Hockenheim. Zum Schauplatz eines „Märchens aus 1001 Nacht“ hat sich die Stadthalle am Freitagnachmittag verwandelt. Mit magisch bunten Kulissen, zauberhaft glänzenden Kostümen und mit tollen Schauspielern und Sänger entführte das „Theater Liberi“, das schon häufig in Hockenheim zu Gast war, die kleinen und großen Besucher in die Welt von Aladin. Ein Held, der in vielen Kinderzimmern, gerne gehört oder gesehen wird und bei Erwachsenen Erinnerungen an die eigene Kindheit weckt.
In Hockenheim dürfen alle mit Aladin hautnah ein Abenteuer erleben. Das Originalmärchen ist, wie so oft, deutlich düsterer und so wurde die Handlung vom Theater Liberi angepasst und modernisiert als Familienmusical auf die Bühne gebracht.
Das zieht die Zuschauer sofort in den Bann, die tief in die Geschichte eintauchen. Es herrscht eine magischen Stille im Saal und die ganze Aufmerksamkeit gehört allein den Darstellern. Die Geschichte beginnt musikalisch auf einem Marktplatz im Orient und das Publikum lernt die Figuren kennen. Darunter natürlich der charmante Straßenjunge Aladin, dessen Leben schlagartig auf den Kopf gestellt wird.
Er hat gerade erst Prinzessin Yasmin kennengelernt, die mit allen Mitteln versucht, ihr Volk vor dem bösen Zauberer Dschafars zu schützen. Beide scheinen sich sofort in einander verliebt zu haben und ein begeistertes „Oh“ geht durch die Reihen, als Aladin zu Yasmin sagt: „Schau bitte mal hier rein, damit ich deinen Blick einfangen kann“. Yasmin blickt in Aladins Dose und er macht schnell den Deckel darauf und macht sich damit weiter auf den Weg in sein Abenteuer. Aladin selbst war in die fiesen Machenschaften Dschafars verwickelt.
Dieser wollte den Sultan loswerden und die Macht mit Hilfe einer sagenumwobenen Lampe an sich reißen. Ausgerechnet Aladin soll ihm dabei helfen, doch das Vorhaben geht schief und Aladin sitzt in einer Höhle fest. Auf der Suche nach einem Ausweg entdeckt er das Geheimnis der Wunderlampe und befreit den mächtigen blauen Lampengeist Dschinni, der sich schnell als echter Freund herausstellt.
Weißer Rauch aus Wunderlampe
Aladins Probleme schienen auf einen Schlag gelöst, denn wo ein Dschinni, da auch drei Wünsche. Dschinni verschafft sich durch seine Größe erst mal richtig Respekt und wird durch seine lustige Art schnell zu einem Liebling des Publikums. Dschinni erklärt Aladin, was es mit der Wunderlampe auf sich hat und wie er mit ihr Dschafar besiegen kann: „Du bist jetzt der Chef und hast drei Wünsche frei“, sagt der Geist der Lampe und Aladin beginnt daran zu reiben, die weißen Rauch ausstößt und erneut für Faszination sorgt.
Der zweite Teil des Musicals beginnt sehr schwungvoll mit dem Lied „1, 2, 3“, in dem Aladin und Dschinni überlegen, welche Wünsche sinnvoll wären. So wünscht sich Aladin, dass er aus der Höhle heraus findet und dann zu einem unbekannten Prinzen wird, der Yasmin heiraten kann.
Mit viel Witz, Spannung, Tanz und Musik werden Aladin und Dschinni bei ihrem Vorhaben begleitet und es kommt zum Happy End. Den dritten Wunsch löst Aladin nicht für sich selbst ein, sondern befreit Dschinni, der sein Glück kaum fassen kann. Im spannenden Finale verschwindet der böse Dschafar selbst in der Dose.
Auch wenn die Darsteller die Kinder erst am Ende des Stückes direkt mit einbeziehen, sie zum Mitsingen, Mitklatschen und Tanzen auffordern, hält die Faszination bei den Kindern durchgehend an. Schließlich kämpfen hier viele mutige Figuren für das Gute, verbunden mit Magie, Visionen und viel Mitgefühl. Dies alles verkörpern die Schauspieler und Sänger, die das Theater Liberi wieder einmal gekonnt ausgesucht hat, bestens. Dominik Tiefgraber, der unter anderem bei etlichen Produktionen der Salzburger Festspiele mitgewirkt hat, begeistert in der Hauptrolle des Aladin. An seiner Seite spielt Tamara Samantha Nussbaumer die Prinzessin Yasmin.
Weiter sind Markus Hareter als Dschinni, Markus Peters als Dschafar, Mela Jansen als Yasmins Freundin Leilah, Hannes Weyland als Sultan und Janina Eliana Heyderhoff als Shahd, die witzige Begleiterin Dschafars, zu sehen. Alle Darsteller schlüpfen zusätzlich in die Rolle von Tänzern, die das „Theater Liberi“-Musical in den verschiedensten Szenen lebendiger und somit den Nachmittag zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/hockenheim_artikel,-hockenheim-lampengeist-als-publikumsliebling-bei-aladin-in-hockenheim-_arid,2275693.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/hockenheim.html