsentieren sich Hilfsorganisationen

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